Gladbeck. St. Martin reitet wieder in Gladbeck. Doch die Werbegemeinschaft sagt ihren Umzug diesmal ab. Das ist der Grund.
Jahr für Jahr stellt die Werbegemeinschaft Gladbeck einen großen Martinsumzug durch die Innenstadt auf die Beine – mit einen Reiter in der Rolle des Heiligen hoch zu Ross, Musik, singenden Kindern, die Laternen tragen – eben allem, was traditionsgemäß dazugehört. Aber in diesem Jahr wird’s diesen Umzug nicht geben. Die Werbegemeinschaft hat dies am Donnerstag aus einem Grund beschlossen.
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„Diese Entscheidung fällt uns sehr schwer“, sagt Jens Große-Kreul. Aber, so der stellvertretende Vorsitzende der Werbegemeinschaft: Es sei trotz intensiver Bemühungen nichts anderes übrig geblieben. Denn: Es fehlt in diesem Jahr – ein Pferd! Und ohne das ist der Heilige Martin eben nicht der Heilige Martin.
Förderverein Kotten Nie zieht seinen Martinsumzug anders als in der Vergangenheit auf
Auf das bisherige erfahrene, ruhige Tier kann die Werbegemeinschaft in diesem Jahr nicht mehr setzen. Große-Kreul erklärt: „Der Reiterverein Gladbeck hat uns abgesagt, weil er seinen Pferdebestand extrem verjüngt hat.“ Und die Werbegemeinschaft wolle kein Risiko eingehen, indem der Heilige auf ein nervöses, unerprobtes Tier steigt: „Sicherheit geht vor!“
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Zudem sei die Absage jetzt so kurzfristig gekommen, nämlich erst am Mittwoch, dass die Organisation der Laternenparade jetzt zeitlich nicht mehr zu stemmen sei. Große-Kreul: „Unsere Versuche, ein Ersatz-Pferd zu bekommen, hatten keinen Erfolg.“
Sankt Martin zu Fuß durch die Innenstadt zu schicken, sei eine Überlegung gewesen, allerdings nur kurz. „Das ist für uns keine Option. Wir haben auch an ein Martinsfest gedacht, aber wir halten nichts von einer Veranstaltung in abgespeckter Version – entweder richtig oder gar nicht“, sagt Große-Kreul.
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Einen anderen Weg beschreitet der Förderverein Kotten Nie. Dessen Vorsitzender Walter Pietzka kündigt an: „Diesmal wird’s anders als sonst.“ Ein Martinsfeuer, die biblische Geschichte als Schauspiel, Grillwürstchen und Brezel sowie ein Umzug am 6. November ab 16 Uhr seien gesetzt. Wenn auch in reduzierter Form. Der Vereinsvorsitzende erläutert: „Diesmal werden wir aus Sicherheitsgründen nicht mehr über die offene Straße ziehen, wie wir es bisher gemacht haben, sondern über den Spielplatz. Wir trauen uns angesichts der erwarteten Teilnehmerzahl von rund 1400 Menschen, die es in den Vorjahren waren, nicht mehr in den öffentlichen Raum, weil wir den Umzug selbst absichern müssen. Deswegen wechseln wir in den begrenzten Bereich des benachbarten Spielplatzes.“
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In der Vergangenheit sei ohnehin aufgefallen, dass große Umzüge gerade für kleinere Mädchen und Jungen kein Vergnügen seien: „Sie trotten dann nur hinterher.“ Auf dem Spielplatz mache es auch keinen Sinn, den Heiligen Martin im Kreis traben zu lassen. „Wir bemühen uns gerade um die Bläser der Musikschule“, erzählt Pietzka. Das Martinsfeuer soll gegen 17 Uhr entfacht werden.
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Bei der Stadtverwaltung sind derzeit elf Martinsumzüge von Kindergärten angemeldet. Die Gladbecker „Lichterkinder“ laden zu ihrem zweiten Martinszug und Mitmachaktionen in den Bürgerpark Butendorf ein. Start am 11. November: 17 Uhr am Basketballplatz. Das DRK Gladbeck und Veranstaltungstechniker Stefan Langhoff unterstützen die Aktion.
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