Gelsenkirchen. Protest auf dem Neumarkt: Rund 150 Landes-Beschäftigte folgen Verdi-Aufruf und demonstrieren für 6,5 % mehr Gehalt.

Ihre „aktive Mittagspause“ verbrachten Donnerstag gut 150 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes auf dem Gelsenkirchener Neumarkt in recht einheitlicher Aufmachung: „Wir sind es wert“ stand auf ihren Überzieh-Westen – und die rot-weißen Flaggen machten deutlich, wer hinter dem Ortstermin stand: Der Verdi-Bezirk Emscher-Lippe Süd hatte die Beschäftigten des Landes zum eintägigen Warnstreik aufgerufen, Auszubildende und Praktikanten eingeschlossen.

Mitarbeiter der Gelsenkirchener Gerichte, der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, der Westfälischen Hochschule und des Versorgungsamts beteiligten sich von 11 bis 13 Uhr am Ausstand, mit dem seitens der Gewerkschaft Druck in der laufenden Tarifrunde der Länder aufgebaut werden sollte.

„Es lag auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein konkretes Angebot der Arbeitgeber auf dem Tisch“, so der Verdi-Bezirksvorsitzende Wolfgang Gottschalk. Stattdessen verweigerten sie eine Anhebung der Ausbildungsvergütung „und wollen sogar den Urlaub der Beschäftigten kürzen“. Verdi fordert für die Auszubildenden 100 Euro mehr sowie eine Übernahmegarantie. Für die Beschäftigten insgesamt soll es eine Tariferhöhung von 6,5 Prozent geben. Das Arbeitgeber-Argument der leeren Kassen lässt Gottschalk nicht gelten: „Der Arbeitskreis Steuerschätzungen sagte Mehreinnahmen von über 12 Prozent für die Jahre 2012 bis 2014 voraus.“