Gelsenkirchen. Bis der Neubau der Feuer- und Rettungswache Nr. 9 An der Landwehr steht, arbeiten die Brandschützer in einer Container-Rettungswache. Ende 2015, so die Pläne, soll die neue Wache bezogen werden. Dann verschwindet das Provisorium und eine neue Stichstraße für Alarmfälle entsteht.

Nummer 9 steht, wenn auch nur als Provisorium für einen angepeilten Zeitraum von drei Jahren: Auf geschätzten 500 Quadratmetern residiert seit wenigen Wochen die neue Rettungswache der Feuerwehr in Heßler, genauer gesagt auf einem Grundstück An der Landwehr und damit unweit der städtischen Fläche, auf der der Neubau von Nummer 9 entstehen soll.

Nach den Vorgaben des Rettungsdienstbedarfsplans – der legt fest, dass vom 1. Klingen bis zum Eintreffen des Rettungswagens am Einsatzort in 90 Prozent der Fälle nur acht Minuten vergehen dürfen – war der Bereich Heßler/Feldmark unterversorgt.

Kosten bereiten keine Bauchschmerzen

„Das Provisorium hat alles, was eine feste Rettungswache braucht. Das ganze technische Equipment ist eins zu eins vorhanden“, sagte Feuerwehrchef Michael Axinger bei der Vorstellung der Interimslösung am Mittwochmorgen. Insgesamt zehn Leute – immer zwei im 24 Stunden Rundumdienst – residieren in der nagelneuen allerdings recht kargen Behausung mit Büro, Küche, Umkleideraum, Ruhezimmer und Sanitärbereich. In der Garage steht der Rettungswagen (RTW). Das Fahrzeug ist aus der Reihe der sieben neuen RTW, die in Gelsenkirchen unterwegs und mit Tragen für Patienten bis 228 Kilo ausgelegt sind.

160.000 Euro kostet die Unterkunft für Mannschaft und RTW in den drei Übergangsjahren bis zur geplanten Eröffnung der neuen Feuer- und Rettungswache 9. Kosten, die Kämmerer Dr. Georg Lunemann, auch zuständig für die Feuerwehr, keine Bauchschmerzen bereiten. Denn: „Das ist ein durchlaufender Posten im Haushalt. Die Summer wird von den Krankenkassen refinanziert.“

Eine eigene Stichstraße

Eine ganz andere Hausnummer ist da schon der Neubau der richtigen Feuer- und Rettungswache, mit dem Mitte kommenden Jahres begonnen werden soll. Lunemann schätzt die Summe noch vorsichtig auf 8 bis 9 Millionen Euro. Genauer beziffern lasse sich das noch nicht, da die Ausschreibungen gerade vorbereitet werden. Die entsprechende Vorlage soll aber noch in diesem Jahr in den Rat eingebracht werden.

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Wenn die neue Wache samt Löschfahrzeugen, Drehleiter und zwei RTW steht, was Ende 2015 der Fall sein soll, wird der Container abgebaut. Anschließend bekommt Nummer 9 das i-Tüpfelchen: eine eigene Stichstraße oder, vielleicht besser gesagt, eine Alarmausfahrt. Denn nur in diesem Fall darf die Straße, die den Weg von der Feuerwache zur Grothusstraße vorbei am jetzigen Provisorium optimiert, befahren werden. Eine Ampel wird die neue Zufahrt im Alarmfall frei halten.

Vorgaben des Rettungsdienst- und des Brandschutzbedarfsplans erfüllt

Mit der neuen Wache in Heßler erfüllt Gelsenkirchen nach Worten von Michael Axinger alle Vorgaben des Rettungsdienst- und des Brandschutzbedarfsplans. Löschfahrzeuge müssen übrigens binnen 9,5 Minuten am Einsatzort sein.

Aktuell sind 50 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr rund um die Uhr im Dienst. Unterstützt werden die bald neun Löschgruppen von den 230 aktiven Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr, die zusammen acht Löschzüge bedient. Die Gelsenkirchener Jugendfeuerwehr hat aktuell eine Stärke von rund 150 Mitgliedern zwischen zehn und knapp 18 Jahren.