Gelsenkirchen. Mit dem Einzelhandelskonzept will die Stadt Geslenkirchen die „zentralen Versorgungsbereiche“ schützen. Der Stadtdirektor diskutierte mit Bürgern in einem offenen Themenabend über das Konzept – und sieht eine Erfolgsgeschichte.

Mit dem Einzelhandelskonzept will die Stadt die „zentralen Versorgungsbereiche“ schützen. Stadtdirektor Michael von der Mühlen diskutierte jetzt mit Bürgern über das Konzept – und sieht eine Erfolgsgeschichte.

Die Einkaufsstraßen der Innenstädte stehen seit Jahren unter dem Druck von großen Einkaufstempeln und Outlet-Centern. Auch die Nahversorger in den Stadtteilen halten dem Druck von Discounter-Supermärkten nur schwer stand. Seit 2005 hat man mit dem Einzelhandelskonzept Instrumente an der Hand, um diesen Trend zu stoppen. Gelsenkirchens Stadtdirektor Michael von der Mühlen erklärte jetzt bei einem offenen Themenabend im DGB-Haus der Jugend, wie die eigenen Ziele erreicht werden sollen, wie sich die Situation in der Stadt entwickelt hat und stellte sich den Fragen.

Große Filialen in Gewerbenähe

„Mit dem Konzept haben wir zum Beispiel die Möglichkeit, die Discounter in die zentralen Versorgungsbereiche zurückzubringen“, glaubt der Stadtdirektor. Immer öfter planten die Supermarktketten große Filialen in Gewerbenähe. „Für die Stadtteilversorgung bedeuten solche Läden natürlich einen substanziellen Kaufkraftabfluss“. Mit dem Einzelhandelskonzept könne man diesen Anträgen effektiv einen Riegel vorschieben. Trotz insgesamt sinkender Kaufkraft und schrumpfender Bevölkerung könne so größtenteils eine fußläufig erreichbare Nahversorgung gesichert werden.

Auch die Pläne Ikeas, an der A 42 einen Ikea-Megapark auf 55.000 m² zu errichten, scheinen unter anderem am Einzelhandelskonzept zu scheitern: Mehr als zehn Prozent an „zentrenrelevantem Sortiment“ sind demnach nicht gestattet. „Es muss natürlich analysiert werden, ob für eine Neuansiedlung die nötige Nachfrage vorhanden ist“, erklärte von der Mühlen. In vielen Fällen, wie zum Beispiel beim Limbecker Platz in Essen, werde die Kaufkraft zu einem großen Teil aus der Innenstadt hinaus gelenkt. „So eine Kannibalisierung der Innenstädte wollen wir verhindern!“

Umsetzung des „Leitplan City“

Damit das gelingt, muss allerdings die Attraktivität der Fußgängerzonen gesteigert werden. Von der Mühlen sieht Gelsenkirchen, mit der Umsetzung des „Leitplan City“, auf einem guten Weg: „Mit dem Umbau des Margarethe-Zingler-Platzes haben wir genau das erreicht, was städtebaulich gefragt ist“, ist er sich sicher. „Über Architektur lässt sich natürlich immer streiten“. Auch die Arbeiten am Heinrich-König-Platz und an der Ebertstraße sind Teil dieses Konzeptes. „Nach 2015 wird der öffentliche Raum in der City eine ganz neue Qualität erreicht haben. Das zieht Investoren an“, hofft der Stadtdirektor. Erfolge, die sich auch in Zahlen manifestieren: Schon heute ist der Abwärtstrend in der City gestoppt. Die Verkaufsfläche auf der Bahnhofsstraße steigt und auch die Umsätze in der Innenstadt ziehen an.