Gladbeck. Die Vogelinsel in Gladbeck ist bald wieder für Publikum geöffnet. Eine Kooperation von ZBG und Museum sowie ein neues Konzept machen es möglich.

Auf das muntere Gezwitscher der gefiederten Bewohner mussten Tier-Fans lange verzichten. Die Corona-Lage isolierte die Vogelinsel in Wittringen, die über die Stadtgrenzen von Gladbeck hinaus eine Attraktion darstellt. Doch nun heißt es, pünktlich zum Beginn der Sommerferien: Törchen auf für Gäste! Die Vogelinsel steht ab 6. Juli wieder offen. Allerdings – wie sollte es auch anders sein in Pandemie-Zeiten! – greifen spezielle Verhaltensvorschriften.

Auch interessant

Das Prozedere für Vogel-Fans musste sich in dieser Saison an die Krise anpassen, sonst hätten Kanarien & Co. weiterhin in der Öffentlichkeit den Schnabel gehalten. Elf Volieren sind das Zuhause von etwa 240 Papageien, Sittichen und Aras. Auch ein Beo-Pärchen lebt hier auf dem Eiland im Schlossteich. Ein Bewohner dürfte viele Augen auf sich ziehen. Ralf Sonnenberg vom Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) erzählt: „Wir haben einen Pfau, der dringend eine Frau braucht. Er balzt und balzt. Wir würden gerne noch ein Pfauenweibchen nehmen.“

Die Öffnungszeiten der Vogelinsel in Wittringen sind an die des Museums Gladbeck gekoppelt

Der ZBG betreibt die Vogelinsel. Die Corona-Krise mit all’ ihren Beschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen stellte den Betriebshof nun vor Hürden, die er solo nicht zu nehmen vermochte. Also holte er sich einen Partner mit ins Boot. „Wir haben uns gefragt, ob ein Besuch der Vogelinsel überhaupt möglich ist“, berichtet Sonnenberg, Kopf des Fachbereichs Grünflächen- und Friedhofsunterhaltung.

Auch interessant

Die Antwort lautete nach einigem Überlegen: Ja, mit Hilfe des städtischen Museums. An dessen Öffnungszeiten ist die Vogelinsel gekoppelt. Der ZBG-Fachmann: „Wir kooperieren miteinander. Die gesamte Logistik wie Formular und Kontaktverfolgung laufen über das Museum.“ Vor allem der Clou: Gäste nehmen selbst den Schlüssel für die Vogelinsel in die Hand.

Auch interessant

Silke Kuckert-Brinkmann und Leonie Nüfer vom ZBG, Museumsleiter Alexander, ZBG-Fachmann Rolf Sonnenberg sowie Christian Siedlaczek und Meike Holthaus (v.l.) freuen sich, dass bald wieder Gäste die Vogelinsel besuchen können.
Silke Kuckert-Brinkmann und Leonie Nüfer vom ZBG, Museumsleiter Alexander, ZBG-Fachmann Rolf Sonnenberg sowie Christian Siedlaczek und Meike Holthaus (v.l.) freuen sich, dass bald wieder Gäste die Vogelinsel besuchen können. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Voraussetzung ist, man meldet sich im Eingangsbereich des Museums und befolgt die Regularien, beispielsweise das Ausfüllen eines Formulars (siehe Informationsbox). Erst dann ist der Weg über die Holzbrücke zum Tor mit dem Desinfektionsmittel am Eingang frei. Sonnenberg erläutert: „Wir wollen maximal 15 Personen auf die Insel lassen, um auf den rund 160 Quadratmetern Wegefläche die notwendigen Abstände gewährleisten zu können. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessenten fragen im Museum, ob und wann ein Besuch möglich ist.“ Dann bekommen Vogel-Fans den Schlüssel ausgehändigt. „Dafür wird ein Pfand erhoben, beispielsweise ein Personalausweis oder Führerschein – was man halt zur Identifikation im Portemonnaie hat“, erläutert Sonnenberg.

Auch interessant

Bei größeren Gruppen ist jedoch eine Anmeldung unausweichlich. Der ZBG-Experte bietet an: „Bei Bedarf können wir Führungen und Gruppenbetreuungen arrangieren.“ Ralf Sonnenberg weist darauf hin: Bei festen Gruppen, in denen regelmäßig Corona-Tests durchgeführt werden, sei solch ein Besuch der Vogelinsel erlaubt. Er denke da zum Beispiel an Klassenverbände nach den Ferien.

Auch interessant

Spielregeln für den Besuch

Wer die Vogelinsel betreten möchte, muss sich im Museum der Stadt (Burgstraße) melden und ein Formular ausfüllen. Dort sind Daten wie Namen und Anschrift anzugeben, um im Falle eines Falles Kontakte nachverfolgen zu können.

Außerdem müssen sich diejenigen Gäste, die für die Dauer ihres Besuchs den Insel-Schlüssel erhalten, mit den „Spielregeln“ einverstanden erklären. Dazu gehören das sorgfältige Auf- und Abschließen des Tores und die spätere, persönliche Abgabe des Schlüssels. Ohne das kann ein Gast sein Pfand, beispielsweise einen Personalausweis, nicht auslösen. Der Schlüssel wird personengebunden ausgehändigt.

Apropos Ferien: Die hatten Sonnenberg und sein Team im Hinterkopf, als sie ein neues Öffnungskonzept austüftelten: „Die Idee ist, dass Menschen, die jetzt in den Urlaub fahren wollen, dies auch tun, weil sie die Mittel dafür haben. Wir wollen Daheimgebliebenen ein Angebot machen.“ Meerschweinchen, Kaninchen und andere Bewohner des beliebten Streichelzoos werden Gäste auf der Insel jedoch nicht zu Gesicht bekommen. Ralf Sonneberg: „Er gehört nicht zum Angebot.“

Auch interessant

Die Vogelinsel ist, wie das Museum, zu folgenden Zeiten geöffnet: dienstags bis sonntags zwischen 11 und 18 Uhr. Montags ist Ruhetag. Anmeldung für Gruppen unter der Telefonnummer 02043/928323.

Weitere Berichte und Meldungen aus Gladbeck lesen Sie hier.