Gladbeck. . Die Mitglieder des Knappenvereins sorgen dafür, dass die Bergbautradition nicht in Vergessenheit gerät. Doch den Verein drücken Nachwuchssorgen.
Als der Knappenverein „Glückauf“ sich am 1. Mai 1986 in Gladbeck neu gründete, gehörte er zu den jüngsten Vereinen im Landesverband NRW. 33 Gladbecker zählten damals zu den ersten Mitgliedern, heute hat der Verein noch 100 Mitglieder.
Vorsitzender Kurt Wardenga bei der Jubiläumsfeier: „Trotz seiner vergleichsweise jungen Geschichte sind wir ein fester Bestandteil des Gladbecker Vereinsleben geworden. Wir glauben, dass wir es unseren Väter schuldig sind, die schönen und alten Traditionen der Bergleute auch in Gladbeck zu erhalten.“
Auch die Knappen haben Nachwuchsprobleme
Dennoch, die Zahlen sind rückläufig. Wie andere Vereine haben auch die Knappen Nachwuchsprobleme, resümiert Wardenga, der gleichzeitig auch Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine ist.
In seinem Festvortrag gab er einen kurzen Abriss zur Geschichte der Knappenvereine in Gladbeck. Er reichte von der Gründung des Knappenvereins „St. Barbara zu Gladbeck“ im Jahre 1871 in der Gaststätte Wormland (übrigens kostete der Beitritt damals 25 Pfennig im Monat), über die Auflösung des Vereins Anfang der 50er Jahre bis zur Neugründung 1986.
Anekdoten aus längt vergangenen Zeiten
Und es gibt natürlich auch die eine oder andere Anekdote aus der Geschichte der Knappenvereine. Wie diese: „1870 gingen drei forsche Bergleute zum Pfarrer Engsberg um ihm zu sagen, dass man in Welheim und Horst einen Knappenverein hätte und nun in Gladbeck auch einen haben wolle.
Der alte Herr, der seit 1833 die Geschicke der Pfarre lenkte, meinte nachdenklich, sie hätten doch an der Solidarität genug, ein Verein sei schon in Gladbeck, der mache schon reichlich Vereinsleben im Dorfe. Ob sie nicht besser des Sonntags zu Hause blieben?!“
Elf Mitglieder, die dem Knappenverein seit 1986 angehören, wurden auf der Feier für ihre langjährige Treue geehrt.