Gladbeck. Die Notbremse hat viele Auswirkungen für Gladbeck. So reagieren Händler und Friseure auf die Einschränkungen – und diese Gefahren sehen sie.
Die für Gladbeck ab Samstag geltende Notbremse bringt auch Veränderungen für den Handel und für Dienstleister mit sich. Bei Inzidenzen über 150 ist der Einkauf nur noch per ‚Click & Collect‘ möglich, Friseure dürfen Kunden bei einer Inzidenz über 100 nur noch mit einem negativen Testergebnis empfangen. Diese Gefahren sehen Händler und Friseure.
Einzelhandelsverbandsvorsitzender Georg Hahne ist froh, dass die Geschäfte nicht wieder komplett schließen müssen. „Dass ‚Click & Collect‘ erlaubt bleibt, ist das, was uns halbwegs hilft.“ Für den Handel sei es jedoch von Branche zu Branche sehr unterschiedlich. „Die Modebranche lebt natürlich von der Beratung“, nennt der Juwelier ein Beispiel. Das wichtigste Zeichen aber sei: „Wir bleiben da. Die Kunden müssen nicht vor verschlossenen Türen stehen“. Hahne aber ist der Meinung, um das Virus stoppen zu können, helfe nur, auch Industrie und Handwerk runterzufahren, zwei Wochen alles dicht zu machen. „Schulen und Handel zu schließen, hat beim letzten Mal schon nicht funktioniert.“
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Hahne: Kunden, die ins Online-Geschäft gewechselt sind, kommen nicht zurück
Hahne hat indes nun die Kurzarbeit für seine Mitarbeiter wieder etwas verstärkt. ‚Click & Collect‘ werde von den Kunden nicht so viel genutzt wie die Beratung im Geschäft, aber es werde genutzt. „Sonst würden wir es nicht machen.“ Aber, er weiß auch: Diejenigen, die ins Online-Geschäft gewechselt sind und „verlernt haben, dass es stationären Handel gibt“, die wird er als Kunden auch nie wieder zurückgewinnen.
Friseurin Sandra Beckmann, die ihren Salon an der Lambertistraße in der Innenstadt hat, darf ab Samstag ebenfalls nur noch Kunden bedienen, die einen negativen Corona-Test vorlegen. „Wir telefonieren im Moment sehr viel mit unseren Kunden und bereiten sie darauf vor.“ Entgegen ihrer ursprünglichen Erwartungen habe sie für Samstag nur eine Terminabsage bekommen, für die kommende Woche gar keine. „Wir werden jetzt die nächsten Monate damit leben müssen, ich gehe nicht davon aus, dass die Infektionszahlen demnächst wieder unter eine Inzidenz von 100 sinken werden“, so die Friseurin. Ein großes Problem, das sie sieht: „Ich öffne samstags um 8 Uhr, unter der Woche um 9 Uhr, die meisten Teststellen öffnen aber erst später oder sind so kurzfristig ausgebucht.“ Daher hoffe sie, dass es bald auch möglich sein wird, dass Kunden vor Ort einen Selbsttests machen können.