Gladbeck. Margrid Marpe drohte die Amputation ihres Beines. Ihr Dank gilt Chefarzt Dr. Ioannis Dimitriou, der ihr Bein im Gladbecker Hospital gerettet hat.
Mit Kritik oder Beschwerden melden sich viele Zeitgenossen schnell zu Wort. Margrid Marpe hat ein ganz anderes Anliegen. Sie möchte sich von ganzem Herzen bedanken, nachdem sie im St. Barbara-Hospitalin Gladbeck mit vielen aufwendigen Operationen erfolgreich chirurgisch behandelt wurde. Die Seniorin sagt: „Dieser Arzt hat mein Bein gerettet und vielleicht sogar mein Leben!“
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Dieser Arzt – das ist Dr. Ioannis Dimitriou, Chefarzt der chirurgischen Klinikim Gladbecker Krankenhaus. Und das ist Margrid Marpes Geschichte: Anfang Oktober vergangenen Jahres stach der 77-Jährigen auf dem Parkplatz eines Discounters eine Wespe in die Oberlippe, die sofort stark anschwoll. Margrid Marpe fuhr schnell nach Hause und spritze sich ein Gegenmittel in den rechten Oberschenkel. Sie hat es immer zur Hand, weil sie aus leidvoller Erfahrung weiß, dass sie auf Wespenstiche allergisch reagiert, ein lebensgefährlicher anaphylaktischer Schock droht.
Das rechte Bein wurde in der Nacht dick, rot und heiß
Für das, was dann passierte, hat sie bis heute keine Erklärung. Ihr rechtes Bein wurde dick, rot und heiß. „Ich konnte mich kaum noch bewegen“, erzählt sie. „Es war eine schreckliche Nacht, unglücklicherweise war ich auch noch allein zu Hause. Mein Mann lag nach einem Schlaganfall im Krankenhaus.“ Ihr Hausarzt, den sie am Morgen anrief, empfahl dringlich, sich sofort als Notfall stationär behandeln zu lassen.
Margrid Marpe ist heute noch dankbar „dass mich die netten Feuerwehrleute ins Gladbecker Krankenhaus gefahren haben, obwohl wir in Kirchhellen wohnen. Wer weiß, ob ich anderswo einen so kompetenten Arzt wie Dr. Dimitriou gefunden hätte, der Erfahrung mit dieser Erkrankung hatte. Außerdem konnten mein Mann und ich im St. Barbara-Hospital im selben Zimmer liegen. Das hat mir auch sehr geholfen.“
Infektion und gefährlicher Gasbrand, so dass die Amputation drohte
Der Chefarzt diagnostizierte eine Sepsis, eine Blutvergiftung. Die erste Operation folgte. Und zwei Tage später eine Mitteilung, die Margrid Marpe völlig aus der Fassung brachte: „Ich sehe Dr. Dimitriou noch an meinem Bett sitzen, als er mir beibringen musste, dass bei den Gewebeproben, die im Hygiene-Institut analysiert wurden, Gasbrand in meinem Oberschenkel entdeckt wurde und mein rechtes Bein wahrscheinlich amputiert werden müsse.“
Von Gasbrand, einer lebensgefährlichen Infektion des Muskelgewebes, „die selten auftritt und einen fast nicht zu stoppenden Fäulnisprozess auslöst“, wie ihr Mann Bernd recherchiert hat, hatte sie noch nie etwas gehört. Ihr schallte nur das Wort „Amputation“ in den Ohren: „Zuerst habe ich geschrien wie verrückt, dann nur noch geweint. Und Dr. Dimitriou habe ich gedroht, ihn und mich umzubringen, wenn ich nach der sofort notwendigen erneuten Operation ohne mein rechtes Bein aufwache.“
Chefarzt versprach: „Ich kämpfe um ihr Bein“
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Ihre Drohung war sicherlich nicht der Grund dafür, dass der Chefarzt ihr fest versprach: „Ich kämpfe um ihr Bein.“ Mit Erfolg. Zwölf Operationen unter Narkose später, bei denen erst täglich, dann in größeren Abständen das Virus „abgeschabt“ wurde, kam die erlösende Nachricht: keine Amputation. Dass die Opiate, die ihr verabreicht werden mussten, weil sie auch auf Penizillin allergisch reagiert, beim ersten Verlassen des Krankenhausbettes einen Riss einer Achillessehne plus OP Nummer 13 zur Folge hatten, spielte da für sie fast nur noch eine Nebenrolle.
Auch die folgenden Wochen zu Hause, in denen sie in fast allen Situationen auf die Unterstützung ihres Mannes angewiesen war, eine Orthese tragen musste, im Rollstuhl saß, alle zwei Tage ins Krankenhaus musste, um die Wunden neu verbinden zu lassen, hat Margrid Marpe geduldig ertragen.
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Inzwischen kann sie wieder ohne Rollator laufen, wird mit Physiotherapie noch fitter gemacht. Und die drei langen Narben in ihrem Oberschenkel nimmt sie gelassen: „Äußerlichkeiten. Das Wichtigste ist, dass ich am Leben geblieben bin und mein Bein behalten konnte. Und das verdanke ich Dr. Dimitriou und seinem Team.“