Gelsenkirchen. . Nur noch drei bis vier Wochen sollen die Pflasterarbeiten rund um den Margarethe-Zingler-Platz dauern. Die Verzögerungen bei den Tiefbauarbeiten hatten bei den Anwohnern für Verärgerung gesorgt. Über die Gründe dafür sind Stadt und Bauherr unterschiedlicher Ansicht.
Endlich tut sich was rund um den Margarethe-Zingler-Platz. Neun Monate nach der Eröffnung des Rewe-Marktes gehen die Pflasterarbeiten für Gehwege und Stellplätze weiter. Eine Gelsenkirchener Tiefbaufirma pflastert derzeit in der Pastoratstraße. In drei bis vier Wochen sollen die Arbeiten rund um den Komplex abgeschlossen sein.
Die Verzögerungen bei den Tiefbauarbeiten rund um den Wochenmarktplatz hatten bei den Anwohnern für Verärgerung gesorgt. Sie klagten über Stolperfallen für Fußgänger, zugeparkte Anwohnerstellplätze, den kontinuierlichen Blick auf eine Dauerbaustelle mit Staubbelastung. Das alles rieche „nach Planungsfehlern“ und „mangelhafter Ausführung“, so ihre Kritik. Und das bei einer Bebauung, die bei Anwohnern im Vorfeld umstritten war.
Architekt sieht Stadt in der Pflicht
Den Schwarzen Peter für die Bauverzögerung schoben sich Stadt und Bauherr gegenseitig zu. Architekt Christian Schramm, der für den Bauherrn – eine Investorengruppe – spricht, sah die Stadt als Besitzerin der öffentlichen Flächen in der Pflicht. Sie müsse den Auftrag für die Tiefbauarbeiten erteilen, so Schramm im Juni auf Anfrage der WAZ Gelsenkirchen.
Schützenhilfe bekommt der Architekt von dem Stadtverordneten und Berufskollegen Albert Ude (SPD), der fragt: „Wieso hat die Stadt die öffentliche Fläche nicht bereits geplant und budgetiert, während das Haus gebaut wurde?“
Haushaltsmittel seit 2013 vorhanden
Die Stadt indessen bleibt dabei: „Die Verzögerung lag nicht an den fehlenden Mitteln, die sind bereits seit 2013 (im Haushalt, Anmerk. d. Red.) gebunden, sondern an der Einsicht des Investors, dass er bestimmte Dinge übernehmen muss“, so Stadtsprecher Martin Schulmann. Dazu gehöre auch die Angleichung einer Niveauveränderung zwischen Gebäude und Umfeld. „Die Stadt kann Arbeiten, die zu einem Privathaus gehören, nicht dem Steuerzahler anlasten.“
Die Planung für die Umfeldgestaltung wurde von Christian Schramm erstellt, von der Stadt eingehend geprüft – und ihr zugestimmt. Danach fand die Auftragsvergabe durch das Architekturbüro Schramm und Partner statt. Seitdem ist Bewegung in die Baustelle gekommen.
Über die Kostenaufteilung besteht auch Einigkeit: Die Stadt kommt für die Materialien, der Bauherr für die Arbeitskosten auf. Stadtsprecher Martin Schulmann: „Wir wollten keinen Asphalt, so wie es früher war. Wir wollen es schön haben, deshalb zahlen wir das Material für die Pflasterung.“