Gladbeck. Wegen des Wintereinbruchs im Februar war der Zentrale Betriebshof in Gladbeck im Dauereinsatz. Verschiedene Herausforderungen waren zu stemmen.
Manche Menschen freuten sich wie die Schneekönige. Andere schauderte es bei den weißen Massen, die sich auf Straßen, Wegen und Grünflächen Anfang Februar türmten. Der Wintereinbruch stellte für den Zentralen BetriebshofGladbeck (ZBG) eine große Herausforderung dar. René Hilgner, der stellvertretende Betriebsleiter, lässt die Einsätze Revue passieren.
Während kundige Wetterfrösche vom härtesten Winter seit zehn Jahren sprachen, dürfte den gut 40 Mitarbeitern der ZBG-Bereitschaft der Ausnahmezustand wahrscheinlich vor allem als eines im Gedächtnis haften bleiben: als Marathon im Wettlauf gegen Blitzeis und Schnee bei Minus-Temperaturen – eine enorme Belastung für die Kräfte. Immerhin sind etwa 400 Straßenkilometer in Gladbeck rutschfest zu machen.
Gladbeck: Die ZBG-Mitarbeiter waren rund um die Uhr im Einsatz
Von einzelnen Einsätzen kann da kaum die Rede sein, eher von einer Daueraufgabe. Da die Kollegen im 24-Stunden-Rhythmus – nicht selten bis zu 16 Stunden – im Einsatz gewesen seien, „waren bereits innerhalb kurzer Zeit die Hauptverkehrsstraßen gut befahrbar“. Auf einer Prioritätenliste stehen diese Fahrbahnen ganz oben und werden als erstes geräumt. „Die Innenstadt konnte mit Beginn der Geschäftsöffnungen am Montag bequem und sicher erreicht werden“, so der Bericht. Ebenso seien peu a peu Bushaltestellen, Überwege, Zebrastreifen und Anliegerstraßen vom Schnee befreit worden.
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Für den Winterdienst stehen im ZBG-Fuhrpark jeweils drei große Streuer mit Räumschild und drei kleine Exemplare sowie zwei bis drei Pritschenfahrzeuge plus Radlader parat. Alle Streuer können mit einem Schneepflug ausgerüstet werden. Auf einem großen Fahrzeug können 3,5 Kubikmeter Salz transportiert werden. In einen Soletank passen fast 2300 Liter. Ein Schneepflug schafft auf einer Breite von maximal 2,55 Metern freie Bahn.
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Das alles so glatt verlief, klingt zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich hatte der Wintereinbruch – von der Quantität abgesehen – seine Tücken. So verbargen sich unter dem Schnee Eisplatten, Auslöser riskanter Rutschpartien: „Sie konnten auch mittels Räumschilder nicht entfernt werden.“ Da half nur eines: immer wieder streuen, streuen, streuen.
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Eigentlich ist der ZBG mit Material gut eingedeckt. Das Lager fasst gut 1000 Tonnen Salz. Hinzu kommen zwei Tanks mit jeweils etwa 30.000 Liter gebrauchsfertiger Sole. Der harte Wintereinbruch brachte den Betrieb zwar an seine Grenzen, aber dank einer Reservierungsvereinbarung mit dem Lieferanten seien keine Engpässe entstanden – „wenn auch die Salzlaster mal einen Tag länger aufgrund unpassierbarer Straßen benötigten, kam doch recht zügig der Nachschub.“
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Die außergewöhnliche Situation, die sich über mehr als eine Woche hinzog, bremste nicht nur Autofahrer und Fußgänger, sondern auch die Müllabfuhr. Nicht alle Abfallbehälter konnten zu den gewohnten Zeiten geleert werden. Mal lag’s daran, dass die Straßen für die Fahrzeuge nicht passierbar waren, mal waren Tonnen zu- oder Inhalte – wie beim Biomüll – festgefroren. Doch die ZBG-Mannschaft sei bei der Bevölkerung auf Verständnis gestoßen.
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Die Kosten dieses Winterdienstes lassen sich laut Hilgner noch nicht beziffern. Bereits vor dem Einbruch habe es fast 20 kleinere Einsätze gegeben. Und mit weiteren müsse gerechnet werden.