Gelsenkirchen. Die Kunst Peripherie Ruhrstadt (KPR) lässt nicht locker. David Kumpernas und Daniel Kornatowski laden trotz zuletzt schwacher Resonanz zur mittlerweile zwölften Auflage der Reihe in die Neustadt ein. Theater, Lesung und Konzerte finden im ehemals ältesten Theater von Gelsenkirchen statt.

Nach der Kirche kommt das Exodos. „Big City Life“ haben David Kumpernas und Daniel Kornatowski (geb. Schulz) die zwölfte Auflage der Kunst Peripherie Ruhrstadt (KRP) getauft, die von Donnerstag, 28. November, bis Sonntag, 1. Dezember, dauert. Trotz einer zuletzt enttäuschenden Resonanz – die KPR 11 konnte im letzten Jahr über einen Zeitraum von 3,5 Monaten in der Auferstehungskirche in der Neustadt nur wenige Besucher anlocken – machen die beiden Vereinsvorsitzenden weiter. Und mit ihnen wieder zahlreiche Künstler aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Graffiti, Objekt, Comic, Kitsch, Theater, Literatur und Musik. Und auch an die obligatorische Party ist wieder gedacht.

Auch ihr Ableger ftPR (freie theater Peripherie Ruhrstadt) in der Kaue-Lüfterhalle war resonanztechnisch ein Desaster. Umso bemerkenswerter, dass Kornatowski und Kumpernas sich nicht unterkriegen lassen. „Unser Herz hängt daran“, sagt David Kumpernas, der mittlerweile in Essen wohnt. Für den Einzug ins Exodus an der Bochumer Straße – das ehemals älteste Theater der Stadt ist heute ein Veranstaltungsraum zur Miete – hat das Duo Zusagen von zahlreichen Künstlern aus Gelsenkirchen und Umgebung bekommen. Dank der guten Vernetzung über Facebook konnten u.a. Kreative aus Hamburg, Köln, Düsseldorf, Mülheim und Duisburg „verpflichtet“ werden.

Zum ersten Mal bei einer KPR dabei

„Big City Life - das Echte, das Unperfekte, die Merkmale unserer globalisierten, schnelllebigen Welt; ein Protest gegen die Tristesse und das öde Leben; das Zusammenleben von Menschen; die Omnipräsenz von Medien; eine weite anonyme Landschaft der Skurrilitäten; Spaßgesellschaft ohne Verantwortung und zugleich Leistungsgesellschaft ohne Rücksicht auf (menschliche) Verluste.“ - Mit diesen Fragestellungen beschäftigen sich die regionalen Künstler, die von der KPR eingeladen wurden, um für ein verlängertes Wochenende in einer teilmöblierten 5-Zimmerwohnung über dem Exodus ihr Quartier zu beziehen. Der Saal im Erdgeschoss bleibt den Bühnenkünstlern für Theater, Lesungen und Konzertauftritte vorbehalten. „Für eine Ausstellung ist er nicht geeignet“, erklärt Kumpernas. „Die Vertreter der bildenden Künste müssen sich mit den Möbeln in der Wohnung arrangieren.“ Das werde eine Herausforderung für die diesjährigen KPR-Teilnehmer, sich zwischen Regalen, Tischen und Stühlen mit ihren Werken einzurichten. Mehr als die Hälfte der Kreativen ist zum ersten Mal bei einer KPR dabei.

Donnerstag, 28. November, bis Sonntag, 1. Dezember

Donnerstag: 20 Uhr „Sie haben heut Abend Gesellschaft“ vom Theater „Der leere Raum“

Freitag: ab 16 Uhr offene Bühne; ab 20 Uhr Konzerte: Hungry Wolf, Jonas Künne, Muddy Echoes, Das Behälter; Party

Samstag: ab 14 Uhr offene Bühne; 20 Uhr Performance von Bondage & Kleist; DJ Alex Sobax/ Sonntag: 11 Uhr Matinee „Lenz“. Der Eintritt ist jeweils frei.

„Diesmal ist die Peripherie eine Art Kombination aus ftPR und KPR“, geht Kumpernas auf den Aspekt Theater ein. „Wir wollten lange darüber nachdenken, wie und wo es mit der Veranstaltungsreihe weitergeht, deshalb haben Daniel und ich uns vergleichsweise viel Zeit gelassen.“