Gladbeck. Besucher sind willkommen! Die Neue Galerie Gladbeck taucht aus dem Lockdown auf. Ab Freitag ist dort die Ausstellung „Nachtland“ zu sehen.
„Nachtland“ – so der Titel der Ausstellung mit Bildern der Künstlerin Simone Lucas, die ab Freitag in der Neuen Galerie Gladbeck zu sehen ist. Und das Wörtchen „sehen“ erfährt in diesem Fall eine ganz besondere Bedeutung: Es ist nämlich die erste Ausstellung mit Publikum nach Monaten des Lockdowns.
Künstlerin Simone Lucas freut sich, dass wieder Besucher in die Neue Galerie Gladbeck dürfen
Die Doppelausstellung „morphing“ mit Werken von Johanna Flammer und Paul Schwer fand mehr oder weniger ausschließlich im Netz statt. In der realen Welt blieb die Tür der Neuen Galerie coronabedingt fast die ganze Zeit über fest verschlossen. Ebenso erging es dem in Paris lebenden Künstler Tim Eitel. Auch seine Schau in Gladbeck musste in die digitale Welt abtauchen, um überhaupt wahrgenommen werden zu können. Der Titel der Ausstellung – „Innenleben“ – konnte so auf einmal noch ganz anders gedeutet werden.
Um so größer ist die Freude jetzt bei Simone Lucas, dass ihre Bilder nun wieder ganz unmittelbar betrachtet werden dürfen. Es ist eine vorsichtige Öffnung. „Aber nachdem, was hinter uns liegt, fühlt es sich richtig gut an“, sagt Ausstellungsleiter Gerd Weggel. Und ihm ist die Erleichterung über diesen Schritt hin zu ein wenig mehr Normalität auch für die Welt der Kunst mehr als deutlich anzumerken. Nach telefonischer Terminvereinbarung darf die Ausstellung „Nachtland“ besucht werden. Ein negativer Corona-Test ist dafür nicht erforderlich, da es sich bei der Neuen Galerie Gladbeck nicht um eine Verkaufsgalerie handelt. 14 Besucher dürfen sich zeitgleich in den Ausstellungsräumen aufhalten. Vergeben werden Zeitfenster von jeweils einer Stunde.
Der Ausstellungsraum in Gladbeck ist perfekt für die großformatigen Arbeiten von Simone Lucas
Beste Aussichten also unter den momentanen Pandemie-Bedingungen zur Betrachtung der Werke von Simone Lucas. Ihren großformatigen Arbeiten haftet etwas Fabelhaftes an. Der Ausstellungsraum, sagt die Krieg-Meisterschülerin, sei einfach perfekt für ihre Bilder, die sie als ihre persönliche „Malerei-Evolution“ bezeichnet. Mit ihrer Malerei erschafft die Künstlerin ihr ganz eigenes Weltbild. „Das Bild ist nicht die Lösung, vielmehr sollen die Motive in den Betrachtern weiter arbeiten“, erklärt Simone Lucas. Deshalb ist es ihr auch so wichtig, dass Besucher in die Gladbecker Galerie dürfen. Denn wer ganz nah herantritt, der kann beobachten, wie sich „ein Bild in Malerei auflöst“.
Termine sind ab Freitag buchbar
Der Besuch der Ausstellung „Nachtland“ mit Werken von Simone Lucas ist ab dem 28. Mai mit Voranmeldung möglich.
Termine können ab Freitag, 28. Mai, innerhalb der Öffnungszeiten (mittwochs – sonntags, 15 bis 20 Uhr) telefonisch in der Neuen Galerie Gladbeck unter 02043 – 319 83 71 gebucht werden. Für den Besuch der Ausstellung ist ein Zeitfenster von einer Stunde vorgesehen.
Für alle Besucherinnen und Besucher gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln. Weitere Informationen unter www.galeriegladbeck.de
Und so geht’s auch überhaupt nicht um Antworten – zum Beispiel auf die Frage, ob die Frau, die auf einem Fuchs reitet, nun ein besonders kleiner Mensch, oder der Fuchs ein recht großes Fabeltier ist. Auch die Entscheidung, ob sich die beiden in einem Wald oder in einem Zimmer mit Fenster und Tür befinden, bleibt jedem selber überlassen. Und letztendlich soll es der Betrachter auch gar nicht wissen sollen. „Die Bildlogik der Gemälde von Simone Lucas stützt sich nicht auf Plausibilität, sonder auf Präsenz“, schreibt der Kunsthistoriker Hans-Jürgen Lechtreck.
Die Künstlerin war Meisterschülerin von Professor Dieter Krieg
Simone Lucas (Jahrgang 1973) stammt aus Neuss. Sie studierte von 1995 bis 2002 an der Kunstakademie Düsseldorf und war dort Meisterschülerin von Professor Dieter Krieg. In Gladbeck werden Arbeiten zu sehen sein, die im Zeitraum von 2005 bis 2021 entstanden sind. Darunter auch einige Bilder, die vorher noch nicht öffentlich gezeigt worden sind.
Zur Ausstellung „Nachtland“ gibt es eine ganz besondere Edition. Die eigens für die Ausstellung in der Neuen Galerie geschaffenen Arbeiten sind Teil der Installation „I Think“, die im ehemaligen Lesesaal der Galerie zu sehen sein wird. Grundlage für die Installation ist die berühmte Skizze von Darwin zur Entstehung der Arten.
Coronabedingt wird es am Freitag keine Vernissage geben können, sondern nur eine Eröffnung im ganz kleinen Kreis für geladene Gäste. Die Ausstellung „Nachtland wird bis zum 23. Juli in Gladbeck zu sehen sein.
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