Gelsenkirchen. Ab dem 1. Januar 2014 teilen sich die dänische Falck-Gruppe/Krankentransport Herzig GmbH und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) den Rettungsdienst. Zweitens: Den Zuschlag für die Krankentransporte haben ebenfalls die Falck-Gruppe sowie eine Arbeitsgemeinschaft aus DRK und Johanniter Gelsenkirchen bekommen.

Die Stadt Gelsenkirchen hat bereits am 3. September den Rettungsdienst und Krankentransport neu vergeben. Das bestätigte Stadtkämmerer Dr. Georg Lunemann.

Erstens: Ab dem 1. Januar 2014 teilen sich die dänische Falck-Gruppe/Krankentransport Herzig GmbH und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) den Rettungsdienst. Zweitens: Den Zuschlag für die Krankentransporte haben ebenfalls die Falck-Gruppe sowie eine Arbeitsgemeinschaft aus DRK und Johanniter Gelsenkirchen bekommen. Am Verfahren gibt es Kritik seitens der Hilfsorganisationen.

Mehrheitskonsens nicht respektiert

Die Leistungsinhalte des privaten Anbieters Falck und der örtlichen Hilfsorganisationen sind identisch, unterscheiden sich aber in der Anzahl der Fahrzeuge und Einsatzstunden. „Wir sind glücklich, dass wir das geholt haben, was realistisch war“, sagt DRK-Vorstandsvorsitzender Christian Deinert. Dennoch gibt es unverhohlene Kritik an der Entscheidung der Stadt.

„Die Einsatzzeiten für Ehrenamtliche sind gedeckelt, weil ein Großteil der Leistungen über Festangestellte abgedeckt werden muss“, so Deinert (siehe Info-Box). Künftig besetzen die DRKler zwei RTW, einen KTW und sind im Sanitätswachdienst bei Brauchtumsfesten sowie in der Arena auf Schalke im Einsatz. Damit trete das ein, wovor das DRK gewarnt habe, so Deinert. Im Mai hatte der DRK-Chef aufgezeigt, „dass sich der Ortsverband aufgrund mangelnder realer Einsatzmöglichkeiten von einer schlagkräftigen Organisation zu einem dahindümpelnden Verein entwickelt“.

Erhalt der örtlichen Strukturen

Unverständnis gibt im DRK-Ortsverband auch darüber, dass sich die Stadt über den Mehrheitskonsens der Stadt- und Landespolitiker hinweg gesetzt hatte. Diese hatten sich für den Erhalt der örtlichen Strukturen ausgesprochen. Selbst die EU hatte signalisiert, künftig europaweite Ausschreibungen für den Rettungsdienst zu kippen, um die bestehenden, gut funktionierenden Strukturen vor Ort zu erhalten. Dennoch: Die Stadt zog ihre europaweite Ausschreibung nicht zurück. „Jetzt hat der CDU-Kämmerer die Ausschreibung umgesetzt und der SPD-Oberbürgermeister sie abgenickt“, so die Kritik aus den Reihen des DRK.

Kämmerer Dr. Georg Lunemann begründete die Entscheidung gestern damit, dass die Stadt aus Gründen der Rechtssicherheit keine Alternative gehabt habe. „Es gibt aktuell keine deutsche Übersetzung des EU-Beschlusses.“ Mit der Ausschreibung habe man den örtlichen Hilfsorganisationen dennoch eine Chance gegeben.