Gelsenkirchen.

Die Kunstszene ist gespannt, der Run in der Regel riesig: Die Vorstellung des neuen Kalenders gilt als Höhepunkt des Kulturlebens in den Räumen der „werkstatt“ an der Hagenstraße 34, wo sich der Verein zur Förderung von Kunst und Kultur das ganze Jahr über mit Ausstellungen, Musik- und Literaturveranstaltungen um die Kunst verdient macht.

Am Freitag ist es soweit: Der 38., druckfrische werkstatt-Kalender wird vorgestellt.

Weniger melancholisch kommt er 2014 daher, stattdessen farbiger, plakativer. Die sieben Kalenderblätter bieten hochkarätige Grafiken auf Büttenpapier, allesamt nummeriert und handsigniert. Die Auflage beträgt 350 Exemplare. Das Stück kostet 45 Euro. Mit dem Verkauf finanziert der Verein zu einem guten Teil seine Arbeit.

Figurative und abstrakte Elemente traumhaft verwebt

Gleichzeitig mit Präsentation und Verkauf des hochwertigen Kalendariums wird auch eine Ausstellung mit Werken der sieben Künstler eröffnet, die mit Arbeiten auf den Kalenderblättern vertreten sind. Es sind Kunstschaffende, deren Arbeiten im Laufe des Jahres in Einzelausstellungen zu sehen waren. „Für uns ist das immer ein schöner Jahresabschluss“, freut sich Vereinsvorsitzender Wolfgang Ullrich darauf, mit Künstlern und Besuchern Bilanz 2013 ziehen zu können.

Das Kalender-Deckblatt zeigt einen Mann von der Seite, der gedankenverloren zu Boden zu blicken scheint. Eine Malerei von Harald Lange, die gespannt macht auf das, was 2014 kommen wird. Lange ist in der Ausstellung mit „Kindskopf“, einer für ihn typischen Acrylmalerei auf Schulwandkarte, vertreten, auf der er figurative und abstrakte Elemente traumhaft miteinander verwebt.

Zwischen Traum und Realität

Angelika Herker zeigt auf der Galerieempore von Hand angefärbte Papiercollagen, die an Natur und Landschaft erinnern. Werner Ryschawy stellt sich mit ganz aktuellen Werken seiner filigranen, dynamisch gezeichneten Typographien vor, eine Mischung aus Abstraktion und angedeuteter Landschaft. Der syrisch-kurdische Maler Bahram Hajou gab im Frühjahr seine Visitenkarte mit vor allem figurativen Arbeiten ab, diesmal ist er mit zwei farbintensiven Landschaften vertreten.

Barbara Ring widmet sich in ihren heiter-farbigen Grafiken narrativen Szenen. Die humorvolle Auseinandersetzung mit skurrilen Wesen zwischen Mensch und Tier sind Kernthema der Künstlerin. Heike Fedderns hintergründige Malerei erzählt ebenfalls Skurriles, Merkwürdiges, schwankt zwischen Traum und Realität, und Many Szestecki zeigt exemplarische Werke aus seinem Schaffen.