Gelsenkirchen.
Die Chancen stehen gut, dass der Verdi-Bezirk Emscher-Lippe Süd langsam wieder zur Ruhe kommt. Die Grundlage ist der Amtsantritt von Martina Neubner (51) als neue Geschäftsführerin. Seit dem 15. August ist die Duisburgerin als Nachfolgerin von Martina Peil im Amt, die im Oktober 2012 nach einer internen Revision der Buchhaltung entmachtet und in den Bezirk Essen versetzt worden war.
Wolfgang Gottschalk, Vorsitzender des Bezirks Emscher-Lippe Süd, den rund 18.000 Mitglieder in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck bilden, kann wieder lächeln. Er ist mit der Neubesetzung zufrieden, auch wenn die gemeinsame Arbeit jetzt erst beginnt: „Der Bezirksvorstand hat Martina Neubner einstimmig gewählt und wir sind bei der Auswahl satzungsgemäß beteiligt worden.“
Machtspiel zwischen Verdi und Vorstand
Dass Gottschalk dieses Detail erwähnt, hängt mit dem Verhalten des Bundes- und Landesvorstandes in der jüngeren Vergangenheit zusammen. Zunächst hatte Verdi die Muskeln spielen lassen und Martina Peil trotz aller Gegenargumente des Bezirksvorstandes ihres Postens enthoben. Dann wurde entgegen der Regeln mit Ortwin Bickhove-Swiderski eine Interimslösung eingesetzt, ohne den Vorstand an dieser Personalie zu beteiligen – die der dann auch prompt ablehnte. Die Konsequenz daraus war: Der komplette Vorstand ließ seit Mitte April seine Arbeit ruhen und nahm sie erst am 15. August nach Abstimmung wieder auf, um sich dann einstimmig für Martina Neubner als neue Geschäftsführerin auszusprechen.
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„Dieses Votum ist für mich eine sehr gute Arbeitsgrundlage“, freute sich Neubner am Dienstag anlässlich ihrer Vorstellung. Sie habe sich auf die Verdi-interne Ausschreibung gemeldet und sei die einzige Bewerberin gewesen. „Ich kenne die Vorgeschichte, das aber ist die Angelegenheit des Vorstandes. Ich möchte hier gerne einen Schnitt machen und in die Zukunft sehen.“
Buchhaltung nach Düsseldorf verlegt
Als größere absehbare Aufgaben macht die passionierte Skifahrerin, die zudem gern und viel liest, die Tarifrunde im Bereich ÖTV in 2014 sowie die Betriebsratswahlen im Bezirk aus. „Dazu kommen auch noch die Organisationswahlen innerhalb von Verdi. Da müssen wir sehen, ob wir an der einen oder anderen Stelle einen Generationenwechsel hinbekommen.“
Zur Arbeit in der Geschäftsstelle wollte Martina Neubner nichts sagen, da müsse sie sich erst noch richtig einfinden. Eine personell zu gering ausgestattete Buchhaltung könne ihr aber wohl nicht zum Verhängnis werden, merkte Wolfgang Gottschalk an: „Diese Arbeit ist in Teilen zentralisiert worden und wird nun in Düsseldorf erledigt.“