Gladbeck. Zwei Seniorinnen im Kreis Recklinghausen sind Opfer von perfiden Betrügern geworden. Die Masche in beiden Fälle: Ein ausgedachter Schockanruf!

Leider haben Betrüger mit dieser miesen Maschen immer wieder Erfolg: Erneut sind zwei Seniorinnen im Kreis Recklinghausen auf einen „Schockanruf“ hereingefallen. Betroffen sind laut Polizei eine 83-jährige Frau aus Gladbeck und eine 82-Jährige aus Waltrop. bei beiden schellte am vergangenen Freitag das Telefon.

Im Gladbecker Fall wurde der Seniorin erzählt, ihre Tochter habe die Mutter von drei Kindern „tot gefahren“. Gegen Zahlung einer hohen Kaution könne die Tochter freigelassen werden. Die 83-Jährige holte daraufhin Geld aus einem Bank-Schließfach ab. Als Übergabeort wurde eine Stelle in der Nähe vom Bahnhof Gladbeck-West vereinbart. Dort übergab die 83-Jährige gegen 11.15 Uhr in ihrem Auto sitzend das Geld an eine Frau.

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Die unbekannte Frau wird so beschrieben: Sie hat blonde, mittellange Haare und ist etwa 1,60 m groß. Sie sprach ohne Akzent.

Laut Polizei lief der Betrugsfall in Waltrop ganz ähnlich ab. Auch hier bekam die 82-Jährige einen Schockanruf. Diesmal wurde berichtet, dass die Tochter ein neunjähriges Mädchen überfahren habe. Die Tochter könne gegen Zahlung einer Kaution freigelassen werden. Weil die Seniorin angab, keine hohe Bargeldsumme zu haben, wurde ihr angeboten, stattdessen Goldschmuck zu übergeben.

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Es wurde ein Übergabeort in Dortmund vereinbart. Die Frau, die den Schmuck entgegennahm, ist ca. 1,60 bis 1,70 m groß und hat dunkle Haare. Besonders auffällig: Die Unbekannte hatte sehr lange, helle Fingernägel, nach vorne hin spitz zulaufend.

Mit der Masche des Schockanrufs versuchen Betrüger immer wieder, vor allem Senioren um Geld und Wertsachen zu bringen. Deshalb warnt die Polizei erneut eindringlich davor, auf solche Horrorgeschichten und Geldforderungen einzugehen. Der Tipp der Behörde: „Legen Sie einfach auf! Wenn Sie unsicher sind, rufen Sie andere, echte Familienangehörige an und fragen bei denen nach. Oft fällt dann schon der Betrug auf.“ Polizei und Staatsanwalt würden zudem niemals Geld bzw. eine Kaution am Telefon fordern.