Gladbeck. Unbekannte haben am Ehrenmal in Wittringen schwere Steine aus der Mauer gebrochen. Und das sind nicht die einzigen Vandalismus-Schäden.
Dicke Brocken sind aus der Umrandung des Ehrenmals in Wittringen gerissen. Wer das sieht, fragt sich unwillkürlich: Haben hier Riesen gewütet? Denn diese schweren Steine lassen sich nicht mal eben mit einer Nagelfeile herausbrechen. Und diese wahrlich nicht heldenhafte Tat an der Gedenkstätte in Gladbeck ist nicht der einzige Akt von Vandalismus.
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Denn darum handelt es sich nach Einschätzung von Ralf Sonnenberg eindeutig. Der Chef des Fachbereichs Grünflächen- und Friedhofsunterhaltung beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) erklärt, dass irgendwer aus der Mauer am Ehrenmal einen Abdeckstein herausgebrochen habe, der dann beim Aufprall zerbrochen sei. „Es handelt sich um Sandstein, also ein recht weiches Gestein“, so Sonnenberg.
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Die Fälle von Vandalismus am Ehrenmal in Gladbeck mehren sich
Aber das ist längst nicht alles, wie er und Leonie Nüfer, beim ZBG zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Kundenbetreuung, erzählen. Seit einigen Wochen mehren sich Fälle mutwilliger Zerstörung. Es sei aufgefallen, dass an einigen Stellen Mauerabdecksteine herausgeschlagen und heruntergekippt seien. Nagt da etwa Mutter Natur an dem Kaventsmann, so dass sie wacklig werden?
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Das verneint Leonie Nüfer. Sie sagt: „Sechs bis sieben Steine sind absichtlich herausgebrochen worden. Ob die Mauer an den Stellen marode war, können wir nicht beurteilen.“ Die ZBG-Mitarbeiterin räumt ein: „Es kann sein, dass Steine schon locker waren.“ Doch bei den schweren Blöcken müsse schon jemand Hand anlegen, damit sie stürzen. An den Treppen fehlen auch Steine. In manchen Lücken hat sich bereits Grün breit gemacht.
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Am Denkmal der Deserteure machten sich Unbekannte ebenfalls zu schaffen. „Da wurden Steine daneben gelegt oder im Teich versenkt“, berichtet Leonie Nüfer, „die Edelstahl-Säule wurde beschmiert, aber nicht mit etwas Nationalsozialistischem.“
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Vollkommen von der Bildfläche verschwunden ist das Gedenkschild zur Bücherverbrennung, „Es wurde rausgerissen und ist jetzt weg“, sagt Nüfer. Es lasse sich nicht sagen, „ob ein- und dieselbe Gruppe“ für die Schäden am Ehrenmal in Wittringen verantwortlich sei. Nur eines dürfte auf der Hand liegen: Die Wüteriche kamen wahrscheinlich in den dunklen Stunden, denn ansonsten herrscht dort doch einiger Betrieb: „Spaziergänger und Hundehalter sind dort gerne und viel unterwegs.“ Da müssten zerstörerische Taten dann ja aufgefallen sein.
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Ralf Sonnenberg sagt: „Die Reparatur wird durch einen Steinmetzbetrieb möglich sein.“ Nüfer stellt klar: „Der ZBG ist nicht für die Beseitigung und Instandsetzung verantwortlich. Wir geben den Schaden an das Hochbauamt weiter.“
Wie hoch die Schadenshöhe ist, lässt sich noch nicht beziffern. Ebenfalls ein Fragezeichen steht hinter dem weiteren Prozedere: Wann wird repariert? Wie lange wird die Instandsetzung dauern? Anna Langhof, Sprecherin in der Stadtverwaltung: „Wir schauen uns den Schaden an, um uns einen Überblick zu verschaffen. Gegebenenfalls erstatten wir Anzeige.“ Wer Hinweise zu den Vandalismus-Fällen in Wittringen geben kann, möge sich an die Polizei wenden.