Gladbeck. Seit Monaten gibt es Ärger mit dem gelben Müll in Gladbeck. Entsorger Remondis erklärt die Abfuhrprobleme und sagt, was Bürger tun können.

Der Ärger um nicht geleerte gelbe Tonnen in Gladbecker Wohngebieten reißt nicht ab. In den Abfuhrwochen gehen täglich Anrufe und E-Mails von Bürgern beim Zentralen Betriebshof der Stadt Gladbeck (ZBG) ein, die sich über den liegengebliebenen Reststoffmüll beschweren. Zuständig für die Leerung der Gelben Tonnen ist indes nicht der städtische Betrieb, sondern der Privatentsorger Remondis. Dort versucht man die Gründe für die Problematik zu erklären und bittet um Verständnis.

„Wir haben den Auftrag der Wertstoff-Entsorgung im Gladbecker Stadtgebiet Ende 2022 innerhalb unserer Niederlassungen von Oberhausen nach Herne verlagert“, erklärt Remondis-Pressesprecher Michael Schneider. Bisher für Gladbeck zuständigen Fahrern sei angeboten worden, von der Remondis Oberhausen GmbH zur Remondis Herne GmbH zu wechseln. Diesen Schritt hätten Fahrer aber nicht umgesetzt. Die für das Gladbecker Stadtgebiet zuständigen Entsorger-Teams hätten sich so erst in die neuen Bezirke einarbeiten müssen.

Die Bürger-Beschwerden beim Zentralen Betriebshof der Stadt reißen nicht ab

Remondis-Pressesprecher Michael Schneider versichert, dass die Beschwerden über Probleme bei der Entsorgung des gelben Mülls in Gladbeck selbstverständlich ernst genommen würden.
Remondis-Pressesprecher Michael Schneider versichert, dass die Beschwerden über Probleme bei der Entsorgung des gelben Mülls in Gladbeck selbstverständlich ernst genommen würden. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Dass die Anfangsschwierigkeiten bald überwunden sein werden, „da neue Teams die Örtlichkeiten zunächst erst kennenlernen mussten“, habe auch der ZBG gehofft, berichtet Sprecherin Leonie Nüfer. Und klar sei es unter der Oberhausener Regie auch mal zu einem Fahrzeugausfall oder einem sonstigen Ereignis gekommen, dass zur Verzögerungen geführt habe. „Die Leerungen erfolgten dann aber meist recht zügig.“ Seit Übernahme der Remondis in Herne würden die Beschwerden beim ZBG aber nicht abreißen und der Ärger unverändert anhalten. „Täglich gehen Anrufe und E-Mails über nicht geleerte gelbe Wertstofftonnen bei der ZBG-Hotline ein.“ In den meisten Fällen hätten sich, richtigerweise, die Beschwerdeführer zuvor an Remondis gewendet, „oftmals erfolglos“.

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Wenn die „Gelbe Tonne“ nicht geleert wurde und voll ist, kann Verpackungsmüll auch in gelben Säcken entsorgt werden.
Wenn die „Gelbe Tonne“ nicht geleert wurde und voll ist, kann Verpackungsmüll auch in gelben Säcken entsorgt werden. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Die Handhabe der Stadt und des Zentralen Betriebshofes Gladbeck sei jedoch begrenzt, so Nüfer. Denn das Einsammeln und Befördern dieser Wertstoffe erfolgt im Rahmen der rein privatwirtschaftlichen Dualen Systeme. „Weder die Stadt Gladbeck noch der ZBG haben direkten Einfluss auf die Abläufe, da sie nicht Auftraggeber der Remondis GmbH sind.“ Bürgerinnen und Bürger müssen sich bei mangelhafter Leerung ihrer Tonnen direkt an Remondis wenden. „Diese Beschwerden verpuffen offensichtlich in der letzten Zeit“, so Nüfer. Aus allen Stadtteilen erhalte der ZBG regelmäßig Anrufe über nicht geleerte oder zu spät abgeholte Tonnen. Man habe aufgrund der zahlreichen verspäteten Leerungen immer wieder Kontakt zu Remondis aufgenommen und das Unternehmen aufgefordert, „die regulären Termine einzuhalten und eventuell nicht geleerte Behälter unverzüglich nachzuleeren“. Aktuell sei zudem vom ZBG auch das beauftragende Duale System über die Missstände informiert worden.

Entsorger Remondis hatte akute Probleme, fehlendes Personal zu finden

Remondis-Sprecher Michael Schneider versichert, dass die Missstände selbstverständlich ernst genommen würden. Aus unterschiedlichen Gründen könne es dazu kommen, „dass die Fahrzeuggeschwindigkeit nicht so ist, dass alle Straßen in der vorgegebenen Zeit abgefahren werden können“. Um die Beschwerden abzuarbeiten, seien zum Beispiel „vergangenen Samstag zwei zusätzliche Fahrzeuge in Gladbeck zur Abfuhr eingesetzt worden“. Generell ist es so, „dass zwei Fahrzeuge für Gladbeck zuständig sind, die laut Abfuhrplan an unterschiedlichen Wochentagen die Stadtbezirke ansteuern, um die gelben Tonnen zu leeren“. Schneider räumt aber auch ein, dass Remondis, wie derzeit viele Unternehmen, Schwierigkeiten gehabt habe, qualifiziertes Personal zu finden, „um nicht nur den akuten Fahrermangel zu beheben, sondern auch fehlende Belader einstellen zu können“.

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Um die übernommene Pflicht des Entsorgungsauftrages erfüllen zu können, unternehme man „alles, um dem Fahrermangel entgegenzutreten“. Remondis bilde so selbst neue Fahrer aus. Inzwischen sei es gelungen, „sieben neue Fahrer und Lader einzustellen“, so Schneider. Er gehe davon aus, sobald die neuen Teams eingearbeitet seien, dass dann die Entsorgung auch in Gladbeck wieder gut laufe. Der Remondis-Sprecher sagt: „Es tut uns wirklich leid und wir können nur um Entschuldigung bitten.“ Falls es zwischenzeitlich noch zu Problemen komme, könnten bei voller Tonne „Reststoffe in gelben Säcken gesammelt und ebenfalls an den Straßenrand gestellt werden“. Man bemühe sich, die Entsorgung zügig zu gewährleisten.

Probleme bei der Restmüllentsorgung über Telefonhotline oder E-Mail melden

Bei Unregelmäßigkeiten in der Abfuhr des gelben Mülls sind Beschwerden über die Remondis-Telefonhotline 0800 122 32 55 oder 0208 81 0 87-11 (oder -13) sowie per E-Mail möglich. Sollte Remondis auf berechtigte Beschwerden nicht eingehen oder Nachleerungen nicht in angemessenem Zeitraum erfolgen, können Gladbeckerinnen und Gladbecker gerne den ZBG informieren, Telefon 99 27 99 (oder per E-Mail an: ).