Gladbeck. Mehr Sport, mehr Freizeit geht nicht: Bei einer Baustellenparty konnten sich Besucher im Sportpark Mottbruch umschauen. Was besonders gut ankam.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Der Sportpark Mottbruch in Gladbeck-Brauck ist mit 70.000 Quadratmetern das größte Freiraum- und Sportprojekt der Stadt Gladbeck seit 100 Jahren. Darauf wies denn auch Stadtbaurat Volker Kreuzer in seiner Begrüßungsansprache beim Baustellenfest auf der Anlage hin. Die letzte Investition vergleichbaren Ausmaßes war der Ankauf des Hauses Wittringen mitsamt des Waldes im Jahr 1922 durch die Stadt Gladbeck. 12,5 Millionen Euro kostet das aktuelle Projekt, davon kommen rund zehn Millionen vom Land NRW.
„Wir hätten die Bürgerinnen und Bürger gern zwischendurch schon einmal auf das Gelände eingeladen, aber die Situation war nicht danach, was ich sehr bedaure“, so Kreuzer mit Blick auf die Corona-Pandemie. Dabei hätte der aktuelle Anlass nicht besser sein können, denn die Bauarbeiten in der Erde sind weitgehend abgeschlossen. „Nun geht es auf der Bodenoberfläche weiter mit Gehölzen und Ruhezonen, weil uns der Parkcharakter des Geländes ausgesprochen wichtig ist“, wie Projektleiter Jens Möller unterstreicht.
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Viele junge Familien sind zum Baustellenfest in den Sportpark Mottbruch in Gladbeck gekommen
Die Stadt hatte deshalb Samstag zum Baustellenfest eingeladen. Und mit dem Glockenschlag um 12 Uhr mittags, dem offiziellen Beginn der Feier, füllte sich das Areal am Fuß der Mottbruchhalde in rasantem Tempo. Viele junge Familien sind gekommen, um mit ihren Kindern den Fortschritt auf dem Gelände in Augenschein zu nehmen, aber auch um die vielen Spiel- und Sportangebote an diesem Tag zu nutzen.
Alle Sportangebote sollen kostenlos sein
Wenn der Sport- und Freizeitpark Mottbruch Ende 2023 öffnet, soll auch das „Gesundheits- und Integrationshaus“ (Endgültiger Name steht noch nicht fest) am Kreisverkehr Roßheidestraße fertiggestellt sein.
Unter anderem wird dort ein Informationsbüro zu allen Fragen rund um den Park eingerichtet. Wer das im Internet nicht tun möchte, kann Platzbuchungen u. ä. hier erledigen. Alle Sportangebote des Parks sollen für die Bevölkerung kostenfrei nutzbar sein.
Auch ältere Braucker interessieren sich für das Zukunftsprojekt, aber nicht nur, weil sie hier ausschließlich Erholung suchen wollen, sondern des Sports wegen, wie die über 80-jährige Margret Dronia betont. Sie gehört gemeinsam mit ihrer Freundin seit 59 Jahren einer Gymnastikgruppe bei Schwarz Blau 21 Gladbeck an. „Ich finde das super, was hier entsteht“, freut sie sich, „aber ob ich das noch erlebe, wenn es fertig ist?“ fügt sie zweifelnd hinzu. Aber das ist gar nicht mehr so lang, möchte man die mehr als rüstige, sportlich trainierte Dame beruhigen. Denn Ende 2023 soll die Komplettfertigstellung gefeiert werden.
„Der Sportpark wird den Stadtteil Brauck noch weiter aufwerten“
Der junge Familienvater Hasan Sahin, gebürtiger Braucker, denkt an seine Kinder, denen sich hier ein großes Betätigungsfeld eröffnen wird. „Der Sportpark wird meinen Stadtteil noch stärker aufwerten – vor allen Dingen auch das Miteinander fördern“, ist der SPD-Politiker überzeugt. Von besonderem Interesse sei für ihn das Klima- und Ressourcen schonende Energiekonzept des Parks.
Aber nicht nur die Menschen, die in Brauck leben, sind gespannt darauf, wie sich das Projekt entwickelt. Zu einem Fahrradtrupp mit 25 Teilnehmern gehört auch Anja Wendtland aus Zweckel. Die Gruppe und ihr Motto stehen sinnbildlich für Vergangenheit und Zukunft in unserer Region, tragen doch alle T-Shirts mit der Aufschrift „Trinkhallen-Tour 2022“. „Wir sind seit drei Stunden in allen Stadtteilen unterwegs, haben traditionelle Trinkhallen besucht, uns über historische Ereignisse informiert und sind jetzt hier am Ziel“, berichtet sie. Der Sportpark in seiner Konzeption sei mit Sicherheit „ein Gewinn für die ganze Stadt“.
Der Sportpark bietet Möglichkeiten, Kinder motorisch zu schulen
Sibel Inneci ist mit ihren zwei kleinen Kindern zum Baustellenfest gekommen. Die Familie lebt in Brauck und will sich über das Angebot informieren: „Ich habe davon in der Zeitung gelesen und denke, hier bieten sich gute Möglichkeiten, Kinder motorisch zu schulen“, hofft sie und strebt mit ihrem Sohn dem Glücksrad zu, wo sich bereits eine lange Schlange gebildet hat.
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Von den Erwachsenen hingegen werden die stündlich angebotenen Führungen über das Gelände gern angenommen. Es ist ein gelungenes Generationen-Miteinander auf der Baustelle. Nach der Corona-Abstinenz wohl für die Gladbecker genau das Richtige und es macht Hoffnung für die Zukunft.