Gladbeck. Freude beim Gladbecker Start-up Grubenhelden. Das Modelabel mit Herz für den Bergbau wurde erneut ausgezeichnet: Platz 3 beim Gründerpreis NRW.

Einer der Gründerpreise des Landes NRW geht in diesem Jahr nach Gladbeck. Das Modelabel Grubenhelden belegt den dritten Platz bei dieser Auszeichnung für innovative junge Unternehmen aus allen Teilen des Landes. Gegen gut 120 Bewerber hatte es das Gladbecker Start-up von Matthias Bohm zuerst unter die letzten zehn geschafft – um sich dann einen Platz auf dem Treppchen zu sichern. Die Preisverleihung fand jetzt coronabedingt in digitaler Form statt.

Die Preisverleihung vom Gründerpreis NRW fand online statt - das Grubenhelden-Team schaute gemeinsam im Gemeindehaus

In Ellinghorst schmälerte das aber kaum die Freude über den Erfolg . Fast das komplette Team des Modelabels verfolgte gemeinsam mit dem Chef die Online-Preisverleihung im Gemeindehaus der ehemaligen St. Elisabeth-Kirche, die der Label-Gründer Ende 2019 der Propsteipfarrei St. Lamberti abgekauft hat. „Geschaut wurde natürlich mit gebührendem Abstand zueinander, so wie es momentan sein muss“, betont Bohm. Dass das Team aus diesem Anlass zusammenkommt, war ihm aber wichtig, denn schließlich sei der Erfolg auch von allen gemeinsam erarbeitet worden.

Jedes Bekleidungsstück des Labels Grubenhelfen enthält sozusagen ein Stück Bergbau-DNA.
Jedes Bekleidungsstück des Labels Grubenhelfen enthält sozusagen ein Stück Bergbau-DNA. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

10.000 Euro gibt es für den dritten Platz beim insgesamt mit 60.000 Euro dotierten Gründerpreis NRW. Doch ums Geld geht es dabei gar nicht, wie Bohm betont. „Vor drei Jahren sind wir mit dem Tacken, dem Gründerpreis im Revier, ausgezeichnet worden . Das hat uns bereits gut nach vorne gebracht. Aber der Gründerpreis jetzt, der hat schon noch eine andere Dimension und ist fürs Marketing sehr wichtig.“ Gewinner in diesem Jahr ist eine Firma aus Aachen, die mit „Augmented Reality“ (Formen der virtuellen Präsentation) den Kundendienst im Maschinen- und Anlagenbau vorantreiben will. Platz zwei geht nach Dortmund. Dort wollen zwei Gründer mit ihrem Unternehmen Menschen Unterstützung bieten , die vorübergehend auf eine Hilfe im Haushalt angewiesen sind. „Auf den ersten beiden Plätzen geht also um Digitalisierung und Soziales. Beides Themenfelder, die die Landesregierung ganz vorn auf der Agenda hat“, sagt Bohm. Und er fügt salopp hinzu: „Wenn man da mit Klamotten den dritten Platz belegt, ist das doch mega!“

Klares Bekenntnis des Label-Gründers zu Diversität und Engagement gegen Rechtsradikalismus

Eckhard Frost, Vorstandsvorsitzender der NRW Bank, begründet die Entscheidung der Jury, einen Preis nach Gladbeck zu vergeben, so: „Die Grubenhelden zeigen, dass man sich mit einer in allen Facetten nachhaltigen Unternehmensgründung und einer spannenden Geschichte an einem umkämpften Markt wie der Modebranche erfolgreich durchsetzen kann.“

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Das Modelabel sei mit seinen Kreationen längst ein etablierter Begriff im Ruhrgebiet. So stehe das Unternehmen auch für eine respektvolle Erinnerung an die Menschen, die die Region in der Ära des Bergbaus geprägt haben und gleichzeitig für die Modernität des heutigen Schmelztiegels Ruhrgebiet. Dazu passe ebenfalls „das klare Bekenntnis des Gründers Matthias Bohm zu Diversität und das Engagement gegen Rechtsradikalismus“.

Minister Pinkwart: Grubenhelden als Botschafter für die Vielfältigkeit der Gründerlandschaft von NRW

Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart bezeichnet das Label als gelungenes Beispiel dafür, „wie Tradition und Geschichte einer Region zur Innovation werden kann“.

Wettbewerb für junge Unternehmen

Die Jury des Gründerpreis NRW besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Wirtschaftsministeriums, der NRW Bank sowie Existenzgründungs- und Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus Nordrhein-Westfalen.

Der Preis wird 2021 zum zehnten Mal vergeben und zählt mittlerweile zu den bundesweit höchstdotierten Wettbewerben für junge Unternehmen, Unternehmensnachfolgen sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler aus den Bereichen Handwerk, Industrie und Dienstleistungen.

Weitere Informationen auf www.gründerpreis.nrw

Die Ära des Bergbaus werde in einem anderen Vehikel weitergetragen und im Alltag der Menschen wieder präsent, in ihrer Kleidung. „Dadurch werden Grubenhelden aber nicht nur Botschafter innerhalb von Deutschland, sondern tragen ihre Idee in die Welt und zeigen damit die Vielfältigkeit der Gründerlandschaft von Nordrhein-Westfalen“, so der Minister weiter.

Auf den Tacken folgte der Gründerpreis NRW – bleibt noch der deutsche Gründerpreis im nächsten Jahr. Über eine Bewerbung um die bundesweite Auszeichnung für junge Unternehmen denkt Bohm gerade zumindest intensiv nach...

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