Gladbeck. Auf Gemeinschaftsgräbern mit Grabstein in Gladbeck fehlen seit Monaten Gedenkmale. Das wird sich auch so bald nicht ändern. Das ist der Grund.

Längst haben kürzlich Verstorbene auf den städtischen Friedhöfen in Gladbeck ihre letzte Ruhestätte gefunden – oft in einem Gemeinschaftsgrab mit Grabmal, wie diese Bestattungsform offiziell heißt. Doch letzteres lässt auf sich warten. Zum Leidwesen der Angehörigen und Freunde.

Sie wenden sich deswegen immer wieder an den Zentralen Betriebshof als Betreiber der städtischen Anlagen. Warum haben diese Gemeinschaftsgräber auch nach mehr als einem halben Jahr immer noch keinen Stein? Das wird sich wohl auch so schnell nicht ändern. Ursache ist ein wahrhaft dickes Problem.

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Der Auftrag für die Grabmale auf den Gemeinschaftsgräbern wird in Gladbeck jährlich neu ausgeschrieben

Auf den Punkt gebracht: Wo kein Material, da kein Grabmal. Silke Kuckert-Brinkmann, beim ZBG verantwortlich für die Friedhofsunterhaltung, erklärt: „Der Steinmetz bekommt zurzeit keine Lieferungen. Jedes Jahr wird der Auftrag für die Grabmale auf den Gemeinschaftsgräbern neu ausgeschrieben. Diesmal ist die Situation so, dass der Steinmetz es wegen der Lieferengpässe nicht schafft, in der Zeit von Beisetzung bis zur geplanten Aufstellung die Grabsteine anzufertigen.“ Eigentlich sei dafür ein halbes Jahr angesetzt – was üblicherweise auch gereicht habe. Diesmal nicht.

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„Das Material stammt aus Indien, China und anderen Ländern, eben aus Steinbrüchen aus aller Welt“, erläutert Silke Kuckert-Brinkmann. Bestellt sei es, aber – aufgrund der globalen wirtschaftlichen Lage und beeinträchtigter Lieferketten – nicht vor Ort eingetroffen. Die Expertin erinnert sich: „So eine Situation hatten wir schon einmal während der Corona-Pandemie.“

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Silke Kuckert-Brinkmann, beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) verantwortlich für das Friedhofs- und Bestattungswesen, würde wartenden Angehörigen gerne konkrete Daten für die Aufstellung der Grabsteine geben – kann es aber nicht.
Silke Kuckert-Brinkmann, beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) verantwortlich für das Friedhofs- und Bestattungswesen, würde wartenden Angehörigen gerne konkrete Daten für die Aufstellung der Grabsteine geben – kann es aber nicht. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Wie viele Gedenkmale in der Warteschleife liegen? Betroffen seien alle Steinlieferungen ab November 2022. Silke Kuckert-Brinkmann sagt mit Blick auf diesen Monat: „Auf dem städtischen Friedhof in Rentfort geht es um zehn Grabsteine, auf der Anlage in der Stadtmitte um drei und in Brauck um acht. Das zieht sich dann durch die Folgemonate.“

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Bei der Beisetzung in einem Gemeinschaftsgrab mit Grabstein handelt es sich laut Expertin um die „gefragteste Grabart in Gladbeck“. Diese letzten Ruhestätten auf einem Friedhofsfeld werden einheitlich bepflanzt. Das liegt in der Verantwortung des Zentralen Betriebshofs, ebenso die Pflege. Konform beschaffen sind auch die Male. Jahr für Jahr werden zwei Modelle zur Wahl gestellt, die sich in Gestaltung, Größe und Preis unterscheiden. „Eine Kommission entscheidet über die Form“, berichtet Silke Kuckert-Brinkmann, „diesmal haben wird sogar drei Modelle.“ Besagte Kommission konnte nicht festlegen, welche Machart in der preisgünstigeren Kategorie es denn sein soll. Die ZBG-Spezialistin: „So haben wir die Gemeinschaftsgräber mit den Steinen Typ A und B für 3871 Euro sowie Typ C, der 4183 Euro kostet, inklusive Pflege etc..“

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Auch dieses Grabstein-Modell steht in Gladbeck zur Wahl – und lässt in seiner Umsetzung auf sich warten.
Auch dieses Grabstein-Modell steht in Gladbeck zur Wahl – und lässt in seiner Umsetzung auf sich warten. © Zentraler Betriebshof Gladbeck

„Immer wieder rufen Angehörige bei uns an und fragen: Warum steht der Grabstein noch nicht? Wann kommt er denn endlich?“, so Silke Kuckert-Brinkmann. Eine Frage, die sie nicht beantworten kann, so gerne sie es täte. Der ZBG „bedauert die entstandenen Unannehmlichkeiten“ und bittet um das Verständnis der wartenden Betroffenen.

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