Gelsenkirchen.

Diese Scherben bringen Glück. Denn aus diesen Scherben entsteht hochkarätige Kunst. Zu sehen ist sie an ungewöhnlichem Ort an nur einem einzigen Tag in einer außergewöhnlichen Ausstellung.

Galeristin Jutta Kabuth und Lüttinghof-Burgherr Carlo Philippi laden am Donnerstag, 24. Oktober, erstmals zu „Art meets Business“ auf die Wasserburg im Norden der Stadt ein.

Zu sehen sind über 30 Objekte aus gläsernen Fragmenten, die der in New York, Mönchengladbach und Berlin lebende Künstler Clemens Weiss geschaffen hat. Von 12 bis 16 Uhr ist die Schau zunächst rund 500 geladenen Gästen aus der Wirtschaft vorbehalten, von 17 bis 19 Uhr steht die Ausstellung allen Kunstliebhabern offen.

Objekte erzählen Geschichten

Bislang gehen zurzeit auf der renovierten Burg im Wasser vor allem großen Gesellschaften und Feiern über die Bühne. Im Sommer öffnete Philippi die idyllische Anlage erstmals für ein attraktives Open-Air-Klassik-Konzert. Nun also bildende Kunst. Historische Räume treffen auf zeitgenössische Objekte unter dem Titel „Eine Sammlung von Stelen“. Auf diesen schlichten Sockeln thronen Skulpturen und Objekte aus gläsernen Fragmenten, die Clemens Weiss mit dicken Leimlinien grob zu unterschiedlichen Formen zusammengesetzt hat.

Der 58-jährige Künstler stammt aus Grefrath und lebt heute vor allem in New York, wo seine Arbeiten u.a. im Museum of Modern Art (Moma) zu sehen sind. In seinen Werken verbindet er künstlerische und philosophische Ansätze. Er selbst sagt: „Ich arbeite wie ein Schriftsteller, aus meinen Objekten entwickeln sich unterschiedlichste Geschichten.“ Geschichten, die gelesen werden wollen.

Der Auftakt zu einer neuen Kulturreihe?

In die gläsernen Hüllen zahlreicher Werke schließt Clemens Weiss Handschriften, Textfetzen, Schriften mit ein. Seine Konstrukte aus zerschnittenem Glas und dickem, schleimig farbigen Leim formt er zu Köpfen, schmalen Figuren a la Giacometti, zu Tiergestalten, zu architektonischen Gebilden.

Die Ausstellung für einen Tag bezieht sich auf den Raum, bespielt auch die Nischen des Rittersaals. Das durch die Fenster einfallende Licht bricht sich in den gläsernen Arbeiten, erzeugt immer wieder neue Stimmungen.

Und sollte am Ende des Tages auch die Stimmung der Besucher positiv ausfallen, dann war die Premiere des von Förderern unterstützten Projekts „Art meets Business“, so Carlo Philippi und Jutta Kabuth, der Auftakt zu einer neuen Kulturreihe auf Lüttinghof.