Gladbeck. Der Rohbau des Eingangsgebäudes für den neuen Sportpark in Gladbeck ist fertig gestellt. Richtfest mit ersten Planansichten des Innenausbaus.
„Ein schönes Werk ist uns gelungen: Gar stattlich steht das Bauwerk da, so frei und leicht und ungezwungen, wie besser ich es nirgends sah.“ Der Richtspruch von Bauleiter Michael Diekert war nicht übertrieben. Denn das, was am Kreisverkehr Roßheidestraße zum entstehenden Sportpark Mottbruch im Rohbau zu sehen ist, kann sich sehen lassen. Zum Richtfest des neuen Eingangs- wie Vereinsgebäudes hatten sich viele Beteiligte und Gäste um Bettina Weist versammelt, die über fotorealistische Grafiken auch schon Einblicke erhielten, wie sich das Innere nach der Fertigstellung präsentieren wird.
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Die Bürgermeisterin sprach in ihren Dankesworten von einer Jahrhundertchance, die für Gladbeck über Fördertöpfe von Land und Bund (und 12-Millionen-Euro-Investition) nicht nur mit dem für Freizeit- und Vereinssport entstehenden Gesamtareal am Fuße der Mottbruchhalde als Eingangstor zur Haldenwelt ergriffen worden sei. Denn sie verwies auch auf das städtebauliche Mega-Projekt A52-Ausbau, da durch die Tunnellösung 16 Hektar stadteilverbindende Fläche für Gladbeck hinzukommen, die mit Straßen und Grünzügen überplant werden. Dann richtete sie aber wieder den Fokus auf das Richtfest „für das tolle Gebäude im Herzen von Brauck“ – dem zentralen Ankunftsort mit seinen Umkleiden für Sporttreibende auf Fußballplatz, Beachvolleyballanlage, Rundlaufkurs oder Trendsportflächen (Boule, Rollsport).
Aluminiumverkleidung macht das Gebäude zu einem „auf der Fläche funkelnden Diamanten“
Apropos Flächen, für die vom Team um Freiraumplaner Jens Möller entworfene begrünte Gesamtanlage hatte die Bürgermeisterin auch beachtliche Zahlen mitgebracht. Dort würden 132 Bäume, 300 Sträucher, 10.000 Zwiebelpflanzen und 17.000 Bodendecker eingepflanzt. Vom Grün ging es dann aber wieder schnell zum Betongrau des Rohbaues, den Lars Rössing vom beauftragten Architekturbüro (TR.Architekten Bad Oyenhausen) mit seinem Team seit 2018 geplant und den das Bauunternehmen Hütter aus Dorsten eine Woche vor dem Zeitplan fertig errichtet hat. Die starke Formgebung strahle (passend zum Sport) eine deutlich wahrnehmbare Plastizität und Dynamik aus, hieß es. Der Architekt blickte zugleich weiter in die Zukunft und verwies auf die Schaupläne an der Wand mit fotorealistischen Außen- und Innenansichten des fertigen Gebäudes. Die dann metallisch-silbern glänzende Verkleidung aus Aluminium mache das Gebäude zu einem „auf der Fläche funkelnden Diamanten“.
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Der in Erd- und Obergeschoss, mit 500 beziehungsweise 580 Quadratmetern Nettoraumfläche, wertvolles zu bieten hat. Zunächst ein neues Vereinsheim für Schwarz-Blau Gladbeck mit Büroflächen und Umkleiden, letztere „mit Größen von elf Quadratmetern für Einzelpersonen, 25 Quadratmeter für Mannschaften und Sammelumkleiden von 37 Quadratmetern für Freizeitsportler“, so Projektleiterin Architektin Kristina Yordanova. Selbstverständlich befinden sich auch moderne WC-Anlagen und Duschen (in türkisblauem Design) im Gebäude. Das großzügige Foyer (51 qm) mit Empfang kann auch für Veranstaltungen genutzt werden. Ebenso das 70-Quadratmeter-Café mit stylishem Thekenbereich plus Küche im Erdgeschoss, das Besucher an Tischen zum Verweilen einlädt und über die große verglaste Fensterfläche einen Überblick auf den Sportpark ermöglicht. Der noch besser von dem direkt darüber im Obergeschoss liegenden Aktionsraum mit ähnlicher Fensterfront zu sehen ist, der zum Beispiel für Yoga oder ähnliches genutzt werden könnte.
Gesamtanlage mit der „ersten betriebsfertigen Wasserstoffanlage des Ruhrgebietes“
Das gesamte Gebäude wird barrierefrei angelegt, ein 1,5 Quadratmeter großer Aufzug führt ins Obergeschoss. Von hier ist auch die Energiezentrale zu sehen, die das Gebäude wie den gesamten Sportpark versorgt. Erstaunlicherweise ist das Herzstück der Energieversorgung mit Photovoltaikanlage kaum größer als eine Doppelgarage, in der das Blockheizkraftwerk untergebracht ist, das über Wasserstoff betrieben wird. „Der hier hergestellt wird – in der ersten betriebsfertigen Wasserstoffanlage des Ruhrgebietes“, so Tobias Peselmann von Partner PBR Netzenergie (Osnabrück). Auch in diesem Sinne ist der Sportpark Mottbruch ein weit über die Gladbecker Stadtgrenzen hinaus beachtetes klimafreundliches Vorzeigeprojekt.