Gladbeck. Der Verein „Herz und Hände für Tschernobyl“ Gladbeck war schon als abgeschrieben gemeldet. Doch kommt es tatsächlich zu einer Auflösung?

Der Verein „Herz und Hände für Tschernobyl“ in Gladbeck wurde noch vor wenigen Tagen abgeschrieben. Doch nun zeichnet sich ein anderes Bild ab.

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Das Aus des Vereins war bereits verkündet, zur großen Überraschung der gut 50 Mitglieder. Nun kann Vorstandsmitglied Hans-Peter Kock melden: „Die Vereinsauflösung ist vom Tisch. Herz und Hände für Tschernobyl existiert auf alle Fälle bis zum nächsten Frühjahr.“

Der Verein „Herz und Hände für Tschernobyl“ Gladbeck steht vor dem Problem der Überalterung

Erst mal. Wer weiß, vielleicht erfahren die Ehrenamtlichen ja eine personelle Verstärkung – und damit eine notwendige Verjüngung. Kock sagt: „Ich bin ja ein gläubiger Mensch und möchte deswegen eine Chance für den Verein nicht ausschließen.“ Mit Neuzugängen wäre das Problem der Überalterung aus der Welt. Derzeit gehören Hans-Peter Kock und seine Frau mit Ende 60 zu den jüngsten Aktiven.

Der Gladbecker Hans-Peter Kock dankt den vielen Menschen, die den Hilfsverein mit Spenden unterstützen.
Der Gladbecker Hans-Peter Kock dankt den vielen Menschen, die den Hilfsverein mit Spenden unterstützen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Eine Drei-Viertel-Mehrheit der Mitglieder müsste für eine Vereinsauflösung votieren. Diesen Beschluss gibt es bislang aber nicht. „Im Mai ‘22 könnte es zu einer Mitgliederversammlung und einer Entscheidung kommen“, meint Schriftführer Kock mit aller Vorsicht. Doch das heißt nicht, dass die Aktiven von „Herz und Hände für Tschernobyl“ bis dahin untätig die Hände in den Schoß legen.

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Ein 40-Tonner mit Hilfsgütern soll im Oktober nach Mosyr in die Region um den havarierten Reaktor von Tschernobyl fahren – angesichts der politischen Verhältnisse in Belarus eine logistisch und organisatorisch aufwendige Aktion. „Material haben wir genug“, sagt Kock. Er dankt den vielen Menschen, die in 25 Jahren Vereinsgeschichte für die Armen gespendet haben. Und bittet jetzt eindringlich darum: „Bitte keine Hilfsgüter mehr an der Maschinenhalle Zweckel abstellen! Wir sammeln vorerst nicht mehr!“

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Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass das Ende für Herz und Hände Tschernobyl – und für die Unterstützung der Bevölkerung in Mosyr und Umgebung gekommen ist, werde der Vorstand sich vor Ort von den Menschen verabschieden.

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