Gelsenkirchen. Heribert Jüttner ist Künstler. Seit über 40 Jahren begeistern ihn die Farben des Regenbogens. Zahlreiche Ausstellungen hat er schon hinter sich. Mit der Zeit entdeckte er immer andere Materialien. Das Highlight der aktuellen Ausstellung ist eine Lichtfolie.
Rot wandert ins Orange, zu Gelb, Grün, Blau und dann Violett. Die neun Regenbogenfarben von Künstler Heinrich Jüttner bestimmen seit über 40 Jahren sein Leben. Am kommenden Samstag, 12. Oktober, startet die neue Ausstellung im gemeinsamen Atelier JRS (Jüttner, Reismann † 8. Februar 2013, Sternkopf).
Was der Künstler diesmal mit der Farbpracht angestellt hat, ist nicht nur aus künstlerischen Aspekten sehenswert. Neu sind gerahmte Stücke, die mit Lighting Lichtfolie gestaltet wurden. „Diese Folie bewirkt, dass der Lichteinfall über das gesamte Bild weitergeleitet wird und dadurch eine zweite Ebene entsteht“, erklärt Heinrich Jüttner. Bunte Kreise liegen auf schwarzem Untergrund. Durch die Folie werden die Kreise übereinanderlappend erneut abgebildet, allerdings durchsichtiger. „Es sieht ein wenig aus, wie die 3D-Bilder früher“, so der Künstler. Das bunte Papier hatte schon vor vielen Jahren eine besondere Wirkung auf den Schriftsetzer. „Da ich in einer Druckerei gearbeitet habe, habe ich immer wieder mit dem bunten Papier zu tun gehabt. Und so hat sich durch das Ausstanzen verschiedener Formen irgendwann die Kunst ergeben.“
Ohne Regenbogen "kann ich gar nicht mehr"
Heute ist Jüttners Kunst nicht nur im eigenen Atelier zu sehen, sondern auch im öffentlichen Raum. Sein Markenzeichen: Der Farbverlauf von Rot zu Violett. Das älteste Werk der aktuellen Ausstellung stammt von 1989. Auf kleinen Rechtecken aus Betonsteinen wurden fluoreszierende Farben aufgetragen. Die Kanten der Steine sind gerade geschnitten, die Oberfläche jedoch ist uneben. Ohne Schwarzlicht sind die Farben kaum zu erkennen, doch unter der Lampe leuchten die Steine wie ein Regenbogen. Neben den Papierresten verwendet Jüttner auch ausgediente Alltagsgegenstände, wie Videohüllen und Diamagazine. Die Hauptrolle spielen jedoch die Regenbogenfarben. „Ohne die kann ich gar nicht mehr“, so der Künstler.
Die Ausstellung „Rebo-watt???“ kann bis zum 8. November im Atelier JRS (Ruhrstr. 11a) von 16 bis 20 Uhr besichtigt werden. Vernissage ist am Samstag, 12. Oktober, 17 Uhr.