Gladbeck. Corona soll endlich ganz verschwinden, der Krieg in der Ukraine enden: Was sich Seniorinnen und Senioren in Gladbeck im neuen Jahr wünschen.
Voller Saal, strahlende Gesichter, tolle Stimmung: Beim Neujahrsempfang der städtischen Seniorenberatung und des Seniorenbeirats im Fritz-Lange-Haus in Gladbeck ist deutlich zu spüren, wie froh alle sind, wieder so wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie feiern zu können.
„Schön ist das, ohne Beschränkungen, ohne Abstand und ohne Masken beieinander zu sein“, hört man an allen Tischen. Ein paar unbeschwerte Stunden möchten sie erleben, in denen die aktuellen Sorgen in den Hintergrund rücken. „Die Politik können wir ja ohnehin nicht beeinflussen“, sagt Irene Baars. „Ich wünsche mir nur, dass dieser schreckliche Krieg in der Ukraine bald endet.“
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Das hört man von vielen, und auch Sorgen wegen der gestiegenen Energiepreise schwingen bei manchen mit. „Gerade bei Frauen sind die Renten ja oft nicht so üppig“, sagt eine Besucherin. „Ich habe lange überlegt, ob ich zum Tanztee ins Bürgerhaus Ost gehe. Früher kostete der Eintritt fünf Euro. Dafür bekam man ein Stück Torte und zwei Tassen Kaffee. Jetzt muss man 9,50 Euro bezahlen und kriegt nur noch einen Kaffee.“ Sie hat die Veranstaltung trotzdem besucht. „Es ist eben schön, unter Menschen zu sein.“
Ein Wunsch: ein langes Leben
Sorgen haben Karl Sudhoff und Ursula Biermann gerade nicht. Sie hoffen, dass 2023 so schön wird wie das abgelaufene Jahr. „Wir sind 2022 ein Paar geworden und gesund. Was sollen wir uns noch wünschen?“ Ingrid Maly hofft, „dass Corona endlich ganz verschwindet und ich noch lange lebe.“
Das Ehepaar gegenüber ist erst kürzlich in die Stadtmitte gezogen und zum ersten Mal bei einer Veranstaltung im Fritz-Lange-Haus. „Hier gibt es ein so tolles Angebot. Wir haben auch gleich Karten für die Karnevalsfeier am 17. Februar und für das Frühlingserwachen gekauft.“ Wie viele andere Senioren auch. „Karneval ist schon ausverkauft. Karten gibt es erst wieder für das Frühlingsfest am 28. März“, berichtet Friedhelm Horbach, der Vorsitzende des Seniorenbeirats. „Man spürt, wie groß das Bedürfnis nach geselligem Beisammensein nach der langen Corona-Pause ist.“
Alleinunterhalter Olaf Wittelmann begeistert mit alten Schlagern
Reingard Ruch, Abteilungsleiterin Senioren und Gesundheit im Sozialamt, der stellvertretende Bürgermeister Norbert Dyhringer und Friedhelm Horbach, Vorsitzender des Seniorenbeirats, wünschen den Gästen alles Gute für das neue Jahr, alle stoßen mit Sekt an, Alleinunterhalter Olaf Wittelmann begeistert mit alten Schlagern.
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Nach Kaffee und Neujährchen singt Doris Jost das zum 100. Stadtjubiläum von ihr getextete „Gladbeck-Lied“, der Chor von Seniorenberatung und Seniorenbeirat stimmt mit ein, und den Refrain „Da bin ich geboren, da bin ich zuhaus. Aus dieser Stadt kriegt mich keiner mehr raus“ schmettern alle im Saal mit.
Wie es sich Veranstalter und Gäste gewünscht hatten: Alle verleben ein paar unbeschwerte Stunden mit vielen netten Menschen.