Gladbeck. Als Ralf Nolte studierte, war „Saurer Regen“ ein großes Umweltthema. Heute hat der Baumkontrolleur beim ZBG andere Sorgen.
Die Umgebung, in der Ralf Nolte aufgewachsen ist, legt seinen späteren Berufswunsch fast schon nahe: Das Sauerland, genauer gesagt Warstein, gelegen im Naturpark Arnsberger Wald, ist die Heimat des 56-Jährigen. Er entschied sich einst, Diplom-Ingenieur in der Forstwirtschaft zu werden. Und steht seit nunmehr 25 Jahren im Dienste der Stadt Gladbeck.
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Als Baumkontrolleur beim Zentralen Betriebshof (ZBG) behält Ralf Nolte etwa 11.000 Straßenbäume plus den Bestand auf Schulhöfen und in Parks im Auge. Wo sind holzige Gesellen krank? Können sie gerettet werden? Oder gefährden sie die Sicherheit und sind ein Fall für die Axt?
Ralf Nolte: „Saurer Regen war ausschlaggebend für meine Berufswahl“
„Angefangen habe ich im städtischen Grünflächenamt“, erzählt der Experte, an einem 2. November. Wenn Nolte zurückblickt, stellt er fest: „Die Arbeit war früher anders strukturiert.“ Die Herausforderungen haben sich ebenfalls verändert. Bäume, denen der Klimawandel mit Extrem-Sommer, Dürre und immer neuen Schädlingswellen zusetzt, sind Noltes „Sorgenkinder“. Er meint: „Der Bestand hat insbesondere durch die Hitze gelitten. Heutzutage muss man überlegen, welche Baumart man überhaupt pflanzt.“ Der Fachmann registriert: „Die Vitalität der Bäume hat abgenommen.“
Das Interesse an der Natur war schon früh geweckt
Wobei man durchaus sagen muss: Auch früher war nicht alles Grün, was in den Wäldern stand. Stichwort: „Saurer Regen“. „Als dieses Problem aufkam, war ich im Abitur beziehungsweise im Studium“, erzählt Nolte. Er erläutert: „Überwiegend waren Nadelhölzer betroffen, weniger Straßenbäume.“ Aber das Phänomen war „ausschlaggebend für meine Berufswahl“. Außerdem, so bemerkt Ralf Nolte, „hatte ich Leistungskurs Biologie“ – das Interesse sei also schon früh geweckt gewesen.
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Der passionierte Fliegenfischer und Jogger sieht zwar nicht die Chance, „dass sich hinsichtlich des Klimawandels noch das Ruder herumreißen lässt“; doch Ralf Nolte hat eine Hoffnung: „Ich wünsche mir, dass die Prognosen nicht ganz so schnell eintreten, wie gesagt wird.“
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