Gladbeck. Landwirt Steinmann aus Bottrop betreibt in Gladbeck ein Heidelbeerfeld. Alle Informationen zu der Idee dahinter, Öffnungszeiten und Preisen.
Klara liebt Heidelbeeren. Und so ist die Vierjährige „Schuld“ daran, dass es in Gladbeck nun ein Heidelbeerfeld mit der Möglichkeit zum Selbstpflücken gibt. Denn Klaras Eltern sind Landwirte und nachdem sie seit über 30 Jahren an der Hegestraße/Ecke Hornstraße ein Erdbeerfeld betreiben, war es für Familie Steinmann Zeit für eine neue Idee. Jetzt ist Hochsaison für die kleinen blauen Früchte.
„Anfang vergangenen Jahres haben wir die Heidelbeeren angepflanzt“, erzählt Frederik Steinmann, Landwirt aus Kirchhellen. Im Sommer 2021 gab es schon die ersten Erträge der Pflanzen, die rund zehn Jahre stehenbleiben. „Die waren aber noch sehr gering.“ In diesem Jahr gibt es das erste Mal viele Heidelbeeren auf dem 1,5 Hektar großen Feld an der Hornstraße 147.
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Das Heidelbeerfeld in Gladbeck ist für Familien ein schönes Ausflugsziel
„Der Zuspruch ist schon sehr gut, wir wollen das Feld aber gerne noch bekannter machen“, sagt Frederik Steinmann. Gerade in der Ferienzeit sei es ein tolles Ausflugsziel für Familien, so seine Mutter Ursula Steinmann. Für kommenden Sonntag, 17. Juli, planen die Landwirte daher eine Spendenaktion. „Wir wollen eine Hüpfburg aufbauen, einen Imbisswagen aufstellen und wir planen den Verkauf von Getränken.“ Familie Steinmann möchte ihre eigenen Kosten decken, der restliche Erlös soll an ukrainische Flüchtlinge gehen. „Die Spende soll direkt in die Ukraine gehen. Wir wollen das über die Caritas laufen lassen, sind aber gerade noch in der letzten Abklärung.“
Familie Steinmann hat selbst eine Frau aus der Ukraine als Pflückerin eingestellt, die bei den befreundeten Landwirten Schulze Langenhorst untergebracht ist. „Wir sind mit ihr sehr zufrieden. Sie ist super nett und sehr fleißig“, berichtet Frederik Steinmann.
Preise und Öffnungszeiten
Das Heidelbeerfeld befindet sich an der Hornstraße 147 in Gladbeck. Öffnungszeiten: Täglich von 8 bis 18 Uhr.
Wer selber pflückt, zahlt acht Euro pro Kilo Heidelbeeren. Bereits gepflückte Beeren kosten 3,90 für die 250 Gramm-Schale und 7,50 Euro für 500 Gramm.
Vier Heidelbeer-Sorten werden angepflanzt – so sind sie zu unterschiedlichen Zeiten reif
Vier verschiedene Sorten Heidelbeeren gibt es auf dem Feld, die zeitlich versetzt reif sind. „Mit der ersten Sorten sind wir fast durch, zwei weitere Sorten sind jetzt gleichzeitig pflückbereit. Die Hauptsaison fängt nun an“, sagt Frederik Steinmann. Doch nicht nur Selbstpflücker können in den Genuss der süßen Früchte kommen. Sie sind auch bereits gepflückt direkt am Heidelbeerfeld zu kaufen. Außerdem in einigen ausgewählten Hofläden in der Umgebung, unter anderem bei Bauer Maßen in Gladbeck.
„An den Handel wollen wir aber nicht verkaufen“, betont Steinmann. Auch, um etwa die Frische gewährleisten zu können. „Unsere Früchte sind von Haltbarkeit und Geschmack Welten von der Supermarkt-Ware entfernt.“ Warum sollten sie aus Spanien oder Marokko eingeflogen werden, wenn man sie doch direkt vor Ort produzieren kann, fragt sich der Landwirt.
Die Landwirte setzen in Gladbeck auf einen natürlichen Anbau
Zu sehen, wo die Produkte herkommen, gewinnt für die Verbraucherinnen und Verbraucher immer mehr an Bedeutung, so seine Beobachtung. Auch der natürlich Anbau liege ihm am Herzen. Daher habe er für die Beeren etwa Dämme aus geschredderten Nadelbäumen gelegt. „Wir wollen kein Plastik und auch keine Gewebefolie nutzen. Bei der Unkraut-Bewältigung bedeutet der natürlich Anbau aber mehr Arbeit.“
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Etwa bis Anfang September werden die Heidelbeeren noch zu pflücken sein. „Das ist natürlich auch vom Wetter abhängig“, weiß Steinmann. Die angekündigten Temperaturen um 35 Grad für die kommende Woche gingen den Pflanzen „an den Kragen“. „Da müssen wir viel bewässern.“
Familie Steinmann isst die Heidelbeeren am liebsten pur
Familie Steinmann übrigens isst die blauen Beeren am liebsten pur. Oder aber im Müsli. „Heidelbeer-Muffins oder Kuchen mit Heidelbeeren sind natürlich auch ein Klassiker.“ Fest steht auf jeden Fall: „Wenn man einmal angefangen hat zu essen, sind 250 Gramm auf einmal ganz schnell weg.“
Und Klara? Die Vierjährige ist „ganz selig“, erzählt ihr Vater, dass die Familie nun ein eigenes Heidelbeerfeld hat. „Wann immer einer von uns zum Heidelbeerfeld fährt, ist Klara sofort dabei.“