Gladbeck. In der Gladbecker Galerie soll die wegen Corona verschobene Tim-Eitel-Schau den Beginn des Ausstellungsjahr 2021 machen. Die weiteren Pläne...
Und dann kam Corona … – Diese Aussage zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Sitzung des Kulturausschusses in Gladbeck am Montagabend. Hygiene-Regeln, Komplett-Schließung, eingeschränkter Betrieb: Die Folgen der Pandemie bekam und bekommt die gesamte kreative Szene in der Stadt zu spüren. Von den Auswirkungen weiß auch Gerd Weggel, Ausstellungsplaner in der Neuen Galerie , zu berichten. Und doch stecken er und die kuratorische Assistentin Kasia Lorenc nicht auf. Das planen sie für das Jahr 2021...
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„Die Situation ist extrem schwierig“, räumte Weggel ein. Schließlich wechseln die üblicherweise vier Präsentationen pro Jahr turnusmäßig, es handelt sich also nicht um Dauerausstellungen. Das bedeutet: Eine Menge Planung, Organisation und Logistik stecken hinter den Veranstaltungen. „Jede Ausstellung ist ein Unikat“ , unterstrich Weggel.
Gladbeck: Wegen der Verbreitung des Coronavirus’ konnte die Neue Galerie die geplante Tim-Eitel-Schau nicht präsentieren
Die Verbreitung des Virus’ durchkreuzte in diesem Jahr die Präsentation mit Werken von Tim Eitel, in der auf Wunsch des Künstlers ausschließlich Exponate aus privater Hand zu sehen sein sollten. Weggel: „Alles war gerichtet, Anzeigen waren geschaltet, Einladungen gedruckt, ein Redner war bestellt.“ Und da ist er wieder, dieser unheilvolle Satz: Und dann kam Corona… Also blieben die Türen der Galerie dicht – wie jetzt wieder.
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Doch die Tim-Eitel-Schau ließ sich verschieben – bei solch’ renommierten Künstlern längst keine Selbstverständlichkeit, stellte Weggel klar. Im kommenden Jahr will er nun einen neuen Anlauf wagen, die geplante Ausstellung nach Gladbeck zu holen. Ob es allerdings beim vorgesehenen Zeitraum vom 22. Januar bis 19. März 2021 bleiben wird, sei fraglich: „Wann wir wieder starten können, wissen wir nicht – vielleicht im Februar, vielleicht im März?“
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Der Verleger Gunnar Kettler bescheinigte der Neuen Galerie einmal, sie sei „ ein Solitär, der weit über die Region hinaus Strahlkraft entwickelt und Gladbecks Platz in der internationalen Kunstszene manifestiert hat “. Hochkaräter wie Tim Eitel tragen zu dem blendenden Ruf des Hauses bei. Der deutsche Maler, geboren im Jahr 1971 in Stuttgart, schafft Analogien zur Realität. Die Bilder, so die Kuratoren, erzählen keine Geschichten, sondern „präsentieren einen Moment, in dem es kein Davor und Danach“ gebe. Die Werke seien eine Erforschung der Wahrnehmung von Raum, Licht und Zeitlichkeit.
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Wer sitzt im Kulturausschuss?
Den Vorsitz im städtischen Kulturausschuss führt der Liberale Michael Tack. Sein Stellvertreter ist Olaf Jung (Linke). Als sachverständiger Bürger für die Angelegenheiten des Denkmalschutzes bestellte das Gremium erneut den Gladbecker Architekten Manfred Niermann.
Die weiteren Mitglieder sind von der SPD : Claudia Braczko, Christiane Dunkel, Hasan Sahin und als sachkundige Bürger Karin Kessler sowie Heiner Menning. Stellvertretende Mitglieder: Verena Gigla, Andreas Schwarz, Patrick Schymik sowie die sachkundigen Bürger Thorsten Nagel und Bettina Willing.
Als ordentliche Mitglieder vertreten die CDU : Christian Enxing, Karsten Krügerke. Sachkundige Bürger: Edgar Hemming und Annette Schmidt. Stellvertreter sind: Michael Dahmen, Ulrich Namyslo, Peter Rademacher und Christoph Wiechers.
Für die Grünen sitzen die sachkundigen Bürger Lisa Engineer, Paulina Schneider und als Vertretung Sandra Borgwerth und Matthias Winkler im Kulturausschuss. FDP : Michael Tack und sein Stellvertreter Sebastian Steinzen (sachkundiger Bürger).
AfD : Michael Lange und Stellvertreter Marcus Schützek. ABD : Ercan Davulcu und Harun Resit Güner (beide sachkundige Bürger). Linke : Olaf Jung und Herbert Böhler (sachkundiger Bürger).
So es die Corona-Situation zulässt, soll im Anschluss an Eitel die Malerin Simone Lucas, Jahrgang 1973, in der Neuen Galerie ausstellen. Weggel bezeichnete die Meisterschülerin von Dieter Krieg als „sehr narrative, gegenständliche Künstlerin“. Die Protagonisten: meistens junge Frauen und Kinder auf der Schwelle zum Erwachsenwerden. Diese Ausstellung soll vom 9. April bis 4. Juni laufen.
Den Schlusspunkt im Ausstellungsjahr 2021 sollen Werke der Malerin und Bildhauerin Justine Otto setzen
Kein Unbekannter unter Gladbecker Fans zeitgenössischer Kunst ist Cornelius Völker, ebenfalls ein Krieg-Meisterschüler. Geplant ist, dass dessen Bilder vom 27. August bis 22. Oktober in Gladbeck zu sehen sein werden. Als Sujet wählt er triviale Dinge des Alltags. Weggel beschrieb: „Die Farbe wird vom Gegenstand gelöst, durch Völkers Kompositionen entstehen neue Ansichten.“
Den Schlusspunkt, wenigstens nach jetziger Planung, soll Justine Otto im Ausstellungsjahr 2021 in der Neuen Galerie setzen. Die Malerin und Bildhauerin, die im Jahre 1974 das Licht der Welt erblickte, schafft „Bilder voller Härte und Ironie, keine Traumwelt“, skizzierte Weggel das Schaffen der Künstlerin. Sie erfinde immer neue Metaphern, zeige Widersprüchliches. Wenn alles im kommenden Jahr komplikationslos verläuft, können sich Besucher der Neuen Galerie vom 5. November 2021 bis 7. Januar 2022 ein Bild vom Werk Justine Ottos machen.
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