Duisburg. Um zu Hause Energie zu sparen, gehen Gladbecker in der Muckibude oder im Schwimmbad duschen – erzählt man sich. Aber stimmt das auch?
Die Energiekrise ist noch gar nicht so richtig da, und doch hat sie sich schon in den Köpfen der Menschen manifestiert – auch in Gladbeck. Heizen oder lieber einen Pulli mehr anziehen, wie wäre es vielleicht mit einem Pelletofen, und muss das Licht im Wohnzimmer wirklich den ganzen Tag brennen? Alles mehr oder weniger valide Sparoptionen, bloß an einer Stelle stoßen selbst die größten Pfennigfuchser, vorausgesetzt sie legen wert auf Körperpflege, an ihre Grenzen: beim Duschen.
So ganz ohne geht es dann ja irgendwie doch nicht, aber nur für Wasser auf dem Kopf gleich so viel teure Energie auf denselbigen hauen? Glaubt man Stimmen aus den Weiten der sozialen Netzwerke und hitzigen Debatten der Ältestenräte in den Frühstückcafés, nutzen immer mehr Menschen die Chance, in Schwimmbädern oder ihrem Fitnessstudio zur Brause zu greifen, um sich mit anderer Leut’ Energie das Shampoo aus den Haaren zu spülen. Wie ist die Lage in Gladbeck?
Wer im Gladbecker Topic nun öfter duschen geht
„Akut sehen wir bei unseren Kunden nicht, dass sie nur zum Duschen kommen“, sagt ein Sprecher des Gladbecker Fitnessstudios und Wellnessclubs „Topic“. Allerdings: Als höherklassige Kombination aus Muckibude und Spa sei es schon immer üblich gewesen, dass die Kunden am Schanzenhof auch duschen gehen. „Wir sind ein eher kleines Studio, wir kennen unsere Kunden“, bestätigt der Mitarbeiter, lediglich Duschwillige wären vermutlich aufgefallen.
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Ein wenig macht sich die bedrohliche Energiepreissituation bei „Topic“ aber dann doch bemerkbar. „Von einigen Mitarbeitern hat man jetzt schon öfter gehört, dass sie lieber früher kommen oder später gehen, um noch im Studio zu duschen.“
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Kein Wellness in der Gemeinschaftsdusche
Auch bei der Kette „FitX“, mit einer Filiale an der Gladbecker Hochstraße vertreten, bleibt eine Zunahme reiner „Duschkunden“ bisher aus. „Zwar scherzen unsere Mitglieder auf Social Media gerne, dass sie jetzt auch mal nur zum Duschen in unsere Studios kommen würden“, erklärt FitX-Sprecherin Katharina Mühlenkamp, „tatsächlich bemerken wir aber kein wirkliches Mehraufkommen.“
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Dass viele Menschen eben doch Heimduscher bleiben, könnte an einem ganz pragmatischen Grund liegen, wie auch Mühlenkamp vermutet: „Duschen ist für viele Menschen ja auch eine Art von Wellness, bei der man sich Zeit für sich nimmt, nach der Arbeit abschalten kann, Musik hört, vielleicht besondere Pflegeprodukte nutzt. Dieses Entspannungsgefühl kommt in einer Gemeinschaftsdusche so natürlich nicht auf.“