Gladbeck. Die Firma Portland in Gladbeck hat einen Ausbildungsplatz für eine Kauffrau oder einen Kaufmann. Kerngeschäft ist der Handel mit Kraftstoffen.
Das sprichwörtliche Benzin im Blut haben, also ein Fan flotter Autos zu sein, ist nicht unbedingt Voraussetzung für den dringend von der Firma Portland gesuchten kaufmännischen Firmennachwuchs. Allerdings sollte der oder die künftige Auszubildende Interesse am Handel mit Kraftstoffen haben. Denn darum dreht es sich beim Spezialisten mit deutscher Niederlassung im Gladbecker Innovationszentrum am Wiesenbusch.
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Es hat schon etwas vom spannenden Börsenhandel à la Hollywood-Kino, wenn Deutschland-Chef Jürgen Fedrowitz an seinem Computerbildschirm die aktuellen Kurse von Diesel oder Kerosin an der für Europa maßgebenden Kraftstoffbörse in Rotterdam checkt, um dann eine schnelle E-Mail an einen Kunden hinauszujagen. Wenige Sekunden später taucht dessen knappe Antwort auf: „Mach fertig“ – und der Millionen-Deal steht. Denn mit diesen zwei Worten in der Mail ist der Kauf von zwei Millionen Litern Kraftstoff quasi unterschrieben worden, den Fedrowitz sofort auf den Weg bringt. „Das ist so mit langjährigen Geschäftspartnern und auf entsprechender gegenseitiger Vertrauensbasis möglich“, berichtet der Kaufmann (59). Selbstverständlich bestehe als Grundlage ein Geschäftsvertrag, und der schnellen Absprache folgt freilich noch ein genau ausgearbeitetes Angebot, das gegengezeichnet wird.
Ein Rundum-Sorglos-Paket für den Kunden
Was nach risikobereiter Spekulation an der Börse aussieht, es für den Kunden aber eben nicht ist. Denn das Geschäftsmodell von Portland bestehe darin, erklärt Fedrowitz, „unseren Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket zu bieten bei der Planung ihrer Kraftstoffkosten“. Ein Absicherungsgeschäft, indem Portland dem Kunden für eine bestimmte Zeit oder eine bestimmte Menge Kraftstoff einen festen Literpreis garantiert, „egal, wie sich der aktuelle Kurs dann an der Kraftstoffbörse in Rotterdam verändert“. In seinem Angebot mit Bestpreisgarantie kalkuliert Jürgen Fedrowitz aufgrund seiner langjährigen Erfahrung auf dem Kraftstoffmarkt natürlich eine gewisse Risikomarge ein und schützt selbst über Absicherungsgesellschaften den Deal ab.
Die Kraftstoffkosten genau und ohne Risiko kalkulieren zu können sei zum Beispiel wichtig, erklärt der Kaufmann, wenn sich eine große Spedition an einer Ausschreibung für den Auslieferungstransport eines großen Automobilherstellers wie z. B Mercedes beteiligt. Denn die Kraftstoffkosten allein würden in etwa schon ein Viertel der Transportkosten ausmachen, und wer hier genau und knapp kalkulieren könne, sei im Vorteil. Eine schnelle Auffassungsgabe erwartet der Geschäftsmann auch von Bewerbern, die sich bei Portland zum Kaufmann ausbilden lassen möchten. „Ein Abitur ist nicht nötig und befriedigende Noten in den Hauptfächern reichen aus.“ Erwartet werden aber Kenntnisse in den Office-Programmen Excel, Powerpoint und Word. Auch Basisenglisch sollte gut beherrscht werden, da die Portland-Mutter in England ihren Hauptsitz hat.
Motivation und Zuverlässigkeit sind dem Chef besonders wichtig
Interessenten bitte schnell bewerben
Wer sich für die Ausbildungsstelle bei Portland bewerben möchte, sollte das schnell machen. Grund: Die Azubi-Stelle soll noch für das bereits gestartete Ausbildungsjahr, mit Nachmeldemöglichkeit bis Ende September, besetzt werden. Kontakt: info@portland-fuel.com oder 02043-944237.
Bei der Ausbildungsvergütung orientiert sich das Unternehmen an den IHK-Tabellen für den Kaufmannsberuf. Im ersten Lehrjahr werden 750 Euro Vergütung pro Monat gezahlt und 27 Tage Jahresurlaub gewährt. Fertig ausgebildete Berufseinsteiger (der Azubi soll übernommen werden) verdienen 2500 Euro.
„Besonders wichtig sind mir Motivation und Zuverlässigkeit, die Fähigkeit sich am Telefon im Kontakt mit Geschäftskunden gut ausdrücken zu können“, unterstreicht Fedrowitz weiter. Denn Aufgabe sei nicht nur die Pflege von Bestandskunden, sondern auch die Akquise neuer Geschäftspartner. Also von Branchen, die Kraftstoff brauchen und verbrauchen. Wer hier als Azubi mitdenkt, kann punkten. Beispiel der in der WAZ berichtete Abriss des Problemhochhauses Schwechater Straße: „Dabei ist mir die Idee gekommen, Abrissunternehmen zu kontaktieren, die mit ihren Maschine ja auch große Dieselmengen verbrauchen und sich an Ausschreibungen beteiligen.“
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Der Firmennachwuchs kann sich auch auf Reisen zu Messen freuen, wo sich Portland mit einem Stand präsentiert. Das Unternehmen handelt nicht nur mit Kraftstoffen, sondern liefert diese auch aus. Auslandsreisen und ein Praktika bei der englischen Mutterfirma in York sind auch möglich. Derweil dort rund 30 Personen arbeiten, ist es am deutschen Firmensitz quasi ein Familienunternehmen, da auch Jürgen Fedrowitz’ Tochter und dessen Ehefrau am Standort Wiesenbusch im Unternehmen mitarbeiten.