Gladbeck. Die Vorsorgeuntersuchungen für Kinder helfen auch in Gladbeck, eine gesunde Entwicklung zu unterstützen. Corona hat auch Kinderärzte betroffen.

Mit den Vorsorgeuntersuchungen für Kinder übernähmen die Kinderärzte eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft, sagen die Gladbecker Kinderärzte Stefan Kusserow und Carsten Rothert. Denn diese Gesundheits- und Sozialvorsorge trage dazu bei, durch die Diagnosen frühzeitig Defizite festzustellen und die Entwicklung des Kindes mit Maßnahmen zu unterstützen.

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Zum Beispiel, indem den Eltern empfohlen werde, bei festgestellten sprachlichen Schwierigkeiten einen Logopäden, oder bei motorischen Schwierigkeiten einen Ergotherapeuten hinzuzuziehen. In der Regel mit gutem Erfolg, so dass wieder ein altersgerechter Entwicklungsstand erreicht werden könne. Die Kindesentwicklung im Blick zu haben, habe eine hohen Stellenwert im Gesundheitssystem, „so dass die zeitaufwendige Vorsorgeuntersuchung von der Kassenärztlichen Vereinigung als kinderärztliche Leistung am höchsten honoriert wird“, informiert Stefan Kusserow.

Die Untersuchungen sind eine wichtige Einnahmequelle

Kinderarzt Carsten Rothert aus der Praxis Grube & Partner unterstützt Kinder aus Gladbeck, damit sie sich gut entwickeln können.
Kinderarzt Carsten Rothert aus der Praxis Grube & Partner unterstützt Kinder aus Gladbeck, damit sie sich gut entwickeln können. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Die Einnahmen aus diesen regelmäßigen Untersuchungen seien entsprechend ein wichtiges ökonomisches Standbein für die Kassenärzte. Auch er habe die Coronafolgen so deutlich gespürt, sagt Kusserow, da durch diese (Lockdown etc.) die Vorsorgeuntersuchungen bis auf nur noch 45 Prozent der üblichen Anzahl gesunken seien. Mit entsprechend hohen Einnahmeverlusten bei gleichbleibenden Kosten (Praxis, Gehälter), „so dass ich zum ersten Mal einen Härtefall-Antrag stellen musste“.

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In ihrer Gemeinschaftspraxis (Grube und Partner) habe die Pandemie mit einem Minus von geschätzten zehn Prozent der Vorsorgeuntersuchungen nicht zu so starken Einbußen geführt, sagt Carsten Rothert. Durch Umstrukturierung der Praxisabläufe habe man die coronabeschränkten Ergebniszahlen ab März 2021 generell wieder normalisieren können. Auffällig sei aber gewesen, dass durch die Schließung von Kitas und Schulen sowie die Maskenpflicht ansteckende Krankheiten insgesamt weniger verbreitet wurden – „und so rund 90 Prozent weniger akut kranke Kinder in der Praxis waren als in Vor-Corona-Zeiten“.