Gelsenkirchen. Das Weihnachtsgeschäft auf der Bahnhofstraße lief gut. Adventsdeko oder Süßigkeiten, Spielwaren und Parfümerieartikel verkauften sich reichlich. Doch es gab zumindest auf dem Weihnachtsmarkt Kritik am zu frühen Handelsende um 20 Uhr.

Das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr war erfolgreich: Das Angebot auf der Bahnhofstraße an Ständen und in Geschäften kam gut an. Diese durchweg positive Bilanz zogen am Wochenende die Händler auf der Bahnhofstraße und dem Weihnachtsmarkt: Nussspezialitäten, Handwerk oder Glühwein machten sich gut und kommen im nächsten Jahr gerne wieder. Einziger Kritikpunkt: Der Zapfenstreich um 20 Uhr sei, vor allem für die Glühweinstände, viel zu früh.

„Wir waren dieses Jahr zum ersten Mal in Gelsenkirchen“, erzählte Stefan Lübke. Er betreibt die „Mandelbrennerei“, die so einige Nussspezialitäten im Angebot hat: gebrannte Sonnenblumenkerne, Macadamia-Nüsse oder Kürbiskerne, und natürlich die gebrannte Mandel, in allen Variationen – mit Chili, Amaretto oder ganz klassisch. Auch im Vergleich zu anderen Städten schnitt Gelsenkirchen gut ab: „Die Leute hier sind einfach nett – wir kommen auf jeden Fall wieder, um uns hier etwas aufzubauen“.

Einkauf auf den letzten Drücker

Eine andere Leckerei bietet Ursula Bienko an, und das schon seit 30 Jahren: Kräuterbonbons. „Wir haben hier immer gut zu tun“, sagte sie, „die Leute kennen mich“. Besonders beliebt seien Kräuterbonbons aller Art und natürlich Glühweinbonbons. Doch eine Sache ärgert sie: „Dass schon um 20 Uhr Schluss ist, das geht ja nicht, besonders an den Glühweinständen, die teils extra noch ein Abendprogramm planen.“

Auch Gilda Rüwe, die hinter der Theke von „Biermanns Bauernstube“ auf dem Bahnhofsvorplatz steht, zieht eine gemischte Bilanz: „Eigentlich gut, aber man kann die Gäste nicht schon um 20 Uhr rausschmeißen“. Wenn auch auf den ersten Blick nicht so rege frequentiert wie manch Stand, an denen sich die Leckereien türmen, ist Kristina Grünefeld ebenfalls zufrieden mit dem Geschäft: Erstmals bot sie ihre Papiersterne an – alle selbstgemacht, versteht sich, in allen Farben des Regenbogens. „Es hat sich gelohnt, wider Erwarten – hier stehen ja sonst viele Fressbuden.“

Leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr

Gut gelaunt blickten auch die Geschäfte auf der Bahnhofstraße auf das Weihnachtsgeschäft: Roman Schmitz vom gleichnamigen Modehaus verzeichnete eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr: „Bis Weihnachten steigert sich das Geschäft noch, viele besorgen noch schnell die letzten Geschenke“. Auch der offene Sonntag habe sich bemerkbar gemacht. Und auch Michael Jansen von Müller ist zufrieden: „Besonders hochwertige Parfümerie und Spielwaren werden zu Weihnachten gekauft“, aber: klassische Spielwaren, also Brettspiele, Lego und Märklin. Einige Familien werden also doch wieder werkelnd und spielend, wie in Zeiten vor Playstation und Computer, am Heiligabend unterm Baum sitzen.