Gladbeck. Antje Meier hat sich mit ihrem Atelier in der einstigen Martin-Luther-Kirche einen Traum erfüllt. Die Gladbeckerin hat bunte Angebote in petto.

Mit den Händen zu arbeiten, ist Antje Meier gewohnt. Doch ihren gelernten Beruf als Physiotherapeutin gab die 49-Jährige aus Gladbeck zugunsten ihrer großen Leidenschaft auf. Die Rentforterin stellte Bälle und Hantel, Gymnastikgeräte und Matten weg. So hatte die Malerin freie Bahn, um sich ganz auf ihre Kunst mit Pinsel und Farben zu konzentrieren. Jetzt geht die Künstlerin einen Schritt weiter: Sie hat ihr eigenes Atelier an einem ganz besonderen Ort bezogen, von dem wohl viele Kreative träumen.

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Man könnte fast sagen, göttlicher Segen liegt auf Antje Meiers Arbeit. Wobei „Arbeit“ in den Augen der Autodidaktin nicht der treffende Ausdruck ist. Sie sagt: „Physiotherapeutin ist ein schöner Beruf, doch die Kurse als Malerin erfüllen mich mehr. Ich gebe Freude und Spaß an andere weiter.“ Da bedurfte es keines Schlüsselerlebnisses, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.

„Bisher habe ich zu Hause Kurse gegeben, im Sommer im Garten, um während der Corona-Pandemie die Hygienevorschriften einhalten zu können“, berichtet die Mutter von drei Kindern. Verständlich, dass in eigenen vier Wänden die räumliche Kapazität schnell erschöpft ist. Doch ab sofort hat die Malerin ihre Wirkungsstätte in einem Gotteshaus, nämlich in der ehemaligen Martin-Luther-Kirche an der Josefstraße.

Antje Meier beteiligt sich regelmäßig an der Gladbecker Kunst- und Designroute

Damit geht ein Herzenswunsch der 49-Jährigen in Erfüllung. Hier stellte Antje Meier, die Jahr für Jahr bei der Kunst- und Designroute des Vereins Vlipp mit von der Partie ist, bereits eigene Bilder aus. Hier im „Atelier 1952“ nimmt ihre Kreativität zukünftig Form an. „Ein Teil der ehemaligen Kirche ist abgeteilt. Ich habe den vorderen Teil. Mein Malraum ist etwa 180 Quadratmeter groß“, erzählt die 49-Jährige. Und ergänzt: „In einem anderen Teil wird bald Christina Wesselmann aus Dorsten Nähkurse geben.“

Der Name des Ateliers geht auf das Gründungsjahr der ehemaligen Kirche zurück, die bereits seit Jahren als „Kulturtempel“ Martin Schmidt gehört. Die früheren Kirchenstühle leuchten farbenfroh mit frischen Bezügen. Die Ausstellungsfläche wurde mit mobilen Wänden auf speziell entwickelten Rollen als Galerie für Bilder umgesetzt. „Dabei soll die neue Location für ausgesuchte Firmenveranstaltungen und besondere Anlässe buchbar sein, damit das Atelier 1952 ein lebendiger Ort in Gladbeck-Rentfort wird“, wünschen sich Schmidt und Meier.

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Credo der 49-Jährigen: „Jeder kann malen!“ Wie es funktioniert und ein Vergnügen ist, will die Künstlerin in ihren Kursen vermitteln. Diese bietet sie an, seitdem sie sich beruflich vollkommen der Kunst widmet. „Hauptsächlich nehmen Frauen teil. Männer trauen sich wohl nicht zuzugeben, dass sie gerne malen würden“, überlegt die Kursleiterin.

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Aber Action-Painting und Acrylic-Pooring, die Meier neu an den Start bringt, könnten etwas für die Herren sein. Überhaupt: „Ideal für kleine Teamevents, Freunde und Familienerlebnisse“ – und für Menschen, die eigentlich nichts mit Malerei am Hut haben. Meier erläutert: „Beim Painting werden alle verpackt, bekommen eine Haube und eine Brille auf. Auch der Raum wird verkleidet. Dann werden die Pinsel in Acrylfarbe getaucht, dazu gibt es fetzige Musik, und los geht’s.“ Ähnlich funktioniert Acrylic-Pooring: „Eine experimentelle Maltechnik mit Acrylfarben, mit der sich außergewöhnliche Kunstwerke erstellen lassen. Das Besondere an der Acryl-Fließtechnik: Sie ist immer ein Experiment, dessen Ergebnis nicht vorhersehbar ist.“

Informationen und Kontakt

Mindestens fünf Interessierte müssen sich anmelden, damit bei Antje Meier ein Kurs zustande kommt. Maximal zehn Pinsel-Fans sind die Obergrenze für ein Angebot im großen Kirchenraum, beim „Action-Painting“ können höchstens fünf pro Termin mitmachen.

Kontakt und Informationen über Antje Meiers Programm „Art – Workshops – Gallery 1952“ in der ehemaligen Martin-Luther-Kirche, Josefstraße 9: malkurs@antjemeier.de, www.antjemeier.de sowie www.atelier1952.de. Telefonisch ist die Gladbeckerin unter der Nummer 0157/5 59 26 34 zu erreichen.

Meier hat ebenfalls Malkurse am Vormittag, Wochenendworkshops, After-Work-Malen und persönliche Malsessions für Erwachsene und Kinder im Repertoire. Sie weiß: „Manche malen nicht gerne in der Gruppe. Diese Interessenten begleite ich individuell.“ Die Pinselkunst nach Feierabend stoße auf großes Interesse, beobachtet die Kursleiterin. Sie unterstreicht: „Ein Motiv gebe ich nicht vor. Die Geschmäcker sind ja verschieden.“

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Sie selbst hat da durchaus Vorlieben: „Ich male gerne Seestücke von der Nordsee – vielleicht, weil ich immer mit meinen Eltern dorthin gefahren bin.“ Und Tiermalerei liebt Antje Meier. Nicht etwa der röhrende Hirsch aus früheren Zeiten! Da darf es schon peppiger sein. Die Palette der Gladbeckerin reicht von A wie Affe über G wie Gorilla bis Z wie Zebra – und zwar schön modern.

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