Gladbeck. Der SPD-Ortsverein Brauck in Gladbeck lehnt das Windrad auf der Mottbruchhalde weiter ab. Und äußert sich äußerst kritisch zum Betreiber Steag.
Der SPD-Ortsverein Brauck schlägt nach dem Start des Mottbruch-Windrades in Gladbeck das Angebot der Steag auf ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis entschieden aus, lehnt die Windenergieanlage nach wie vor als „schädlich“ für Brauck und seine Entwicklung ab und setzt, wie aus einer Stellungnahme des Ortsvereins hervorgeht, voll auf das noch laufende Gerichtsverfahren der Stadt gegen das Windrad.
Ortsvereinschef Hasan Sahin kritisiert den Wunsch der Steag, nach dem Windradstart zu einem guten nachbarschaftlichen Miteinander zu kommen, als Hohn. „Erst bauen und dann Süßholz raspeln, das ist der falsche Weg!“ Andreas Schwarz, SPD-Ratsherr aus Brauck, beanstandet, dass gemachte Zusagen und Versprechen gebrochen, die Planungshoheit der Stadt unterlaufen und die Entwicklung des Stadtteils für ein Projekt zunichte gemacht worden sei. Das Windrad sei kein „wichtiger Beitrag zur Energiewende“, sondern ‚Greenwashing‘ für die Steag. Das Unternehmen wolle sich einen grünen, nachhaltigen Anstrich geben, „während es aber eigentlich nur vortäusche, wichtige Impulse beim Klimaschutz und gegen den Klimawandel zu setzen“, so Schwarz.
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SPD Brauck: Steag boxte das Windrad durch und missachtete die Braucker Interessen
Schwarz erinnert daran, dass Brauck der Aufschüttung der Halde nur widerwillig und nur unter der Bedingung zugestimmt habe, dass im Anschluss das Gelände zu einer Freizeitlandschaft, der sogenannten „Haldenwelt“, entwickelt werde. Über lange Jahre hätten die Menschen in Brauck mit genau dieser Vision den Dreck und die Lärmbelastung ertragen, die damit einhergingen. „Dieser Wandel wurde von Seiten der Stadt mit diversen Werkstattverfahren und mit dem jetzt im Bau befindlichen Sportpark Mottbruch eingeleitet, als die Steag das Windrad ohne Rücksicht auf diese Belange durchgeboxt und die Interessen der Braucker missachtet hat.“
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Das Windrad, so Sahin und Schwarz, sei eine ständige Erinnerung für die Braucker, „dass demokratische Willensbildung und einstimmige Beschlüsse der Gladbecker Gremien den Wirtschaftsinteressen eines Unternehmens unterliegen.“ Der angerichtete Schaden sei immens. „Jetzt ist es etwas zu spät von guter Nachbarschaft zu fabulieren“, sagt auch Birgit Buschkowski, stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende in Brauck, „selbst die Anregung einer echten Bürgerbeteiligung wurde von der Steag rigoros ausgeschlagen!“
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Braucker SPD setzt ihre Hoffnung auf das ausstehende Gerichtsverfahren
Auch die vage Hoffnung, dass sich Windrad und der Beitrag zur „Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr“ – kurz IGA – nicht ausschlössen, sieht die SPD Brauck kritisch. Jens Bennarend, Braucker SPD-Ratsherr: „Nach unserer Kenntnis haben zunächst interessierte Investoren inzwischen schon abgewunken.“
So wie sich die Steag verhalten habe, dürfe sie sich nicht wundern, wenn die Braucker SPD und mit ihr viele Menschen im Ortsteil auch weiterhin ihre Hoffnung auf den noch ausstehenden Prozess der Stadt gegen das Windrad setzten. „Die Klage der Stadt gegen das Windrad ist weder verloren noch ausgesetzt. Wir warten auf ein Urteil in unserem Sinne!“, so Ortsvereinschef und Ratsherr Sahin.