Gladbeck. Drei Gladbecker sorgen sich um Bekannte in Israel. Wichtig ist es für sie, dass Hamas-Angriffe und der Nahostkonflikt nicht vermischt werden.

18 Mal war Georg Liebich, erster Vorsitzender des Gladbecker Vereins „Denk dran“ bereits in Israel, allein in diesem Jahr zwei Mal – vor den Angriffen der Hamas am 7. Oktober. Kein Wunder also, dass er zahlreiche Kontakte in die Region pflegt, durch die Berichte seiner Freunde vor Ort erfährt er, wie groß die Angst und Verunsicherung der Bevölkerung ist. Während er gemeinsam mit zwei weiteren Mitgliedern von „Denk dran e.V.“ eine klare Haltung gegenüber der Hamas und deren Angriffen auf Israel einnimmt, weiß er gleichzeitig, dass die Situation vor Ort auch für palästinensische Zivilisten sehr schlimm ist – und warnt, dass Nahostkonflikt und Hamas-Angriffe nicht einfach vermischt werden sollten.

Schlimme Lage in Israel: „Verantwortung trägt ganz klar die Hamas“

„Die Verantwortung für das, was gerade in Israel und insbesondere im Gaza-Streifen passiert, trägt ganz klar die Hamas“, so Liebich im Gespräch mit dieser Redaktion. Die plötzlichen Angriffe der Terror-Organisation auf Israel seien für seine Freunde vor Ort ein absoluter Schock gewesen, so habe eine Holocaust-Überlebende, die bei vergangenen Israel-Reisen von „Denk dran“ als Zeitzeugin von ihren Erlebnissen berichtete, verzweifelt gesagt: „Ich dachte, dass wir diese Zeit der Judenverfolgung hinter uns haben.“

Georg Liebich, erster Vorsitzender vom Verein
Georg Liebich, erster Vorsitzender vom Verein "Denk dran", war schon 18 Mal in Israel. Hier steht er auf dem Ölberg in Jerusalem, im Hintergrund ist der Felsendom zu sehen.  © Privat | Georg Liebich

Auch Anja Mausbach (zweite Vorsitzende) und Maren Großbröhmer (Mitglied) waren bereits in Israel, besonders entsetzt seien sie darüber, dass die Hamas mit ihren Angriffen am 7. Oktober verdeutlicht hätten, dass sie vor nichts zurückschrecken. „Sie arbeiten nicht mehr an einer friedlichen Lösung. Ihrer Ansicht nach darf Israel nicht existieren“, so Mausbach. „Dadurch leiden gerade alle Zivilisten – sowohl auf israelischer, als auch auf palästinensischer Seite. Menschen werden getötet, Existenzen zerstört“, ergänzt Großbröhmer. Wichtig sei es deshalb, gegen die Terroristen der Hamas vorzugehen.

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Nahostkonflikt und derzeitige Hamas-Angriffe sollten nicht vermischt werden

Besorgt sind die Denk Dran-Mitglieder über die Pro-Palästina-Demos, bei denen beispielsweise „Kindermörder Israel“ gerufen werde, dabei sei doch die Hamas die Ursache des Problems. „Auf vielen Demos werden die Hamas-Angriffe mit dem allgemeinen Nahostkonflikt vermischt. Der Nahostkonflikt ist ein sehr komplexes Thema, über das natürlich auch geredet werden sollte – aber bitte getrennt von dem, was gerade in Israel passiert“, so Liebich.