Gelsenkirchen. . Im Oktober 2013 eröffnete der neue Rewe-Markt am Margarethe-Zingler-Platz. Seitdem hat sich an der Baustelle rund um den Platz nichts mehr getan. Neben dem Stillstand gibt es auch Baumängel. Die Anwohner sind genervt und fordern, dass die Arbeiten endlich zu einem Schluss kommen.

Stolperfallen in der Treppenanlage, Anwohner, die mit dem Rollator nicht bis zum Hauseingang kommen, von APD zugeparkte Anwohnerstellplätze, fehlende Verkehrssicherheit für die Fußgänger – die Mängel auf und rund um den Margarethe-Zingler-Platz sind schon seit Monaten ein Ärgernis.

Der neue Rewe-Markt an dem Wochenmarkt wurde im Oktober vergangenen Jahres eröffnet, seitdem ist vieles liegen geblieben. Nun stellt sich heraus: Mit der Fertigstellung der Gehwege in den angrenzenden Straßen und der Treppenanlage auf dem Platz könnte es sich noch hinziehen.

„Am liebsten würde ich umziehen“

Fakt ist: das Umfeld am Margarethe-Zingler-Platz ist milde formuliert „unfertig“. Das räumt auch Stadtsprecher Martin Schulmann ein: „Nach der Eröffnung von Rewe ist relativ wenig passiert.“ Anwohner haben eine Bürgereingabe bei der Bezirksvertretung gemacht. Doch wegen der Neukonstituierung (Kommunalwahl) soll dort erst im Herbst die Entscheidung über die Eingabe fallen. Inzwischen haben sich die CDU-Altstadt und AUF GE Bezirk-Mitte das Thema zum Anliegen gemacht.

„So schließt man keine Baustelle ab“, finden die Anwohner. Kürzlich sei eine Frau vor dem Rewe-Laden gestürzt. Alles rund um den Platz riecht für die Anwohner „nach Planungsfehlern“ und „mangelhafter Ausführung“.

Lieselotte Schmitz wohnt an der Pastoratsstraße. Seit sieben Monaten schaut sie auf Schuttberge, Baumaterialien, umgestürzte Bauzäune. Jeder Windzug transportiert Staub und Dreck auf den Balkon. „Dort zu sitzen ist unmöglich. Am liebsten würde ich umziehen“, sagt sie. „Die Stadtverwaltung wimmelt uns ab, sagt, dass sie nichts damit zu tun hat“, so die Anwohner.

Wer ist zuständig?

In der Tat sieht sich die Stadtverwaltung außen vor. „Wir sind nicht mit im Boot. Das ist Sache der Hauseigentümer“, sagt Stadtsprecher Schulmann. Diese – eine Investorengruppe – hätten mit der Stadt einen Vertrag geschlossen, in dem sie sich verpflichteten, die Gehwege an der Gabelsberger- und der Pastoratsstraße herzustellen. „Die Stadt zahlt nur das Material.“ Darauf habe man das Architekturbüro Dr. Schramm Fronemann Partner Mitte Mai auch schriftlich hingewiesen. Erst am Dienstag dieser Woche habe es einen Ortstermin gegeben. „Das Architekturbüro muss jetzt den Auftrag herausgeben. Wir hoffen, dass da bald was passiert, sonst werden wir den Druck erhöhen“, so Schulmann.

Architekt Dr. Schramm begründet die Bauverzögerungen mit Versorgungsleitungen, die in der Pastoratsstraße hätten verlegt werden müssen, spielt den Ball aber an die Stadt zurück: „Die Erstellung von Gehwegen und Parkplätzen sind Leistungen, die die Stadt erbringen muss. Sie muss uns den Auftrag erteilen, dass wir dort tätig werden.“

Auch der APD wartet auf die Fertigstellung der Außenflächen, „um die Parksituation zu entzerren“, so Geschäftsführer Claudius Hasenau. Für seinen Fuhrpark (80 Kfz) hat der APD 50 Tiefgaragenplätze an der VHS und am Margarethe-Zingler-Platz angemietet.