Gelsenkirchen. . Gelsenkirchener Verwaltung startet eine Weihnachtskartenedition. Karte Nummer eins zeigt Schloss Berge.Der Erlös geht an karitative Zwecke. Ansonsten machen sich Postkarten aus GE rar. Wir haben dennoch welche gefunden – wo, das verraten wir hier.

Heiligabend naht und Abertausende von Menschen tummeln sich in den Innenstädten, eilen hin und her, um die letzten Besorgungen vor den Feiertagen zu machen. Manch einer greift dieser Tage auch noch zum Federhalter, um seinen Liebsten einen Gruß per Postkarte zu senden. Vielleicht mit dem Ansinnen, heuer eine Karte mit Gelsenkirchener Motiven zu wählen. Doch gibt es solche Weihnachtspostkarten eigentlich?

Stadt initiiert neue Karten-Edition

Ja, es gibt sie. Allerdings mit kleinen Einschränkungen. Die Stadtverwaltung hat erst in diesem Winter den Start einer Edition verkündet, die „von nun an Jahr für Jahr um eine neue Weihnachtspostkarte erweitert wird“. Vorher hat es, überraschend, solche Karten nie gegeben. Selbst beim Stadtarchiv kann sich niemand daran erinnern, dass solche Karten je aufgelegt wurden.

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Weihnachtskarte Nummer eins auf edlem Papier ziert das festlich beleuchtete Schloss Berge im Winterkleid. Der Gelsenkirchener Hobbyfotograf Franz Weiß hat das Bild erstellt. Es ist eine hübsche, wertige Karte. Kosten: 2,20€. Auflage: 2000 Stück. Die Karten sind im Hans-Sachs-Haus, in der Hütte am Neumarkt sowie in Buchhandlungen in der City und in Buer erhältlich.

Ein Euro pro Karte geht an einen karitativen Zweck. Der Rest sind Produktionskosten. Die Stadt verzichtet zu Gunsten des Awo-Familienzentrums Brückenstraße und der Mini-Kita Schweidnitzer Straße auf die Einnahmen. Mit dem Geld sollen ein therapeutisches Schaukelsystem sowie zwei Kinderwagen angeschafft werden.

Und sonst? Sucht man oder frau vergebens nach Weihnachtskarten mit Gelsenkirchener Motiven.

Halt!

Weihnachtsimpressionen aus Gelsenkirchen

Bei Bianca Jahn in der Mayer'schen Buchhandlung gibt es auf Karton gedruckte Weihnachtsimpressionen aus GE. Motive, die die Propsteikirche St. Augustinus im abendlichen Glanz zeigen, die festlich beleuchtete Bahnhofstraße und Ähnliches. Tiefblau, versteht sich. Kosten: 2 €.

„Die meisten Kunden wissen nicht, dass es die Karten gibt“, erzählt Bianca Jahn, „dabei sind die Bilder sehr stimmungsvoll.“ In der Tat, das sind sie. Ihre Stückzahl hier in den Knappenstadt ist klein, die Verkaufsauflage liegt bei etwa 400. Zu ihnen griffen meist ältere Kunden, so die Buchhändlerin, „die Jugend verschickt doch lieber digitale Grüße und Karten“.

Diese winterliche Bahnhofskarte ist am 31.12.1908 versickt worden.
Diese winterliche Bahnhofskarte ist am 31.12.1908 versickt worden. © Sammlung Karlheinz Weichelt

Einen klitzekleinen Haken gibt es allerdings an den Papiergrüßen der Mayer'schen. Das Design stammt von Peter Goldau von Typeart Satz & Grafik, einem „waschechten Dortmunder“ und auch die Firma hat ihre Wurzeln in der „verbotenen Stadt“. Berührungsängste? „Ach was“, sagt Peter Goldau und lacht herzhaft, „die Schützenhilfe geben wir doch gern.“

Ist ja schließlich auch Weihnachten. Da ist vieles verzeihlich.

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