Gelsenkirchen. Das Thema Zuwanderung aus Südosteuropa sorgt in der Bevölkerung für gemischte Gefühle. Karin Welge, Sozialdezernentin der Stadt Gelsenkirchen, bereiste jetzt Rumänien, um etwa der Frage nachzugehen: Warum kommen Menschen aus Südosteuropa verstärkt nach Deutschland?

Warum kommen Menschen aus Südosteuropa verstärkt nach Deutschland und wie leben sie in ihren Heimatländern? Diesen Fragen ist die Gelsenkirchener Sozialdezernentin Karin Welge als Mitglied einer Delegation des Deutschen Städtetages vor Ort in Rumänien nachgegangen.

Auf Einladung der rumänischen Regierung hat sie am Wochenende über die Probleme durch Zuwanderung aus Rumänien diskutiert und die Situation in den Wohngebieten in Augenschein genommen. In den Gesprächen ging es auch darum, zu erkunden, wie die Lebenssituation der Menschen dort verbessert werden kann, um ihnen in ihrer Heimat eine Perspektive zu eröffnen.

Bildung und Integration der Roma-Minderheiten

Im Fokus der Gespräche standen die Themen Bildung, berufliche Bildung, Arbeitsbeschaffung und soziale Integration der Roma-Minderheiten und sonstiger sozial benachteiligter Gruppen. „Wir haben gesehen, dass es in Rumänien durchaus ernsthafte Bemühungen gibt, den Menschen in den Armutsvierteln zu helfen, ihnen den Zugang zu Bildung und Ausbildung zu ermöglichen.

Allerdings stehen diese Bemühungen noch sehr am Anfang. Hier ist die EU gefordert, um die Organisationen in Rumänien und Bulgarien zu unterstützen. Nur so kann Hilfe vor Ort angeboten werden. Wir erwarten einen noch deutlicheren Diskurs Brüssels mit dem Vollmitgliedsstaat im Hinblick auf seine Strategien zum Ausbau eines flächendeckenden chancengleichen Bildungs- und Gesundheitsangebotes insbesondere auch für die Minderheiten im Lande.“

Weniger Gelder der EU aus dem ESF

Weil Rumänien bisher nur wenige Gelder der EU aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) abgerufen hat, ging es auch darum, die rumänischen Kommunen bei der Antragstellung zu unterstützen. Beide Seiten vereinbarten weitere Gespräche.