Gladbeck. Noch immer verzweifeln Immobilienbesitzer an der Grundsteuer-Erklärung, die sie bis Oktober abgeben müssen. Finanzämter wollen mehr Hilfe bieten.

Viele Immobilienbesitzer verzweifeln noch immer an der bürokratischen Herausforderung der Grundsteuer-Reform, kommen mit dem Ausfüllen der Feststellungserklärung nicht klar. Die Finanzämter in Recklinghausen und Marl, das auch für Gladbecker zuständig ist, haben auf den großen Informationsbedarf reagiert und verstärken ihre Grundsteuer-Hotline personell.

Landesweit, teilte die Finanzverwaltung mit, werden bis zu 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich an den Telefonen sitzen, um die Anrufe der Ratsuchenden entgegenzunehmen. In der Spitze stünden damit in Nordrhein-Westfalen bis zu 500 Berater telefonisch zur Verfügung. Auch technisch seien Anpassungen vorgenommen worden: Das Rechenzentrum der NRW-Finanzverwaltung hat demnach die technische Kapazität für die Grundsteuer-Hotline mehr als verdoppelt. Die Grundsteuer-Hotlines der Finanzämter könnten so Hunderte von parallelen Verbindungen gleichzeitig annehmen, heißt es. Sobald die Hotlines der beiden Finanzämter in Marl und Recklinghausen ausgelastet sind, sollen Gespräche automatisch auf freie Kapazitäten in den umliegenden Ämtern umgeleitet werden.

Finanzamtschefin empfiehlt Menschen auch aus Gladbeck einen Anruf nach 13 Uhr

Die Hotline ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr erreichbar. Die Nummer lautet für das für Gladbeck zuständige Finanzamt Marl: 02365- 516-1959. „Besonders am Vormittag kommt es aktuell zu einem starken Anrufaufkommen. Wir empfehlen daher den Bürgerinnen und Bürgern einen Anruf nach 13 Uhr“, betont Sabine Trübsand, Leiterin des Finanzamts Marl. Gerade in den ersten Juli-Tagen war es zu Engpässen an der Hotline gekommen, zudem brach vorübergehend auch noch die Steuer-Plattform „Elster“ unter dem großen Andrang der Online-User zusammen.

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Die Abgabe der Feststellungserklärungen für die Neuberechnung der Grundsteuer startete am 1. Juli 2022. Einreichen können die Betroffenen die Grundsteueranträge noch bis zum 31. Oktober. Den Immobilienbesitzern wird dringend geraten, dafür die Online-Plattform „Elster“ zu benutzen. Die NRW-Finanzverwaltung kündigte an, ihr Unterstützungsangebot weiter auszubauen.

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Dazu sollen neben der personellen Verstärkung an der Hotline auch weitere Erklär-Videos und Klick-für-Klick-Anleitungen auf www.grundsteuer.nrw.de gehören. Darüber hinaus, so die Finanzämter, sollen sich auf dem Portal Check-Listen für die Zusammenstellung der Daten für die Feststellungserklärung und ein FAQ mit Antworten auf die häufigsten Fragen finden lassen. Auch das Geodatenportal (www.grundsteuer-geodaten.nrw.de) zum Abruf wichtiger Informationen zum Flurstück, wie z.B. die Gemarkung, der Bodenrichtwert und die Grundbuchblattnummer, seien dort zu finden. „Wir empfehlen als erste Anlaufstelle die Info-Plattform unter www.grundsteuer.nrw.de“, sagt Anna Pawella, Leiterin des Finanzamts Recklinghausen. „Hier erhalten die Bürgerinnen und Bürger gezielt Informationen und Unterstützung bei der Abgabe ihrer Feststellungserklärung mit Elster.“ Für Immobilienbesitzer, denen eine Online-Abgabe des Feststellungsantrags nicht möglich ist, halten die Finanzämter auch Papier-Vordrucke bereit.