Gladbeck. Viele bedürftige Gladbecker sind froh über den kostenlosen Mittagstisch in Brauck. Das Angebot kommt an. So soll es weitergehen.

Ein Schild am Eingangstor weist den Weg in die Cafeteria des Seniorenzentrums St.-Altfrid-Haus in Brauck zum kostenlosen Mittagstisch für Bedürftige. Das Projekt des CaritasverbandesGladbeck und des städtischen Amtes für Soziales und Wohnen läuft jetzt seit einem Monat. Zeit, den Aktiven einmal über die Schulter zu gucken und zu beobachten, wie es läuft.

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Hand in Hand arbeiten Ehrenamtliche und geringfügig Beschäftigte, um pro Tag bis zu 100 Portionen auszugeben. Eine kurze Warteschlange hat sich an diesem Tag bereits früh gebildet. Es kommen Familien, Senioren, Alleinstehende, (ukrainische) Flüchtlinge und Obdachlose. Eines ist offensichtlich: Hier geht es nicht nur darum, etwas zu essen zu bekommen, sondern auch darum, Gemeinschaft zu erleben.

Der kostenlose Mittagstisch in Gladbeck bietet Nahrung für Körper und Seele

Amigonianer Pater Gisbert Lordieck betont, wie wichtig es sei, mit den Menschen Kontakte aufzubauen und ihnen zuzuhören. Im St.-Altfrid-Haus werde allen Hilfesuchenden ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte garantiert.

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„Eine warme Mahlzeit ist nicht für jeden selbstverständlich“, klärt Antonia Gemein auf. Manche Menschen haben keine Kochmöglichkeiten oder können sich im Alter nicht mehr selbst versorgen, berichtet Pater Gisbert Lordieck. Viele, die bereits andere kostenlose Leistungen in Anspruch nehmen, wie das Tafelmobil, kommen hierher.

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Im Gladbecker St.-Altfrid-Haus gibt es Nahrung für Körper und Seele.
Im Gladbecker St.-Altfrid-Haus gibt es Nahrung für Körper und Seele. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Horst-Günter Quednau besucht die Cafeteria in Brauck seit Beginn des Projekts und setzt sich seitdem jeden Tag an den kostenlosen Mittagstisch. Wegen seiner niedrigen Altersrente könne er sich nichts anderes leisten. Er gehe auch zum Tafelmobil des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Gladbeck. Quednau ist dankbar für diese Angebote. Auch Elena genießt das vollwertige Mittagessen etwa fünfmal die Woche. Die 23-jährige Ukrainerin ist allein, doch andere Landsleute sind anwesend und gesellen sich zu ihr. Insbesondere einsamen Menschen bietet das Projekt die Möglichkeit, sich zu treffen und eine Gemeinschaft zu bilden.

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Amtsleiter Thomas Andres ist begeistert von der Resonanz. Er freut sich mit Marcel Hädrich, Leiter der städtischen Abteilung „Existenzsicherung und Wohnen“, dass das Projekt „hervorragend und schnell umgesetzt“ wurde und auch prompt angenommen wird – wie erhofft. „Positiv auffallend ist außerdem, wie gesittet, routiniert und ruhig alle miteinander umgehen“, findet Thomas Andres. Helge Berg, Abteilungsleitung Senioren- und Pflegedienste und Chef des St.-Altfrid-Hauses, beschreibt eine „angenehme soziale Atmosphäre”.

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Er dankt vor allem seinem Kollegen Lordieck, der die „Leitplanken gut moderieren kann”. Besonders bedürftige Kinder seien in Zukunft eingeladen, nach der Schule eine warme Speise zu sich zu nehmen. Sie sollen sich wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen, so Pater Gisbert Lordieck. Dafür müssen sowohl Kinder als auch Erwachsene ihre persönliche „Hemmschwelle“, wie Marcel Hädrich sagt, überwinden.

Kostenloses Mittagessen gibt’s bald auch in Gladbecks Stadtmitte

Ein kostenloses Mittagessen soll künftig auch in der Stadtmitte angeboten werden. In der Alten Vikarie an der Kirchstraße, neben der Lambertischule, wird ab Dienstag, 1. August, ein weiterer Projekt-Standort geöffnet. Dann gibt’s dort – wie in Brauck – sieben Tage die Woche von 12 bis 13.30 Uhr etwas Warmes auf die Gabel.

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Zuvor seien Zweifel aufgekommen wegen personellen Mangels. Wie auch bereits im Café des Johannes-van-Acken-Hauses in Gladbeck, haben in der Alten Vikarie Mitarbeiter der Caritas die Möglichkeit, außerhalb ihrer geschützten Werkstätten zu arbeiten. Ein zusätzlicher Pluspunkt: ein kürzerer Weg für Bedürftige aus Gladbeck-Zweckel. Wie in Brauck, gilt für die Alte Vikarie: Das Angebot ist befristet bis zum 31. Dezember.

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