Gladbeck. Die gelbe Tonne wird in Gladbeck zur Wertstofftonne. Damit vergrößern sich die Entsorgungsmöglichkeiten. Das ist für die Bürger aber zu beachten.

Mit dem nahenden Jahreswechsel erweitert sich die Entsorgungsmöglichkeiten für alle Gladbecker Bürger. Ab 1. Januar 2022 dürfen weitere Wertstoffe legal in die gelben Tonne eingeworfen werden, die bislang nur für Verpackungsmaterial zur Verfügung stand. Sie wandelt sich zur neuen Wertstofftonne.

Bereits seit 2019 steht allen Bürgerinnen und Bürgern in den anderen Städten des Kreises Recklinghausen die Wertstofftonne zur Verfügung. Wie die WAZ berichtete, wird sich auch Gladbeck nun dieser Sammlung anschließen. Die weitere gute Nachricht dazu: Neben den bisherigen Abfallbehältern (Restmüll, Papier, Biomüll, Verkaufsverpackungen) muss am Haus nicht noch Platz für eine weitere Tonne vorgehalten werden. Denn die bisherige Gelbe Tonne wird zur neuen Wertstofftonne, in der neben den bisher bekannten Verpackungsabfällen nun auch sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen gesammelt werden können. Hierunter verstehen sich Gegenstände aus Kunststoffen oder Metallen, wie z.B. Kinderspielzeug, Wäschekörbe oder alte Töpfe.

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Die gelben Säcke können künftig nur in Ausnahmefällen genutzt werden

Gelbe Säcke sollen für die Wertstoffsammlung nur noch in Ausnahmefällen in Gladbeck genutzt werden (Symbolbild).
Gelbe Säcke sollen für die Wertstoffsammlung nur noch in Ausnahmefällen in Gladbeck genutzt werden (Symbolbild). © FUNKE Foto Services | Gero Helm

„Die Entsorgung wird künftig somit erleichtert“, erklärt Leonie Nüfer von der Öffentlichkeitsarbeit des ZBG, „da fortan Wertstoff-Abfälle aus dem gleichen Material in einem Gefäß gesammelt werden, unabhängig davon, ob es sich um Verpackungen oder andere recycelfähige Abfälle handelt“. Denn auch diese Nichtverpackungen bestünden aus wichtigen Rohstoffen, „die vermehrt der Wiederverwertung zugeführt werden sollen“. Diese werden nun über die neue Wertstofftonne gesammelt, vom Entsorgungsunternehmen abgeholt, dann mit den Verkaufsverpackungen sortiert und recycelt.

Mit der stadtweiten Einführung der Wertstofftonne soll es auch keine so genannten „Sackhaushalte“ in Gladbeck mehr geben. Hintergrund: Rund 5000 Haushalte nutzen noch die gelben Plastiksäcke, deren dünne Hülle einfach zu empfindlich für schwerere, eventuell scharfkantige Wertstoffe ist. Nur in Ausnahmefällen, wie einer engen Bebauung im Innenstadtbereich, ist die Nutzung von Gelben Säcken weiterhin möglich. Wer noch keine gelbe Tonne hat, oder einen größeres Fassungsvermögen benötigt, muss aber selbst aktiv werden, denn eine automatischer Austausch/Aufstellung erfolgt nicht.

Die Firma Remondis ist für die Ausgabe neuer Wertstofftonnen verantwortlich

Die Firma Remondis hat den Zuschlag zur Entsorgung des recycelbaren Wertstoffabfalls auch im Gladbecker Stadtgebiet erhalten.
Die Firma Remondis hat den Zuschlag zur Entsorgung des recycelbaren Wertstoffabfalls auch im Gladbecker Stadtgebiet erhalten. © Remondis | Remondis

Für die gelben Tonnen und deren regelmäßige Leerung laut Abfuhrplan ist die Remondis GmbH & Co. KG verantwortlich. Neue gelbe Tonne müssen beim Entsorger beantragt werden. Gut zu wissen: Die Gelbe Wertstofftonne wird kostenlos ausgegeben. Die Bestellung über Remondis ist unter 0800/ 122 32 55 oder E-Mail dispo.gladbeck@remondis möglich. Die benötigte Größe wird von Remondis anhand der am Aufstellort gemeldeten Anzahl der Hausbewohner vorgegeben. Da die neue Wertstofftonne mehr Inhalt schlucken muss, werden keine (neuen) 80 Liter, sondern nur noch Behälter ab 120 Litern Fassungsvermögen ausgegeben (auch 240 oder 1100 Liter sind möglich).

Kunststoffe und Metalle dürfen in die Tonne

Mit der Einführung der Gelben Tonne bzw. der Gelben Säcke im Jahr 1991 wurden deutschlandweit Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoff gesammelt. Andere Abfälle aus gleichen Materialien, die sogenannten stoffgleichen Nichtverpackungen, mussten bislang über den Restabfall entsorgt werden. Eine Wiederverwertung war dadurch nicht möglich.In die Wertstofftonne gehören ab 2022 zum Beispiel: Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoff, wie bisher. Zusätzlich Gegenstände aus Kunststoff, wie Eimer, Schüsseln, Spielzeug, Gießkannen, Steckdosen, Duschvorhänge und Aufbewahrungsboxen sowie Gegenstände aus Metall, wie Kochtöpfe, Pfannen, Besteck, Werkzeuge, Armaturen, Kabelreste oder Fahrradkörbe.

Bezüglich der zu erwartenden zusätzlichen Wertstoffeinwürfen in Gladbeck kann der Entsorger auf die bisherigen Erfahrungen in den übrigen Städten des Kreises blicken. Demnach wird davon ausgegangen, dass im Vergleich zur bisherigen gelben Tonne rund 20 Prozent Mehrmenge in den Wertstofftonnen landen wird. Das entspricht etwa sieben Kilo pro Jahr und Einwohner. Die Entsorgungskosten (Sammel- und Transportleistung) werden im Kreisverbund umgelegt. Mitte des Jahres war der ZBG von etwa zwei Euro pro Jahr und Einwohner ausgegangen. Diese Kosten werden in die allgemeine Abfallgebühr eingerechnet.

Die Sammlung und Entsorgung von Verkaufsverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen über die Wertstofftonne wird in Deutschland durch die verschiedenen Dualen Systeme organisiert und regelmäßig ausgeschrieben. Der ZBG sowie die Stadt Gladbeck sind somit keine Auftraggeber der Remondis GmbH & Co. KG, stehen aber bei der Abfallberatung und weiteren Fragen rund um die Wertstofftonne gerne zur Verfügung, telefonisch unter 0 20 43 / 99 27 99 oder unter www.zb-gladbeck.de (Abfallsammlung –Wertstofftonne).