Gladbeck. Karoline Dumpe, Künstlerin aus Gladbeck, zeigt in der Alten Spedition einen bunten Mix. Neu ist die „Impfkampagne“. Auch das Magazin ist geöffnet.
Auf diesen Tag ist Karoline Dumpe, Künstlerin aus Gladbeck, vorbereitet. Nach der verordneten Corona-Zwangspause öffnet sie wieder ihre Galerie in der Alten Spedition. Und verspricht: „Diese Ausstellung bildet eine große Bandbreite ab.“ Kunst-Interessierte bekommen am 6. Juni Bilder und Objekte zu sehen. Ganz neu: die „Impfkampagne“.
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Dumpe erzählt: „Ich habe seit Januar eine Ausstellung aufgebaut, weil sieben oder acht Künstler, die beispielsweise aus dem Ausland nach Gladbeck gekommen sind, wegen der Corona-Krise ihre Werke nicht abholen konnten.“ Darunter befindet sich ein kleiner Tonmann in einer Kaffeetasse, der in der Lockdown-Zeit nicht seine Heimreise nach Belgien angetreten hat, aber ebenso weitere Arbeiten aus der Food-Art-Schau. Noch mal eine Chance, zu sehen, was kreative Köpfe aus den Niederlanden, Berlin, der Nähe von München und anderen Orten geschaffen haben.
Gladbeck: Karoline Dumpe lädt ein zu einer „kleinen Rundreise für die Augen“
An die 100 Arbeiten versammelt die Galeristin unter dem Dach der Alten Spedition – vom Bild bis zum Wandrelief aus Aluminium. Manche seien sehr bizarr, andere stimmten nachdenklich; einige sind abstrakt, einige figürlich. Eine „kleine Rundreise für die Augen“ nennt Dumpe diese Schau.
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Die Künstlerin machte sich während der Corona-Schließung ans Werk und schuf eine Serie von Bildern. Bezeichnender Titel: „Impfkampagne“. Für eines dieser Werke verarbeite Dumpe Impfbändchen. Sie findet: „Es ist gut, wenn man als Künstler von außen Impulse bekommt, auch wenn sie in diesem Falle negativ sind.“ Die kleinen Formate ihrer neuen Serie sind zwölf mal zwölf Zentimeter groß, die größeren 30 mal 30 Zentimeter. 13 Arbeiten umfasst die Reihe. 13? Abergläubisch scheint Dumpe nicht zu sein, oder? „Nein, damit habe ich kein Problem“, sagt die Galeristin, und fügt hinzu: „Nach Corona nicht mehr.“
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Sie sammelte während der Pandemie Schlagzeilen zum Thema aus der WAZ und verlieh ihnen einen künstlerischen Wert. Begriffe wie Lockdown, Social Distancing, Distanzunterricht tauchen da auf. Wer hätte diese Vokabeln vor Ausbruch der Pandemie denn schon gekannt?
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Nicht nur für Kunstschaffende, sondern auch für Kinder sei die Krise „desaströs“. Dumpe meint: „Man lebt ja nicht nur zum Essen und Arbeiten.“ Kunst fehle allen. „Ich will glauben, dass irgendwann wieder alles normal wird“, unterstreicht Dumpe. Die Wieder-Eröffnung ihrer Galerie ist ein Anfang. Die Künstlerin erklärt: „Wer möchte, kann kommen. Es gibt hier große Räume, überall sind Fenster, zwei Zugänge.“ 24 Gäste dürfe sie gleichzeitig einlassen: „Erfahrungsgemäß verteilen sich die Besucher.“
Ihre Kollegin Susanne Schalz war „auch während der Pandemie fleißig“, möchte jedoch erst einmal abwarten, wie sich die Corona-Infektionszahlen weiter entwickeln. Die Künstlerin sagt: „Nach sechs Monaten Lockdown will ich am Donnerstag und Freitag testweise öffnen.“ Dann steht das Magazin an der Talstraße – unter Berücksichtigung der Auflagen – von 14 bis 20 Uhr für Publikum offen. Wenn das Wetter mitspielt, will Schalz auch die Rampe öffnen und Stühle herausstellen – „für das Sommerfeeling!“
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Die Gäste dürfen sich über einen Querschnitt der typischen Schalz-Werke freuen, sei es nun abstrakt oder eine Ruhrpott-Impression wie von Zeche Zollverein, ein Lieblingsmotiv der Künstlerin. Bis zur nächsten Ausstellungseröffnung müssen sich Kunst-Fans aber noch gedulden: Diese ist zu den Sommerferien geplant.
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Der online-Verkauf und Kunst-Kiosk liefen während des Lockdowns weiter. Im „Büdchen“ bietet Schalz auch Neuheiten an, zum Beispiel eigenhändig gefertigte Schlüsselanhänger und Tassen: „Für Pott-in-Farbe-Fans, die kein großformatiges Bild kaufen können.“
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Karoline Dumpe öffnet ihre Galerie an der Ringeldorfer Straße 6 an den Sonntag 6. und 13. Juni. Das Publikum kann die Exponate zwischen 15 und 18 Uhr betrachten.