Gladbeck. . Friedhofsausschuss der Gemeinde St. Lamberti Gladbeck arbeitet an einer Broschüre über die Bestattungsmöglichkeiten auf dem katholischen Friedhof.

Gemeinschaftsgrab mit Stein, Gemeinschaftsgrab einschließlich Eintrag in die Namensstele, Wahl- und Reihengrab, Urnen-Gemeinschafts-Familiengrab, Urnenwahlgrab und und und. Die Bestattungsmöglichkeiten auf dem katholischen Friedhof in der Stadtmitte sind vielfältig – und für Laien bisweilen verwirrend. Das soll sich ab Oktober ändern.

Ehrenamtliche Arbeit an Broschüre

Mitglieder des Friedhofsausschusses der Kirchengemeinde St. Lamberti, in deren Besitz sich das Areal südlich hinter der Trauerhalle befindet, arbeiten seit etwa einem Jahr ehrenamtlich an einer Broschüre, die einen Überblick geben soll: Welche Bestattungsform ist möglich? Welche Besonderheiten gelten auf dem katholischen Friedhof? Welche Bedingungen sind zu beachten? Was darf ich? Was muss ich? Regina Lewen, Vorsitzende des Ausschusses, betont: „Wir wollen Klarheit schaffen.“ Und eine Entscheidungshilfe geben.

Besonderheiten auf katholischem Friedhof

Denn Friedhof ist längst nicht gleich Friedhof, sagt Verwaltungsleiter Eugen Gibkes. Er nennt ein Beispiel: „Es gibt leichte Unterschiede. So stehen auf dem städtischen Friedhof Urnenwände. Diese Kolumbarien gibt es auf dem katholischen Teil nicht.“ Regina Lewen meint: „Wenn ich wenig Platz habe, kann ich ja diese Bestattungsform anbieten.“ Doch über dieses Problem, das den städtischen Gottesacker in der Stadtmitte betrifft, muss sich Heinz Beckmann von der Friedhofsverwaltung St. Lamberti keine Gedanken machen: „Auf dem katholischen Teil des Friedhofs stehen uns mehr als acht Hektar Fläche zur Verfügung. Wir haben keine Platzprobleme.“

Platzmangel auf städtischem Teil

Auf dem städtischen Friedhof Mitte sollen vorerst nur noch Gladbecker aus dem betreffenden Bestattungsbezirk beigesetzt werden. Grund: Die Anzahl der Beerdigungen auf diesem Gottesacker stieg in den Jahren 2011 bis 2017 von 240 auf 290 jährlich.

Die Folge: Der Platz wird knapp auf dem 6,1 Hektar großen Areal.

Ausnahmen von der Bezirksregel sollen stark eingeschränkt werden. Bislang wurden sie großzügig gehandhabt.

Gibkes führt eine weitere Besonderheit: „Wir haben keine wirklich anonymen Bestattungen.“ Das bedeutet: Eingedenk des Bibelverses „Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ wird kein Verstorbener Namenlos. Selbst wenn jemand anonym beigesetzt wurde, ist er auf einer Stele in Buchstaben verewigt. Gibkes: „Man merkt gerade zu Allerheiligen, dass Angehörige einen Ort suchen, wo sie der Toten gedenken können. Stele und Lambertikreuz sind solche Orte.“

Teil mit historischen Ausführungen

Für Beckmann soll der Friedhof auch optisch ansprechend sein. Daher probiert er immer wieder Neues aus – wie im Kreis angeordnete Grabstätten unterschiedlicher Bestattungsformen samt Sitzbank zum Innehalten. Lewen, von Hause aus Landschaftsarchitektin, findet ein „bisschen Blühendes, nicht nur Einheitsgrün“ wichtig.

Bereits im Jahre 1889 Beerdigungen

Die bebilderte Broschüre im Din-A-5-Format soll nicht nur den katholischen Friedhof mit all seinen Möglichkeiten beschreiben. Geplant sind auch kurze Artikel zu besonderen Grabstellen wie die letzten Ruhestätten für Priester und Schwestern sowie das Grab des Dichters Sigismund von Radecki. Nicht zu vergessen ein historischer Part. Schließlich ist dieser Friedhofsteil der älteste in Gladbeck. Bereits im Jahre 1889 wurden hier die ersten Toten zu Grabe getragen.