Gladbeck. Gladbeck, helau! soll es auf jeden Fall in diesem Jahr wieder heißen. Unter Corona-Regeln planen die Wittringer Ritter diese Veranstaltungen.
Trübsal statt Frohsinn – so war die Stimmungslage bei den Aktiven des Karnevalsclubs Wittringer Ritter und aller Fans der Narretei in der vergangenen Session. Wegen der Corona-Pandemie mussten alle Veranstaltungen abgesagt werden. Jetzt gehen die Ritter davon aus, dass es ab November wieder heißt „Gladbeck helau“.
Die Akteure für die große Gala-Sitzung in Gladbeck sind verpflichtet
„Unsere Planungen laufen auf Hochtouren, die Akteure für die große Gala-Sitzung sind verpflichtet, Ex-Bürgermeister Ulrich Roland hat schon versprochen, wieder als ,Türmer von der Gladbeke‘ in die Bütt zu steigen, die Garden haben mit dem Training begonnen, unsere Comedy-Truppe studiert bald wieder die ersten Sketche ein“, sagt Pressesprecherin Heike Walter, fügt aber hinzu: „Jetzt muss nur noch Corona mitspielen.“
Ein bisschen Skepsis also bleibt. Dass die Wittringer Ritter dennoch für die Session 2021/22 planen, hat vor allem einen finanziellen Hintergrund. „Im vergangenen Jahr hätten wir das Risiko nicht tragen können, verpflichteten Künstlern wieder absagen zu müssen. Jetzt ist vertraglich geregelt, dass sie automatisch ein Jahr später auftreten, falls die Veranstaltungen doch noch abgesagt werden müssen“, erklärt der neue Vorsitzende Jörg Jaursch.
Zwei Tanzgarden haben die Wittringer Ritter noch
Dass die lange Zwangspause endlich vorüber ist, freut besonders die Kinder und Jugendlichen der verbliebenen zwei Tanzgarden. Die erwachsenen Tänzerinnen der Prinzengarde sind zurzeit nicht aktiv. Eine wird Mutter, den anderen fehlt wegen ihrer Arbeit oder Ausbildung die Zeit für das Hobby. Die Jugend- und die Juniorengarde sind zwar ein wenig „geschrumpft“, aber unter der Leitung von Collin Helka bzw. Benita Jansen wieder mit Begeisterung bei der Sache. Heike Walter: „Sie sind ein bisschen eingerostet nach anderthalb Jahren Pause und müssen sich jetzt anstrengen, denn in gut zwei Monaten stehen sie wieder auf der Bühne.“
Dann nämlich, am 12. November, wecken die Wittringer Ritter ihren Hoppediz (Klaus-Peter Qickels) aus dem Tiefschlaf, im Ratssaal im Alten Rathaus. Bei freiem Eintritt können alle mitfeiern – nach aktuellem Stand, wenn sie geimpft, genesen oder getestet (3G-Regel) sind. Das Stadtprinzenpaar Volker I. und Tine I. bleibt, wie versprochen, ein weiteres Jahr im Amt, wird an diesem Abend neu proklamiert. DJ Jens Sievers legt auf, und aus befreundeten Karnevalsvereinen werden Gäste erwartet, die ebenfalls Stimmung in den Saal bringen.
So soll der Höhepunkt der Session in Gladbeck aussehen
Weit gediehen sind auch die Planungen für die großen Veranstaltungen zum Höhepunkt der Session. Am 20. Februar können sich kleine Jecken in der Mathias-Jakobs-Stadthalle vergnügen, am 26. Februar die Erwachsenen bei der großen Gala-Sitzung an gleicher Stelle. Ehrenvorsitzender Toni Blümer moderiert das närrische Treiben und ist aktuell intensiv mit der Gestaltung des Programms beschäftigt. Wer dann auf der Bühne steht, bleibt noch sein Geheimnis. Heike Walter und Jörg Jaursch jedenfalls wissen es nicht – oder wollen es auch nicht verraten.
Mitglieder und Sponsoren gesucht
Knapp 100 Mitglieder gehören dem KC Wittringer Ritter an. Neue, vor allem jüngere Leute mit frischen Ideen, die sich auch aktiv einbringen möchten, sind herzlich willkommen.
Auch über Sponsoren würde sich der Gladbecker Karnevalsverein sehr freuen. Das Sessionsheft muss gedruckt, Orden müssen gekauft werden, für den Rathaussturm und die Kinderkarnevalsveranstaltung wird Wurfmaterial gebraucht…
Wer Mitglied werden oder die Ritter unterstützen möchte, kann sich an Jörg Jaursch wenden: Tel. 0172-2837789, Mail: j.jaursch@gmx.de.
Vor der Gala-Sitzung allerdings schlägt am 24. Februar noch die Stunde der jecken Weiber. Tine I. und ihr Gefolge stürmen das Rathaus. Vor zwei Jahren galt es für sie noch, von Ulrich Roland den Schlüssel zu erobern. Dieses Mal wird Bürgermeisterin Bettina Weist (ganz sicher ebenso vergeblich wie ihr Vorgänger), versuchen, das Rathaus zu verteidigen. Wie die beliebte Veranstaltung in Coronazeiten abläuft, wissen die Wittringer Ritter noch nicht genau. „So richtig vorstellen kann ich mir den üblichen Trubel im Rathausfoyer noch nicht“, sagt Heike Walter. „Aber wir sind optimistisch, dass alles klappt.“Das gilt auch für die anderen Veranstaltungen, denn einige Fragen stehen, bei aller Zuversicht, noch im Raum. Jörg Jaursch: „Ob in der Stadthalle 2G oder 3G gelten soll, ist so eine Frage. Brauchen im Februar ungeimpfte Besucher bei einer Tanzveranstaltung einen PCR-Test? Wie hat sich die Situation bis dahin verändert? Manche Fragen werden wir erst später beantworten können.“Jetzt aber heißt es erstmal: „Wir leben noch, wir sind wieder da, und bald geht es wieder los.“