Gelsenkrichen. .

Ein Auto steht in Flammen, zum Glück befindet sich kein Insasse darin. Mit Blaulicht rückt ein Löschzug an und bekämpft die Flammen. Nach dem Löschen gibt es einen Applaus, es handelt sich hierbei nur um eine Übung. Der Stadtfeuerwehrverband und die Feuerwehr Gelsenkirchen veranstalteten am Samstag den dritten Florianstag. Treffpunkt war das Feuerwehrhaus in Ückendorf.

„Zu dieser Veranstaltung laden wir Arbeitgeber und Politiker ein, um ihnen unsere Arbeit näherzubringen“, so der Löschzugführer Mike Ulbrich. „Es kann ja immer passieren, dass jemand schnell seinen Arbeitsplatz verlassen muss, wenn es einen Einsatz gibt und nicht jeder Arbeitgeber hat da Verständnis für.“

Jeder Löschzug hat eine spezielle Aufgabe

Der Leiter der Feuerwehr, Michael Axinger, erklärte zunächst die Aufgaben der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr. In Gelsenkirchen hat die Feuerwehr etwa 32 bis 34.000 Einsätze im Jahr und sie zählt 530 aktive Mitglieder, davon sind 230 bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Die acht Löschzüge sind im Stadtgebiet verteilt. Er betonte zudem, dass jeder Löschzug eine spezielle Aufgabe habe: „Der Löschzug 18 in Ückendorf ist speziell für die Versorgung am Unfallort zuständig.“

Eine wichtige Aufgabe der Feuerwehr sei auch das Schützen: „Bei einem Fußballspiel in der Veltins-Arena sind im Durchschnitt 17 bis 22 Einsatzkräfte vor Ort.“

"Auch jüngere Menschen engagieren sich"

Unter den Gästen war auch Bundestagsabgeordneter Joachim Poß. Er selbst hoffe, dass er das Angebot der Feuerwehr nicht in Anspruch nehmen muss, aber „es wird viel getan und auch jüngere Menschen engagieren sich.“ Das Engagement sei überdurchschnittlich in der Stadt.

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Einer der anwesenden Arbeitgeber war Werner Paul vom AWO-Seniorenzentrum in Horst. Auch wenn er sich als keinen „typischen Arbeitgeber“ sieht, sei es natürlich wichtig, dass besonders in einem Altenheim das Personal vollzählig ist. „Aber es kommt ja nicht dauernd vor und wir wissen ja um die Notwendigkeit.“

Es geht um Kameradschaftspflege

Dr. Heiko Füller ist hauptberuflich Ingenieur. Daneben ist er Zugführer des Löschzug 14 – nicht immer einfach für seine Frau Jenny. „Heute morgen war er noch bis halb fünf unterwegs.“ Dennoch sieht sie auch die positiven Seiten: „Er hat hier sehr viele gute Freunde gefunden.“

Das ist auch ein Aspekt, den Michael Axinger betont: „Man engagiert sich sicher nicht des Geldes wegen bei der Freiwilligen Feuerwehr, denn der Stundenlohn beträgt null Euro.“ Vielmehr gehe es darum, Gelerntes anzuwenden und natürlich um die Kameradschaftspflege.