Gladbeck. Auf vielen Wegen soll ein Ziel in Gladbeck erreicht werden: bessere Zustände im und am heftig kritisierten Hochhaus Steinstraße. Ein Überblick.

Ein Unsicherheitsgefühl, Lärm, Müll – all dies sind Kritikpunkte, die beim Problem-Hochhaus Steinstraße 72 in Gladbeck aufs Tapet kommen. Ein „Runder Tisch“, an dem unter anderem Stadtverwaltung, Hausmeister, Anwohner und Moscheeverein sitzen, beschäftigt sich mit diesen Themen und hat einige Maßnahmen entwickelt. Einiges wurde seit Juni umgesetzt.

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Tim Kaminski gab den Mitgliedern des Ausschusses für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr einen Überblick über den aktuellen Stand. Der städtische Problem-Immobilien-Koordinator sah Fortschritte im Bemühen, Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) kontrolliere täglich, die Hausverwaltung habe Gesprächsbereitschaft signalisiert, ein Quartiersmanagement soll 2022 starten. Wann eine Anlaufstelle im Gebäude realisiert werden könne, vermochte Kaminski jedoch nicht zu sagen: „Es geht darum, einen notariellen Kaufvertrag abzuschließen. Dann geht die betreffende Wohnung in den Besitz der Stadt über.“ Ein Datum ließe sich derzeit nicht absehen.

Koordinator: „Wir wollen das Sicherheitsgefühl weiter stärken!“

Bis dahin stehen etliche andere Punkte auf der To-do-Liste. „Wir wollen das Sicherheitsgefühl weiter stärken“, bekundete Kaminski. Daher sei unter anderem ein Zaun um das Gelände ebenso im Gespräch wie eine bessere Ausleuchtung (ein Angebot werde eingeholt), um Angsträumen entgegenzuwirken.

Einige Tage nach der Ausschusssitzung konkretisiert die Stadtverwaltung das Vorhaben. Demnach solle einzig ein Zaun zu der Verbindungsfläche zum Heimannshof gezogen werden. „Es gibt enorme Beschwerden, weil auf er Grünfläche gegrillt und auch uriniert wird“ , so Kommunikationschefin Christiane Schmidt. Umgesetzt werde die Einzäunung von den Eigentümern.

Mehrsprachige Flyer zur richtigen Mülltrennung wurden verteilt

Was den Lärm angeht, sei die Hausverwaltung in der Pflicht: „Sie muss die Bewohner an die Hausordnung erinnern“, so Kaminski. Vielleicht bestehe in dieser Hinsicht „ein informatorisches Defizit“. Das sei auch beim Thema Müll der Fall. Daher seien „an die rumänisch- und bulgarischstämmigen Bewohner mehrsprachige Flyer mit Piktogrammen“ verteilt worden. Auf den Blättern erläutert der Zentrale Betriebshof Gladbeck, welcher Abfall in welche Tonne gehört.

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Konkrete Zahlen hatte Kaminski zu melderechtlichen Überprüfungen parat: „In der vergangenen Woche wurden an einem Tag zwischen 6 und 8.30 Uhr alle 120 Wohnungen kontrolliert. 24 Personen waren nicht da, weil sie zum Beispiel im Ausland waren. 18 Personen waren nicht in Gladbeck gemeldet.“

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Beim „Walking Bus“ machten sich Eltern und Kinder an der Steinstraße in Gladbeck gemeinsam auf den Weg zur Grundschule.
Beim „Walking Bus“ machten sich Eltern und Kinder an der Steinstraße in Gladbeck gemeinsam auf den Weg zur Grundschule. © Stadt Gladbeck

Apropos Meldepflicht: „Wir haben abgemeldete und ausländische Fahrzeuge überprüft.“ Entdeckt worden seien zudem 15 Personen, davon sechs mit Wohnsitz in Gladbeck, die mit einem Verfahren wegen Steuerhinterziehung rechnen müssten. Weniger auffällig sei eine Geschwindigkeitskontrolle verlaufen: „Es gab nur geringe Verstöße – fünf in zwei Stunden mit geringen Überschreitungen.“

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Einige Maßnahmen verbuchte Kaminski als Erfolg. Beim „Walking Bus“ seien Eltern, Kinder und Kräfte aus der Sozialarbeit nicht nur gemeinsam den Schulweg gegangen. „Es konnten auch Kontakte geknüpft werden.“ Zum Projekt „Mietführerschein“ wusste der Fachmann zu berichten: „Wir hatten zehn Teilnehmer, davon vier von der Steinstraße 72. Das Seminar wurde so gut angenommen, dass ein Folgetermin stattfinden wird.“

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