Gladbeck. In einem Brief an den Regierungspräsidenten äußert Gladbecks Bürgermeisterin Bedenken gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft im Van der Valk.

Bedenken aus der Lokalpolitik und der Bevölkerung gegen die Unterbringung von über 600 Flüchtlingen im Gladbecker Hotel Van der Valk greift nun auch Bürgermeisterin Bettina Weist auf. In einem Schreiben an Regierungspräsident Andreas Bothe bezeichnet sie die vom Land NRW geplante Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in dem Hotel als aus mehreren Gründen „nicht optimal“.

Dass das Land den Ausbau der Landeseinrichtungen zur Entlastung der Städte und Gemeinden vehement vorantreibt, sei mit Blick auf die in allen Städten angespannte Gesamtlage insgesamt zu begrüßen, heißt es in dem Schreiben von Weist. Gleichwohl könne sie die Sorgen und Ängste in Teilen der Stadtgesellschaft und Lokalpolitik zur Einrichtung einer zentralen Flüchtlingsunterkunft bei Van der Valk „sehr gut nachvollziehen“.

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Drüber hinaus weist die Bürgermeisterin auf die besondere Lage des Hotels am „Rande des Freizeitparks Wittringen, ein Naherholungsgebiet für alle Gladbeckerinnen und Gladbecker sowie für viele Menschen aus den angrenzenden Städten“ hin. Gladbecks Innenstadt liege circa drei Kilometer vom Standort des Hotels entfernt. Eine Anbindung an den ÖPNV gebe es nicht. Weist: „In die Innenstadt würden dort untergebrachte Flüchtlinge nur zu Fuß quer durch den Wittringer Wald gelangen.

Bürgermeisterin: Gladbecker Hotel Van der Valk hat auch eine Bedeutung für den Tourismus in der Region

Hinzu käme die Bedeutung des Hotels für den Tourismus in der Region. Sowohl Besucher vom Movie-Park in Feldhausen, der Skihalle in Bottrop als auch vom Centro in Oberhausen würden bei einem mehrtägigen Aufenthalt dort übernachten. Auch die Stadt Gladbeck bringe dort regelmäßig Gäste unter. Darüber hinaus gebe es in Gladbeck ein nur sehr eingeschränktes Übernachtungsangebot.

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Und weiter: „Mir ist bewusst, dass eine ZUE, wie sie das Land in Gladbeck plant, mit Blick auf die städtischen Aufnahmekapazitäten eine spürbare Entlastung mit sich bringen würde, wenn 50 Prozent der Plätze, also 310, auf das Kontingent der Stadt angerechnet würden. Dies würde den städtischen Haushalt und die Sozial- und Bildungssysteme entlasten.“ Dennoch hält die Bürgermeisterin die Schaffung einer solchen Einrichtung im Gladbecker Hotel Van der Valk „aus den genannten Gründen nicht für optimal“.

Weist hat eine Bitte an den Regierungspräsidenten

Ihre Bitte an den Regierungspräsidenten: Die Bezirksregierung möge diese Bedenken „bei ihren Überlegungen bzw. Verhandlungen mit dem Hotel Van der Valk für die Einrichtung einer Zentralen Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge mit berücksichtigen“. Sollte es aber zu einem Vertragsabschluss mit dem Hotel kommen, äußert Weist den Wunsch, dass die Bezirksregierung in einer Sitzung des Hauptausschusses „das Konzept der Einrichtung erläutert“.