Gladbeck. Nicole Toffel hat einen schwer behinderten Sohn. Philippe ist 18, sitzt im Rollstuhl. Nun benötigt die Familie Spenden für einen neuen Pkw.

Im Urlaub mit dem Auto an die Nordsee oder mal spontan einen Ausflug in den Zoo unternehmen – was für die meisten Familien selbstverständlich ist, stellt für Nicole Toffel einen großen Kraftakt dar. Die Gladbeckerin hat einen schwer behinderten Sohn. Philippe kam mit einem Schlaganfall auf die Welt, entwickelte dann auch noch eine Epilepsie.

Mittlerweile ist Philippe 18 Jahre alt, groß und kräftig – und fast immer auf den Rollstuhl angewiesen. In seiner geistigen Entwicklung ist der 18-Jährige stark zurückgeblieben. Seine körperlichen Behinderungen haben zu Folge, dass er selbst bei kleinen Dingen auf Hilfe angewiesen ist. Für Philippe benötigt Nicole Toffel jetzt auch noch dringend ein behindertengerechtes Auto. Doch die Anschaffung ist nicht so einfach.

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Nicole Toffel arbeitet zehn Stunden die Woche im Büro vom Kinderhospiz Gladbeck

Nicole Toffel ist alleinerziehend, wohnt mit Philippe in einer kleinen Mietwohnung in Zweckel. Der größte Teil ihres Lebens besteht darin, sich um ihren Sohn zu kümmern, von dem sie sagt: „Philippe ist ein richtiger Sonnenschein!“ Doch seine körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen machen den Alltag der kleinen Familie oft zum Problem. Zehn Stunden in der Woche arbeitet Nicole Toffel im Büro vom Gladbecker Kinderhospiz. Von den Ehrenamtlichen wird auch ihr Sohn mitbetreut. Die Gladbeckerin erhält Unterstützung, die sie durch die Tätigkeit im Hospiz aufstockt.

Spendenkonto beim Verein Mobil mit Behinderung

Nicole Toffel ist Mitglied im Verein „Mobil mit Behinderung e. V.“. Der Verein hat ein kostenloses Spendenkonto für die Neuanschaffung eines behindertengerechten Autos für die Toffels eingerichtet.

Kontoinhaber: Mobil mit Behinderung e. V.. Bank: VR Bank Südpfalz, BIC: GENODE615UW. IBAN: DE27 5486 2500 0207 1385 80. Codewort: Philippe. Ab einem Spendenbetrag von 300 Euro werden Spendenquittungen ausgestellt.

Da mal eben den alten, kleinen Renault Twingo gegen ein Neufahrzeug zu „tauschen“, in das man bequem den Rollstuhl verfrachten und auch noch Philippe sicher transportieren kann – das ist für die Gladbeckerin nicht einfach zu stemmen. Dafür ist sie auf Spenden angewiesen. Mit Unterstützung des Vereins „Mobil mit Behinderung“ hat Philippes Mutter in den vergangenen sechs Monaten weit über 100 Stiftungen angeschrieben, darunter auch die „Aktion Mensch“. Wie die Schreiben zu formulieren sind, welche Unterlagen beizulegen sind – in diesen Punkten berät der Verein Hilfesuchende wie eben auch Nicole Toffel. „Mobil mit Behinderung“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Handicap die größtmögliche Teilhabe am Leben zu ermöglichen.

Philippe (18) ist auf den Rollstuhl angewiesen, kann nur wenige Meter laufen

Im Fall von Familie Toffel ist das eben ein neues Auto. Ein Fahrzeug hat sich die Gladbeckerin auch schon ausgesucht. Ein VW Caddy soll es sein, weil dort der Rollstuhl nach dem entsprechenden Umbau des Fahrzeugs gut hereinpasst. Und auch für Philippe soll das Einsteigen erleichtert werden. „Er kann nur noch wenige Meter alleine laufen“, erklärt Nicole Toffel. Der Rollstuhl muss also immer dabei sein, wenn die Mutter ihren Sohn zur Schule nach Dorsten fährt und wieder abholt, wenn sie ihn zur Reittherapie bringt, die er so sehr liebt, oder wenn ein Ausflug in den Zoo ansteht.

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In wenigen Tagen nimmt Philippe an einer Ferienfreizeit an der Nordsee teil. Um ihn dort hinfahren zu können, muss sich Nicole Toffel einen Wagen leihen. „Rollstuhl und Gepäck, das geht in meinem Twingo nicht. Der Rollstuhl passt nicht in den Kofferraum. Es müssen die Rücksitze umgelegt werden und dann geht sonst nichts mehr in den Wagen hinein“, sagt sie. Hinzu käme noch, so die Mutter, dass es ihr mittlerweile auch körperliche Probleme bereite, ihrem Sohn beim Ein- und Aussteigen zu helfen. „Ich habe ständig Rückenschmerzen.“ Und so käme es immer öfter vor, dass ihr Sohn auch mal auf eine Aktivität, einen Ausflug verzichten müsse. „Und das tut mir in der Seele weh!“

Der VW Caddy muss behindertengerecht umgebaut werden für die Gladbecker Familie

Das neue Auto würde der kleinen Familien wieder mehr Möglichkeiten bieten, ein halbwegs normales Leben führen zu können. Der Wagen ist über einen Gladbecker Händler auch bereits geordert. 31.500 Euro kostet der Caddy, für den behindertengerechten Umbau kommen bis zu 10.000 Euro noch oben drauf. Einen großen Teil der Summe hat Nicole Toffel bereits zusammen, einen geringen Eigenanteil steuert sie ebenfalls bei. Einige Tausend Euro fehlen allerdings immer noch. Und der Gladbeckerin läuft die Zeit davon. Erst vor wenigen Tagen habe das Autohaus ihr mitgeteilt, dass der Wagen nun noch einmal um drei Prozent teurer wird. Für Nicole Toffel ein Teufelskreis, weil das neue Auto so immer mehr in weite Ferne rückt. Und Philippe noch länger auf Vieles verzichten muss.