Gelsenkirchen. Schalke muss ernsthaft um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League bangen und jetzt auch noch eine Strafe der Uefa fürchten: Beim 1:1 im Playoff-Hinspiel gegen PAOK Saloniki randalierten die Zuschauer in der Nordkurve und lieferten sich eine Prügelei mit der Polizei. Hässliche Szenen und ein enttäuschendes Ergebnis: Dieser Abend dürfte für Schalke noch Folgen haben. Das einzige Tor für die Gelsenkirchener erzielte Jefferson Farfan, der kurz vor Schluss mit einer womöglich schweren Verletzung vom Platz getragen werden musste.

Grün ist ja bekanntlich die Farbe der Hoffnung, und so hatte das neue Trikot, das die Schalker in dieser Saison in den internationalen Spielen tragen wollen, durchaus eine gewisse Symbolik. Zumal Schalke in Königsgrün auch den zuvor einzigen Pflichtspielsieg in dieser Saison errungen hatte – wenn auch nur mit 2:0 gegen den Oberligisten Nöttingen im DFB-Pokal.

Startelf-Debüt für Meyer

Eines dieser grünen Leibchen für die Startelf erhielt zur allgemeinen Überraschung der junge Max Meyer – ihn hatte mit Ausnahme von Schalkes Trainer Jens Keller keiner auf der Rechnung. Der 17-Jährige, der erst in einem Monat Volljährig wird, bekam den Vorzug vor Christian Clemens; es war das erste Pflichtspiel überhaupt von Beginn an für Meyer. Da gehört schon eine Menge Mut zu in einem so wichtigen Spiel. Und noch einen Vorteil hatte diese Nominierung dazu: Max Meyer kannte auch Huub Stevens noch nicht so gut aus alten Zeiten. Von den Zuschauern wurde die Rückkehr des Jahrhunderttrainers mit PAOK Saloniki nur beiläufig registriert.

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Sie bangten mit ihrer eigenen Mannschaft, und dazu hatten sie auch allen Grund, denn den Schalker Spielern waren nach dem Fehlstart in der Bundesliga Nervosität und Unsicherheit deutlich anzumerken. Man musste nur den ebenfalls neu in die Mannschaft gekommenen Joel Matip beobachten, der einmal an der Mittellinie fast den Ball vertändelt hätte – das waren die Nerven.

Immerhin: Während sich Saloniki in der eigenen Hälfte einigelte, führte Schalke die Regie in diesem Geduldsspiel. Nicht immer gekonnt, oftmals mühevoll, aber wenigstens überlegen. Und nach 32 Minuten auch mit einer Führung im Rücken, die etwas mehr Sicherheit gab. Adam Szalai hatte den Ball im Strafraum quer auf Jefferson Farfan gelegt, und der Peruaner zielte mit seinem Schuss präzise ins lange Eck – vom Innenpfosten sprang der Ball zur Schalker 1:0-Führung über die Linie.

Tumult im S04-Block nach dem 1:1

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Ganz fest vorgenommen hatten sich die Gelsenkirchener, ihre jüngsten Konzentrationsfehler in der Defensive zu minimieren. Und so gab es in der ersten Halbzeit auch nur eine Schrecksekunde, als Christian Fuchs den Ball vor Alexandros Tziolis wegschlagen musste, und der Spanier Lucas den Nachschuss übers Tor setzte (38.).

Torchancen waren Mangelware, aber wer in diesem Millionenspiel ein munteres Spektakel erwartet hatte, der war von vornherein schief gewickelt. Schalke wollte unter allen Umständen die Null halten – diese Bedeutung kennt nicht nur Huub Stevens, die kennt auch Jens Keller. Und deswegen war der Treffer zum 1:1-Ausgleich in der 72. Minute durch Miroslav Stoch so ein harter Schlag ins Kontor: Kein Schalker Spieler hatte den Slowaken richtig angegriffen, so dass der aus 25 Metern Maß nehmen konnte – und Schalke mit dem 1:1 schockte.

Polizei stürmt Schalke-Kurve

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Nach diesem Tor drehten die Schalker Fans in der Nordkurve durch: Die Polizei musste aufmarschieren – es kam zu unschönen Szenen, die mit Sicherheit ein Nachspiel haben werden. Schon das Rückspiel nächste Woche in Saloniki findet ohne Zuschauer statt, und nun hatte auch Schalke einen ganz hässlichen Schlusspunkt.

Der Spielverlauf zum Nachlesen:

Schalke - PAOK 1:1